Sparkasse Aachen - Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik - FH ...
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18 TITELTHEMA | STUdIUM | INTERNATIONAL | FORSCHUNG | PERSONEN | SERVICE<br />
<strong>FH</strong> AACHEN dIMENSIONEN 01/10<br />
Die Fh aachen in neuem Gewand<br />
Nur eine Zehntelsek<strong>und</strong>e braucht das<br />
Gehirn, um einen Menschen spontan einzuschätzen.<br />
Ein neuronales Überbleibsel<br />
aus der Steinzeit, als es noch darum ging,<br />
in Sek<strong>und</strong>enschnelle zwischen Fre<strong>und</strong> oder<br />
Feind zu unterscheiden. Im Zeitalter des<br />
Internets ist es eine immer noch wichtige<br />
Kompetenz: Wegklicken oder verweilen,<br />
ignorieren oder sich auseinandersetzen,<br />
das geschieht fast schon instinktiv. Für Unternehmen<br />
ist daher das Corporate design<br />
(Cd) inzwischen existenziell – <strong>und</strong> das gilt<br />
auch für Hochschulen. denn für den ersten<br />
Eindruck gibt es keine zweite Chance.<br />
Unter der Leitung von Prof. Ralf Weißmantel<br />
entwickelt ein Team von bislang fünf<br />
Studierenden das Corporate design der<br />
<strong>FH</strong> <strong>Aachen</strong>. das Outfit der Hochschule<br />
sozusagen, doch das hört Prof. Weißmantel<br />
nicht gern. denn ein Corporate design ist<br />
kein aufgesetzter Look, der mit dem nächsten<br />
Modetrend schon wieder alt aussieht.<br />
Es soll nicht bloß oberflächlich ansprechend<br />
wirken, sondern es ist ein ausgeklügeltes<br />
System, das sich über die verschiedensten<br />
Produkte vom Briefpapier <strong>und</strong> der<br />
Studienbescheinigung über den Internetauftritt<br />
bis zur Gebäudebeschilderung<br />
erstreckt. die <strong>FH</strong> <strong>Aachen</strong> will nicht nur auf<br />
den ersten Blick Interesse wecken, sondern<br />
auch beim zweiten <strong>und</strong> dritten Hingucken<br />
ein konsistentes <strong>und</strong> durchdachtes Erscheinungsbild<br />
bieten.<br />
„Unser Konzept ist: Junge Leute, für die<br />
unsere Hochschule ja da ist, sollen das<br />
Corporate design entwickeln“, erklärt Rektor<br />
Prof. dr. Marcus Baumann. Er betont:<br />
„Eine Idee, bei der schon mein Vorgänger<br />
Prof. dr. Manfred Schulte-Zurhausen<br />
federführend war.“<br />
Bereits im Oktober 2008 begannen Studierende<br />
des <strong>Fachbereich</strong>s Gestaltung im<br />
Rahmen eines Wettbewerbs die ersten<br />
Konzepte für ein Corporate design der<br />
<strong>FH</strong> <strong>Aachen</strong> zu entwickeln. Mit dabei: die<br />
Gewinneridee von Jennifer Löttgen (26),<br />
Jennifer Stead (25) <strong>und</strong> Ina Weiß (25). Sie<br />
entwickelten ein Logo, das durch seine<br />
Qualität <strong>und</strong> Eleganz zum Eyecatcher wird.<br />
„die Farbe Mint haben wir aus dem alten<br />
Logo übernommen, aber wir haben sie<br />
etwas bearbeitet <strong>und</strong> aufgefrischt“, erzählt<br />
Ina Weiß. „Mint“ steht zum einen für die<br />
Themengebiete Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften <strong>und</strong> Technik. Es<br />
schwingt aber auch die amerikanische<br />
Bedeutung mit, nach der „mint“ etwas<br />
Erstklassiges bezeichnet. „Ein Maßstab, an<br />
dem sich unsere Hochschule messen lassen<br />
möchte“, so Weiß. Alleinstellungsattribut<br />
ist neben der Farbe auch die senkrecht<br />
gestürzte Form, die dem Markenzeichen<br />
eine besondere Wertigkeit verleiht.<br />
Für den ersten<br />
