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Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2009 - Ornithologenverband ...

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Abb. 7: Revierverteilung der Anhang I-Arten (Sperl<strong>in</strong>gsvögel) im EU SPA Dröml<strong>in</strong>g <strong>2009</strong>: Neuntöter (�), Heidelerche<br />

(�), Sperbergrasmücke (�), Ortolan ( ).<br />

gebietes abgegrenzt werden. Bisherige Bestandsangaben<br />

lassen auf e<strong>in</strong>en anhaltenden Bestandsanstieg<br />

schließen, obwohl der Landesbestand <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als relativ konstant angesehen<br />

wird (DORNBUSCH et al. 2007). So geben DORNBUSCH<br />

et al. (1996) für den Zeitraum bis 1995 8–10 Paare,<br />

WEBER et al. (2003) für den Zeitraum von 1990<br />

bis 2000 15–20 Paare und ARGE (2007) 20–25<br />

Paare an. Im Standarddatenbogen s<strong>in</strong>d 11–50<br />

Paare verzeichnet.<br />

Mittelspecht (Dendrocopos medius): Der Mittelspecht<br />

konnte im Gebiet mit 11 Paaren festgestellt<br />

werden. Das übersteigt alle bisherigen Bestandsangaben,<br />

was e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>en tatsächlichen<br />

Bestandsanstieg widerspiegeln kann.<br />

Andererseits ist die Art ohne Klangattrappe<br />

schwierig erfassbar und wurde gerade bei dem<br />

ger<strong>in</strong>gen Gesamtbestand bisher möglicherweise<br />

auch an e<strong>in</strong>igen Stellen übersehen. Im Standarddatenbogen<br />

werden 6–10 Paare aufgeführt. In<br />

DORNBUSCH et al. (1996) fehlen jegliche Angaben<br />

zum Mittelspecht, SEELIG et al. (1996) geben für<br />

den gesamten Naturpark 4–10 Paare an, während<br />

WEBER et al. (2003) von e<strong>in</strong>em Bestand von 4–10<br />

Paaren <strong>in</strong>nerhalb des nur etwa halb so großen<br />

EU SPA ausgehen. In ARGE (2007) wird der Bestand<br />

auf 5–7 Paare geschätzt. Der Mittelspecht<br />

besiedelt e<strong>in</strong>ige größere hochstämmige Laub- und<br />

Mischgehölze (vgl. GNIELKA 2005). E<strong>in</strong>ige größere<br />

Eichenbestände s<strong>in</strong>d dagegen bisher unbesiedelt,<br />

und die Moordammkulturen werden offensichtlich<br />

gemieden. Die mittlere Siedlungsdichte von 7,2<br />

BP/100 km² ist dadurch sehr ger<strong>in</strong>g und liegt noch<br />

unter dem Landesdurchschnitt (ca. 9,5 BP/100<br />

km²).<br />

Neuntöter (Lanius collurio): Der Neuntöter gehört<br />

zu den Charakterarten des Dröml<strong>in</strong>gs, da er<br />

hier fast flächendeckend <strong>in</strong> hoher Dichte vorkommt.<br />

Innerhalb des EU SPA konnten 494 Reviere<br />

des Neuntöters abgegrenzt werden. Im Standarddatenbogen<br />

s<strong>in</strong>d 251–500 Brutpaare für das<br />

Vogelschutzgebiet ausgewiesen. DORNBUSCH et al.<br />

(1996) g<strong>in</strong>gen von e<strong>in</strong>em Bestand von 150–180<br />

Brutpaaren aus, WEBER et al. (2003) schätzten den<br />

Bestand auf 280–370 Paare. In ARGE (2007) werden<br />

330–350 Paare angegeben, was e<strong>in</strong>er mittleren<br />

Dichte von 2,2 BP/km² entspricht. SEELIG et<br />

al. (1996) geben e<strong>in</strong>e Dichte von 2,7 BP/km² im<br />

11.425 ha umfassenden Kerngebiet des Naturschutzgroßprojektes<br />

Naturpark Dröml<strong>in</strong>g an.<br />

Seither nahm der Bestand offensichtlich weiter zu,<br />

da die aktuelle Siedlungsdichte 3,2 BP/km² beträgt<br />

und damit knapp viermal so hoch wie der<br />

Landesdurchschnittswert ist (ca. 0,85 BP/km²).<br />

Der Anteil am geschätzten Maximalbestand des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (nach DORNBUSCH et al.<br />

2007) beträgt 2,47 %.<br />

Heidelerche (Lullula arborea): Die Heidelerche<br />

besiedelt Bereiche, <strong>in</strong> denen hohe Kiefern- oder<br />

auch Laubgehölze an grundwasserferne, trockene<br />

Offenlandstandorte grenzen. Sie fehlt h<strong>in</strong>gegen<br />

<strong>in</strong> den weitgehend waldlosen Gebieten im<br />

Osten und Westen des EU SPA sowie <strong>in</strong> den To-<br />

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