Vogelmonitoring in Sachsen-Anhalt 2009 - Ornithologenverband ...
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nem Idealhabitat. E<strong>in</strong>e Verschlechterung des Erhaltungszustands<br />
der beiden Spechtarten ist unter<br />
o. g. Voraussetzung nicht zu erwarten.<br />
Der Wespenbussard ist als Nahrungsspezialist<br />
stark von den Witterungsverhältnissen abhängig.<br />
Brutmöglichkeiten gibt es im Gebiet zur Genüge.<br />
Der Erhaltungszustand von Rot- und Schwarzmilan<br />
ist aufgrund der vielgestaltigen Kulturlandschaft<br />
im Umfeld des Waldes und der <strong>in</strong> ausreichender<br />
Zahl vorhandenen Bäume zur Horstanlage<br />
als optimal zu betrachten. Zur Nahrungsverfügbarkeit<br />
kann allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Aussage getroffen<br />
werden.<br />
Auch für den Neuntöter ist das heckenreiche Offenland<br />
im Norden, Süden und Osten des Schutzgebietes<br />
ideal, was durch die hohe Siedlungsdichte<br />
bestätigt wird. E<strong>in</strong>e Gefährdung ist nicht zu<br />
befürchten, solange die landwirtschaftliche Nutzung<br />
nicht deutlich <strong>in</strong>tensiviert wird und die Heckenstrukturen<br />
erhalten bleiben.<br />
Für den Eisvogel ist die Suche nach Brutmöglichkeiten<br />
im Bereich der stark begradigten und<br />
befestigten Wanneweh und der Ohre schwieriger.<br />
Der im Frühjahr festgestellte Brutplatz ist e<strong>in</strong>em<br />
Biber zu verdanken, der e<strong>in</strong>en Damm <strong>in</strong> der Wanneweh<br />
angelegt hat, was zu e<strong>in</strong>er starken Böschungserosion<br />
und damit zu unbefestigtem Ufer<br />
geführt hat. Der kalte und lange W<strong>in</strong>ter 2008/<strong>2009</strong><br />
dürfte e<strong>in</strong> weiterer Grund für die ger<strong>in</strong>ge Besiedlungsdichte<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Heidelerche und Ortolan s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e typischen<br />
Bewohner der Niederungslandschaft und brüten<br />
nur am Rand und vermehrt außerhalb des Gebietes.<br />
Mit Bestandsschwankungen muss im nicht<br />
optimalen Habitat daher gerechnet werden. E<strong>in</strong>e<br />
Gefährdung ist nicht absehbar.<br />
Das Rebhuhn f<strong>in</strong>det im landwirtschaftlich wenig<br />
<strong>in</strong>tensiv genutzten Offenland relativ gute Bed<strong>in</strong>gungen.<br />
Limitierende Faktoren dürften allerd<strong>in</strong>gs<br />
das späte Walzen im April und die frühe Mahd<br />
Anfang Mai se<strong>in</strong>.<br />
Die zuletzt genannten Gefährdungsfaktoren dürften<br />
auch e<strong>in</strong> Grund für die verhältnismäßig ger<strong>in</strong>ge<br />
Zahl an Wiesenbrütern se<strong>in</strong>. Durch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />
Nutzungs<strong>in</strong>tensität <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />
Anhebung des Grundwasserstandes könnte die<br />
Zahl der im Gebiet brütenden wertgebenden Arten<br />
quantitativ und qualitativ noch deutlich steigen.<br />
Das Schutzgebiet hat noch viel Potenzial.<br />
3. FFH-Gebiet Süppl<strong>in</strong>g westlich Weißewarte<br />
Gebietsbeschreibung<br />
Das FFH-Gebiet Süppl<strong>in</strong>g westlich Weißewarte<br />
