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Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2009 - Ornithologenverband ...

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Berichte des Landesamtes<br />

für Umweltschutz <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Halle, Sonderheft 1/2010: 55–56<br />

Vogelschutzgebiete (EU SPA) und FFH-Gebiete<br />

bilden geme<strong>in</strong>sam das Schutzgebietsnetz NATU-<br />

RA 2000, dessen Ziel es ist, die Biodiversität <strong>in</strong><br />

Europa zu erhalten und zu entwickeln.<br />

Aktuell umfasst die FFH-Gebietskulisse <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

265 FFH-Gebiete mit e<strong>in</strong>er Gesamtfläche<br />

von 179.729 ha. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Anteil<br />

von 8,8 % an der Gesamtfläche des Landes<br />

(JENTZSCH 2008). Die 32 Vogelschutzgebiete des<br />

Landes haben e<strong>in</strong>e Gesamtfläche von 170.611 ha<br />

(8,3 % der Landesfläche; DORNBUSCH & FISCHER<br />

2007). Da FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete<br />

zu Teilen überlappen bzw. deckungsgleich s<strong>in</strong>d<br />

(Abb. 1), beträgt die Gesamtfläche des NATURA<br />

2000-Netzes <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 231.936 ha<br />

(11,3 % der Landesfläche).<br />

Während die Vogelschutzgebiete <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Erhaltung der europäischen Vogelarten dienen<br />

sollen, werden mit dem Netz von FFH-Gebieten<br />

vorrangig Lebensräume, Pflanzen und nicht<br />

befiederte Tierarten geschützt. Trotz des vorrangig<br />

auf den Erhalt anderer Schutzgüter ausgerichteten<br />

Schutzzweckes haben FFH-Gebiete natürlich<br />

auch Bedeutung für verschiedene Vogelarten.<br />

In den Standarddatenbögen der<br />

FFH-Gebiete s<strong>in</strong>d daher auch regelmäßig<br />

Brut- und Rastvogelarten neben<br />

den Arten der Anhänge der FFH-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie als wertgebende Arten aufgeführt.<br />

Den FFH-Lebensraumtypen<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 99<br />

typische Vogelarten zugeordnet worden<br />

(SCHNITTER et al. 2002, 2007).<br />

Nach dem Abschluss der Erst<strong>in</strong>ventarisierungen<br />

der wertgebenden<br />

Brutvogelarten <strong>in</strong> den EU-Vogelschutzgebieten<br />

(FISCHER & DORN-<br />

BUSCH 2010) stand die Frage nach<br />

entsprechenden Kartierungen auch<br />

<strong>in</strong> den nicht deckungsgleichen FFH-<br />

Gebieten. E<strong>in</strong>e vollständige Erfassung<br />

<strong>in</strong> allen FFH-Gebieten wäre<br />

kaum f<strong>in</strong>anzierbar und schien auch<br />

nicht s<strong>in</strong>nvoll, da <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

sehr kle<strong>in</strong>en Gebieten, die oftmals<br />

Sonderstandorte (z.B. Fledermausquartiere,<br />

Salzstellen o.ä.) darstellen,<br />

Abb. 1: FFH-Gebietskulisse <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s (dunkelgrau)<br />

im Vergleich zur Kulisse der Europäischen Vogelschutzgebiete<br />

(hellgrau). E<strong>in</strong>ige Vogelschutzgebiete<br />

(<strong>in</strong>sbesondere an der Elbe und im Harz/Harzvorland) s<strong>in</strong>d<br />

teilweise oder vollständig von FFH-Gebieten überdeckt.<br />

Ersterfassungen wertgebender Brutvogelarten<br />

<strong>in</strong> ausgewählten FFH-Gebieten<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s<br />

Stefan Fischer und Gunthard Dornbusch<br />

kaum mit nennenswerten Vorkommen wertgebender<br />

Vogelarten zu rechnen war.<br />

Andererseits schien <strong>in</strong> den größeren FFH-Gebieten<br />

e<strong>in</strong>e Brutvogelkartierung durchaus s<strong>in</strong>nvoll, da<br />

1. im Rahmen der anstehenden Managementplanungen<br />

(JENTZSCH 2008) aktuelle und<br />

möglichst punktgenaue Daten zum Vorkommen<br />

von Brutvogelarten ohneh<strong>in</strong> verfügbar<br />

se<strong>in</strong> müssen, um auch die Belange des Vogelschutzes<br />

bei der Managementplanung<br />

berücksichtigen zu können,<br />

2. die Angaben zu den Vogelvorkommen <strong>in</strong> den<br />

FFH-Standarddatenbögen bisher <strong>in</strong> der Regel<br />

lediglich auf Recherchen, Schätzungen und<br />

allgeme<strong>in</strong>en Kenntnissen beruhen und daher<br />

e<strong>in</strong>e auf aktuellen Daten beruhende Aktualisierung<br />

wünschenswert ist,<br />

3. auch im Rahmen von Kartierungen <strong>in</strong> FFH-<br />

Gebieten mit unerwarteten Erkenntnissen zu<br />

rechnen ist, die das Wissen über Bestand und<br />

Verbreitung der Brutvogelarten <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s<br />

verbessern helfen.<br />

Daher wurde beschlossen, die Ersterfassungen<br />

unter Nutzung von Mitteln aus der ELER-Förde-<br />

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