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Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2009 - Ornithologenverband ...

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Abb. 3: Strukturreicher Eichen-Ha<strong>in</strong>buchenwald im FFH-<br />

Gebiet Klüdener Pax-Wanneweh östlich Calvörde, Optimallebensraum<br />

des Mittelspechts. Foto: S. Schöne.<br />

nen Ackerflächen (11 %) f<strong>in</strong>den sich hier großflächige<br />

Laubwälder, die durch kle<strong>in</strong>flächige höhlenreiche<br />

Altkieferngruppen ergänzt werden (Waldanteil<br />

<strong>in</strong>sgesamt ca. 30 %).<br />

Im westlichen Teil stocken auf Moor- und Anmoorstandorten<br />

Erlenbruchwälder und Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder<br />

mit Stieleichen. Des<br />

Weiteren konnten sich auf Gleyböden Eichen- und<br />

Ha<strong>in</strong>buchenwälder ausbilden. Zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d außerdem<br />

kle<strong>in</strong>räumige Erlenbruchwälder und Traubenkirschen-Erlen-Eschenwälder,<br />

die sich auf<br />

ehemaligen Torfabbauflächen entwickelt haben.<br />

Im nördlich gelegenen Niedermoorbereich f<strong>in</strong>den<br />

sich zudem Hochstaudenfluren, Röhrichte und<br />

Weidengebüsche.<br />

Ergebnisse<br />

Im Gebiet wurden 10 Arten des Anhangs I der<br />

Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie registriert. Im Standarddatenbogen<br />

s<strong>in</strong>d 9 Arten aufgeführt, für die jeweils 1–5<br />

Brutpaare angegeben s<strong>in</strong>d. Die gemeldeten Arten<br />

Rohrweihe und Sperbergrasmücke konnten<br />

nicht nachgewiesen werden. Schwarz- und Mittelspecht<br />

sowie Heidelerche s<strong>in</strong>d nach den Kartierergebnissen<br />

<strong>2009</strong> im Standarddatenbogen h<strong>in</strong>gegen<br />

zu ergänzen. Außerdem wurde e<strong>in</strong>e weitere<br />

Art der Kategorie 2 der Roten Liste erfasst.<br />

Gemessen am Anteil des Gesamtbestandes <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (DORNBUSCH et al. 2007) hat das<br />

Untersuchungsgebiet e<strong>in</strong>e größere Bedeutung für<br />

Mittelspecht (0,6 % des Landesbestandes), Kranich<br />

(0,4 %) und Wespenbussard (0,3 %) (Tab. 2).<br />

Der Flächenanteil des FFH-Gebietes an der Gesamtfläche<br />

des Landes liegt bei 0,06 %.<br />

Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie<br />

Wespenbussard (Pernis apivorus): E<strong>in</strong> Wespenbussard<br />

brütete im südlichen Bereich des Untersuchungsgebietes,<br />

am Rande des Waldes.<br />

Abb. 4: Sehr zeitig gemähte Wiesen im FFH-Gebiet Klüdener<br />

Pax-Wanneweh östlich Calvörde s<strong>in</strong>d nur suboptimale<br />

Brutplätze für Wiesenbrüter. Foto: S. Schöne.<br />

Tab. 2: Übersicht über die <strong>2009</strong> ermittelten Revierzahlen<br />

der wertgebenden Vogelarten im FFH-Gebiet Klüdener<br />

Pax-Wanneweh östlich Calvörde im Vergleich zu<br />

den Daten im Standarddatenbogen. Angegeben ist auch<br />

der Anteil des Bestandes im FFH-Gebiet am Gesamtbestand<br />

im Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (ausgedrückt als Prozentsatz<br />

am geschätzten Maximalbestand nach DORN-<br />

BUSCH et al. 2007).<br />

Art Revierzahl<br />

<strong>2009</strong><br />

Anteil am<br />

Landes-<br />

bestand<br />

(%)<br />

Revierzahl<br />

Standard-<br />

Datenbogen<br />

(2004)<br />

Anhang I-Arten<br />

Wespenbussard 1 0,3 1-5<br />

Rohrweihe 0 - 1-5<br />

Rotmilan 3 0,1 1-5<br />

Schwarzmilan 1 0,08 1-5<br />

Kranich 1 0,4 1-5<br />

Eisvogel 1 0,2 1-5<br />

Schwarzspecht 2 0,07 -<br />

Mittelspecht 14 0,6 -<br />

Neuntöter 28 0,1 1-5<br />

Heidelerche 7 0,05 -<br />

Sperbergrasmücke 0 - 1-5<br />

Ortolan 6 0,1 1-5<br />

Rote-Liste-Arten (Kategorien 1 & 2)<br />

Rebhuhn 2 0,08 -<br />

Rotmilan (Milvus milvus): Es wurden drei Brutpaare<br />

erfasst. Alle nisteten im nördlichen, mehr<br />

von Offenland geprägten Teil des FFH-Gebietes<br />

zwischen Lössewitz und Zobbenitz.<br />

Schwarzmilan (Milvus migrans): E<strong>in</strong> Revier des<br />

Schwarzmilans befand sich <strong>in</strong> der von Offenland<br />

geprägten Nordhälfte des Vogelschutzgebietes.<br />

Kranich (Grus grus): Es konnte ke<strong>in</strong> Brutnachweis<br />

des Kranichs erbracht werden. Das Fehlen<br />

wurde auch von anderen Experten bestätigt.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde am Rand des Waldes regelmäßig<br />

e<strong>in</strong> Paar beobachtet. Aufgrund des deutlichen<br />

Revierverhaltens wurde der Kranich als Revierpaar<br />

e<strong>in</strong>gestuft, das <strong>2009</strong> im Gebiet offensichtlich<br />

nicht oder nicht erfolgreich gebrütet hat.<br />

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