liegt mit e<strong>in</strong>er Flächengröße von 485 ha im Nordosten<br />
von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Landkreis Stendal<br />
nordöstlich der Stadt Tangerhütte. Das Gebiet<br />
bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong>nerhalb der Tangerhütter Niede-<br />
rung, bei der es sich um e<strong>in</strong>e durch flache Mulden<br />
nur ger<strong>in</strong>g gegliederte Landschaft mit Höhenlagen<br />
zwischen 40 und 60 m ü. NN handelt. Im<br />
Untergrund f<strong>in</strong>den sich Niederterassensedimente<br />
der Weichselkaltzeit und anmoorige holozäne<br />
Bildungen. Der größte Teil der Wiesen und Weiden<br />
der Niederung wurde durch Dränagen entwässert.<br />
Durch Aufstau und Rückbau dieser Dränagen<br />
<strong>in</strong> schutzwürdigen Bereichen <strong>in</strong> Grünland<br />
und Moorflächen konnte jedoch e<strong>in</strong> Regenerationsstadium<br />
erreicht werden.<br />
Das FFH-Gebiet ist durch ausgedehnte Feuchtwaldgebiete<br />
mit Stieleichen- und Eichen-Ha<strong>in</strong>buchenwäldern<br />
(55 ha) sowie Auenwälder mit Esche<br />
und Schwarzerle (200 ha) geprägt. Daneben s<strong>in</strong>d<br />
auch stärker entwässerte Erlenbruchwälder vorhanden.<br />
Ca. 96 % des Gebietes s<strong>in</strong>d von Wald<br />
bedeckt, die restlichen 4 % entfallen auf Moor- und<br />
Feuchtgrünlandkomplexe (Abb. 6-11).<br />
Ergebnisse<br />
Insgesamt wurden acht nach Anhang I der Vogelschutzrichtl<strong>in</strong>ie<br />
geschützte Arten im Gebiet kartiert.<br />
Weitere Arten der Kategorien 1 und 2 der<br />
Roten Liste wurden nicht gefunden. Nicht nachgewiesen<br />
werden konnte der im Standarddatenbogen<br />
aufgeführte Eisvogel, dessen Fehlen mit<br />
dem strengen W<strong>in</strong>ter 2008/<strong>2009</strong> zusammenhängen<br />
könnte. Neu h<strong>in</strong>zugekommen s<strong>in</strong>d Kranich<br />
und Neuntöter.<br />
Gemessen am Anteil am Gesamtbestand <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
(DORNBUSCH et al. 2007) hat das Untersuchungsgebiet<br />
e<strong>in</strong>e größerer Bedeutung für<br />
Schwarzstorch (3,4 % des Landesbestandes),<br />
Mittelspecht (0,9 %), Kranich (0,4 %) und Wespenbussard<br />
(0,3 %) (Tab. 3). Der Flächenanteil<br />
des FFH-Gebietes an der Gesamtfläche des Landes<br />
liegt bei 0,02 %.<br />
Tab. 3: Übersicht über die <strong>2009</strong> ermittelten Revierzahlen<br />
der wertgebenden Vogelarten im FFH-Gebiet Süppl<strong>in</strong>g<br />
westlich Weißewarte im Vergleich zu den Daten<br />
im Standarddatenbogen. Angegeben ist auch der Anteil<br />
des Bestandes im FFH-Gebiet am Gesamtbestand<br />
im Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> (ausgedrückt als Prozentsatz<br />
am geschätzten Maximalbestand nach DORNBUSCH et<br />
al. 2007).<br />
Art Revierzahl<br />
<strong>2009</strong><br />
Anteil am<br />
Landes-<br />
bestand<br />
(%)<br />
Revierzahl<br />
Standard-<br />
Datenbogen<br />
(2004)<br />
Anhang I-Arten<br />
Schwarzstorch 1 3,4 1-5<br />
Wespenbussard 1 0,3 1-5<br />
Rotmilan 1 0,04 1-5<br />
Schwarzmilan 1 0,08 1-5<br />
Kranich 1 0,4 -<br />
Eisvogel 0 - 1-5<br />
Schwarzspecht 2 0,07 1-5<br />
Mittelspecht 33 0,9 1-5<br />
Neuntöter 2 0,01 -<br />
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