21.11.2012 Aufrufe

doktorarbeit

doktorarbeit

doktorarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grundeinkommen und Steuer-/Abgabensystem<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

rung.“ Mit einem solchen Umdenken kann der Paradigmenwechsel von der Initiative<br />

hemmenden Leistungsbesteuerung weg und hin zur Initiative weckenden Konsumbesteuerung<br />

beschritten werden.<br />

Der Tatbestand der Schwarzarbeit wäre nach vollständiger Umstellung zur Konsumbeziehungsweise<br />

Mehrwertsteuer nicht mehr gegeben, denn der Lohn für die Arbeit<br />

unterliegt je dann keinen Steuern und Abgaben mehr. Anders verhält es sich mit dem<br />

Tatbestand des Schwarzumsatzes. Für diesen gilt: Wenn im gegenwärtigen System<br />

unternehmerische Leistungen „schwarz“, also unter Hinterziehung der hierfür anfallenden<br />

Mehrwertsteuer, erbracht werden, werden dabei auch die privaten Einnahmen<br />

aus dieser Leistung nicht der privaten Einkommensteuer unterzogen. Mit anderen<br />

Worten: Der finanzielle Anreiz für „Schwarzumsatz“ steigt nicht zwangsläufig<br />

durch eine höhere Mehrwertsteuer, da bei einer Hinterziehung der Mehrwertsteuer<br />

auch heute zugleich die Einkommensteuer hinterzogen wird. Der Anreiz zu<br />

„Schwarzumsatz“ ist deshalb im gegenwärtigen Steuersystem hoch.<br />

Wenn sich die Finanzverwaltung zunehmend auf einen Ort der Besteuerung – den<br />

des Übergangs von der Produktions- in die Konsumsphäre – konzentrieren kann,<br />

können auch die Methoden der Überprüfung und Sanktionierung verfeinert und immer<br />

weiter verbessert werden. Zwar hat der Konsument – nach einer vollständigen<br />

Umstellung zur Mehrwertsteuer – seine gesamte Steuererklärung praktisch mit dem<br />

Erwerb des Produktes und damit auf dem „Kassenbon“ gemacht. Hier sei ausdrücklich<br />

hervorgehoben, dass viele Millionen Staatsbürger(innen) die Last der Steuererklärungen<br />

los wären. Unternehmen müssten selbstverständlich weiterhin ordnungsgemäß<br />

über ihre Einnahmen und Ausgaben Buch führen. Sie zahlen für Vorprodukte<br />

zwar keine Mehrwertsteuer beziehungsweise erhalten diese zurückerstattet, müssen<br />

jedoch deren Verarbeitung und weiteren Verbleib wie schon heute in Buchführung<br />

und Bilanz dokumentieren. Somit werden auch Finanzbeamte und Steuerberater<br />

nicht überflüssig.<br />

Der Vorschlag HARDORPs einer konsumsteuerbasierten Neuordnung des Steuerwesens<br />

ruht – neben der genannten ökonomischen Begründung – auf noch grundsätzlicheren<br />

Überlegungen. Diesen zufolge sind Steuern ein Ausdruck des Gemeinwesens<br />

und dienen der Entwicklung des Menschen. Jede Art der Einkommensteuer<br />

fragt, ihrem Wesen nach, nach der Herkunft der finanziellen Einnahmen: Was hat der<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!