Eindruck gibt es keine<br />
zweite Chance<br />
Mit dem „Go“ für Konzept <strong>und</strong> Logo erhielt<br />
das Cd-Team zusätzliche personelle<br />
Verstärkung: Ole Gehling (25) <strong>und</strong> Bert<br />
Peters (26) hatten kein Problem damit,<br />
sich in das bestehende Team einzugliedern<br />
<strong>und</strong> in den Kodex des Corporate designs<br />
einzuarbeiten. „Viele denken, dass alles<br />
schon feststeht, wenn man innerhalb eines<br />
Cds arbeitet. Aber das stimmt nicht. Man<br />
kann völlig neue Ideen einbringen, wie<br />
wir es zum Beispiel beim diploma-Plakat<br />
geschafft haben“, bemerkt Gehling. Und<br />
Peters ergänzt: „Ein Cd funktioniert nach<br />
dem Baukastenprinzip. Man hat gewisse<br />
Gr<strong>und</strong>elemente, mit denen man arbeitet,<br />
die man aber auch völlig neu kombinieren<br />
kann. So erweckt man ein Corporate<br />
design erst zum Leben.“<br />
das erste Produkt, das die fünf angehenden<br />
Gestalter in den Händen hielten,<br />
waren die 49 Studiengangsbroschüren,<br />
die beim Hochschul-Informationstag<br />
erstmals an Studieninteressierte verteilt<br />
wurden. Es hat viel Lob gegeben, aber<br />
auch Geschmacksurteile <strong>und</strong> Kritik. „Unser<br />
Hochschul-Cd ist flexibel“, resümieren<br />
die Studierenden, „wir freuen uns über<br />
den Zuspruch, vor allem aus dem eigenen<br />
<strong>Fachbereich</strong>, aber wir sind auch dankbar<br />
für konstruktive Kritik.“ Jetzt heißt es,<br />
das Corporate design mit Leben zu füllen<br />
<strong>und</strong> gemeinsam mit der Pressestelle den<br />
Service r<strong>und</strong> um das Cd fortzuführen.<br />
„Es müssen Plakate, Flyer <strong>und</strong> Broschüren<br />
gestaltet werden“, erzählen die fünf angehenden<br />
Gestalter.<br />
„In der Übergangszeit wird es beide Markenzeichen<br />
noch nebeneinander geben,<br />
<strong>und</strong> wir bitten alle Beteiligten noch um<br />
ein bisschen Geduld, bis das neue Erscheinungsbild<br />
vollständig implementiert ist“,<br />
ergänzt Prof. Weißmantel.<br />
Von der Leistung des Cd-Teams ist er in<br />
jedem Fall schon jetzt angetan: „die Studierenden<br />
entwickelten nicht nur die Idee<br />
<strong>und</strong> das Konzept, sondern sie waren am<br />
gesamten Umsetzungsprozess beteiligt“,<br />
unterstreicht er. „Mit diesen Erfahrungen<br />
haben sie ein exzellentes Rüstzeug für<br />
den Einstieg in die Berufswelt bekommen.“<br />
Bert Peters absolviert derzeit ein<br />
halbjähriges Praktikum in einer Corporatedesign-Agentur<br />
in düsseldorf. Jennifer<br />
Löttgen <strong>und</strong> Ina Weiß nehmen ihr diplom<br />
in Angriff, während Jennifer Stead ihr Studium<br />
bereits erfolgreich beendet hat. Als<br />
wissenschaftliche Hilfskräfte werden Ole<br />
Gehling <strong>und</strong> Ina Weiß auch weiterhin mit<br />
dem Corporate design beschäftigt sein.<br />
„Wie viel Arbeit das sein würde, war uns<br />
am Anfang nicht bewusst“, darin sind sich<br />
alle fünf einig. Und dass es Nächte gab, in<br />
denen durchgearbeitet wurde, <strong>und</strong> Nächte,<br />
in denen man nicht schlafen konnte, weil<br />
einem dauernd neue Ideen einfielen. doch<br />
sie sagen auch: „dieses Projekt hat uns<br />
zu einem Team zusammengeschweißt.“<br />
Wir von der Pressestelle finden: Es hat<br />
sich gelohnt. denn ohne die erstklassige<br />
Arbeit des Cd-Teams wäre diese Ausgabe<br />
der „dimensionen in neuem Gewand“ nicht<br />
möglich. | LL