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Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2009 - Ornithologenverband ...

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Abb. 4: Revierverteilung der Anhang I-Arten <strong>in</strong> den FFH-Gebieten Bürgerholz bei Burg und Güsener Niederwald:<br />

Wespenbussard (�), Rohrweihe (▲), Rotmilan (�), Schwarzmilan (�), Kranich (▲), Schwarzspecht (�), Mittelspecht<br />

(�), Neuntöter (�), Heidelerche (�), Sperbergrasmücke (�). Schwarzstorch nicht dargestellt.<br />

Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria): Die Sperbergrasmücke<br />

brütete mit e<strong>in</strong>em Paar am Nordostrand<br />

der Bürgerholzes.<br />

Erhaltungszustand der Arten und H<strong>in</strong>weise zur<br />

Gebietsentwicklung<br />

Das FFH-Gebiet Bürgerholz bei Burg weist e<strong>in</strong>e<br />

hohe Anzahl der nach Anhang I der Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie<br />

zu schützenden Vogelarten auf.<br />

Auffällig ist die hohe Dichte an brütenden Kranichen.<br />

Das Bürgerholz stellt für diese Art auf den<br />

ersten Blick e<strong>in</strong>en optimalen Lebensraum dar. Bei<br />

genauerer Betrachtung wird allerd<strong>in</strong>gs ersichtlich,<br />

dass die hydrologische Gesamtsituation im Gebiet<br />

nicht ideal ist. Das Wasser, das im zeitigen<br />

Frühjahr noch <strong>in</strong> ausreichendem Maße <strong>in</strong> der Fläche<br />

steht, läuft b<strong>in</strong>nen weniger Wochen schnell<br />

ab. Somit verschlechtern sich <strong>in</strong> kurzer Zeit die<br />

Brut- und Nahrungsbed<strong>in</strong>gungen des Kranichs.<br />

Erhaltungszustand der Art ist daher trotz des hohen<br />

Brutbestandes aufgrund der fast ausbleibenden<br />

Reproduktion als ungünstig zu bezeichnen.<br />

Aber auch der Schwarzstorch ist vom schnellen<br />

Trockenfallen der Flächen betroffen. Weite Nahrungsflüge<br />

s<strong>in</strong>d die Folge. Für den Erhalt des Vorkommens<br />

des Schwarzstorchs ist es besonders<br />

wichtig, Störungen jeglicher Art zu vermeiden. Im<br />

Kartierungsjahr kam es zu Störungen durch den<br />

Jagdbetrieb. Während der Brutzeit wurden u. a.<br />

Hochsitze umgestellt. Auch Tiefflüge der Bundeswehr<br />

über dem Bürgerholz wirken für das<br />

Schwarzstorchvorkommen negativ. Wichtig wäre<br />

für den Schwarzstorch e<strong>in</strong>e Optimierung der Wasserhaltung<br />

im Gebiet. Es muss dafür gesorgt werden,<br />

dass das Wasser länger <strong>in</strong> der Fläche bleibt.<br />

Das Angebot an brutplatznahen Nahrungsmöglichkeiten<br />

würde sich so deutlich verbessern. Derzeit<br />

erfolgt die Nahrungssuche hauptsächlich <strong>in</strong> den<br />

Elbauen. E<strong>in</strong> Mangel an Brutbäumen besteht im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Brutrevieren <strong>in</strong><br />

Deutschland nicht.<br />

Auch <strong>in</strong> den Wiesengebieten sollte die Wasserhaltung<br />

verbessert werden. Die ehemals hier anzutreffende<br />

Bekass<strong>in</strong>e und der Kiebitz s<strong>in</strong>d als<br />

Brutvögel verschwunden.<br />

Der Wespenbussard ist als Nahrungsspezialist<br />

stark von den Witterungsverhältnissen abhängig.<br />

Brutmöglichkeiten s<strong>in</strong>d für die Art <strong>in</strong> ausreichender<br />

Anzahl vorhanden.<br />

Der Erhaltungszustand von Rot- und Schwarzmilan<br />

ist aufgrund überwiegender Grünlandnutzung<br />

direkt um das Schutzgebiet und der <strong>in</strong> ausreichender<br />

Zahl vorhandenen Bäume zur Horstanlage<br />

als gut zu betrachten. Allerd<strong>in</strong>gs wird oft<br />

herumliegendes B<strong>in</strong>degarn als Nistmaterial e<strong>in</strong>getragen,<br />

das e<strong>in</strong> hohes Gefahrenpotenzial<br />

<strong>in</strong>sbesondere für die Jungvögel hat.<br />

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