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index collectorum herbarii senckenbergiani (fr)

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BECKER wurde am 20. Februar 1769 in Speyer geboren. Sein Vater, Johannes (Jean) BECKER (1731-1805), war ein bekannter<br />

Speyerer Bürger und Handelsmann und über 25 Jahre Stadtratsmitglied sowie zeitweiliger Bürgermeister.<br />

BECKER selbst wurde am 21. Dezember 1794 Bürger von Speyer. Über seine Ausbildung und Studienzeit ist nur soviel<br />

bekannt, dass sie von hervorragender Gründlichkeit und humanistischer Prägung war. Im August 1808 kam er in das<br />

Jagsttal im Fürstentum Hohenlohe und hielt sich mehrere Jahre in Laibach und Dörzbach auf. 1813 zog er nach<br />

Mergentheim im Taubertal. Von April 1814 an besuchte er für vier Monate die Stadt Frankfurt am Main, wohnte in<br />

dieser Zeit bei seinem Bruder Karl Wilhelm BECKER in Offenbach, und arbeitete im Botanischen Garten der Dr. Senckenbergischen<br />

Stiftung. 1816 wurde er von der Administration der Stiftung zum Nachfolger des langjährigen, 1814<br />

pensionierten Stiftsgärtners H.J. BÄUMERTH berufen (von 1814-1817 wurde der Garten provisorisch von F.C. ISERMANN<br />

verwaltet). BECKER wohnte wahrscheinlich auch damals zunächst in Offenbach und bezog erst bei seinem Dienstantritt<br />

als Vorsteher des Botanischen Gartens im Frühjahr 1817 eine Wohnung im Stift. Im Januar 1827 wurde er auf eigenen<br />

Wunsch aus seinem Amt entlassen. Bis zu seinem Tod widmete er sich dem Aufbau der Botanischen Abteilung der<br />

1817 gegründeten Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. BECKER starb am 24. November 1833 in Frankfurt<br />

am Main.<br />

BECKER stand bereits vor seiner Frankfurter Amtszeit im Rang eines "Professors". Neben seinen generellen gesellschaftlichen<br />

und naturwissenschaftlichen Interessen widmete er sich in der Hauptsache floristisch-systematischen Studien.<br />

Im Fürstentum Hohenlohe und im Taubertal unternahm er zahlreiche Exkursionen und legte ein Herbarium an. Intensiver<br />

Kontakt verband ihn mit C.F. BAUER und W. FUCHS in Mergentheim, die 1820 bzw. 1823 zu Korrespondierenden<br />

Mitgliedern der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft ernannt wurden. Mit BAUER plante er die Herausgabe<br />

einer Flora des Fürstentums Hohenlohe und die Gründung eines naturhistorischen Vereins, der 1814/15 als<br />

"Freunde der Naturgeschichte zu Mergentheim" gegründet wurde. Als Stiftsbotanikus in Frankfurt am Main baute er<br />

den botanischen Garten nach wissenschaftlichen Kriterien aus und hielt dazu regen Kontakt mit Fr. NEES VON ESENBECK<br />

(Bonn), C.L.P. ZEYHER (Schwetzingen), J. METZGER (Heidelberg), G.W.F. WENDEROTH (Marburg) und C.F. OTTO (Berlin). Er<br />

war Lehrer für Botanik und führte zahlreiche Exkursionen in der Umgebung der Stadt durch. Hierbei wurde er oft von<br />

Johann Caspar STEIN (siehe dort) begleitet. Er widmete sich der Bearbeitung kritischer Sippen, namentlich der Gattung<br />

Mentha. In diesem Zusammenhang stand er mit J.H. CASSEBEER (Gelnhausen), L. REICHENBACH (Leipzig), E.G. STEUDEL (Esslingen)<br />

und G.F. MAERKLIN (Wiesloch) im Pflanzentausch. Nach 1827 arbeitete er intensiv an der Vollendung einer Flora<br />

Frankfurts, die 1828 erschien. In dieser Flora bearbeitete er die Moose mit besonderer Gründlichkeit. BECKER gehörte<br />

am 22. November 1817 zu den Gründungsmitgliedern der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und<br />

wurde Urheber der botanischen Sammlung. Seit 1816 war er Mitglied der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte<br />

Naturkunde, seit 1824 Korrespondierendes Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes und seit<br />

1827 der Königlich Bayerischen Botanischen Gesellschaft in Regensburg. Des weiteren war er Mitglied des Physikalischen<br />

Vereins in Frankfurt am Main.<br />

Herbar: Im Besitz der SGN befinden sich die Belege zur "Flora Francofurtensis" aus den Jahren 1817-1828. Neben den<br />

darin bearbeiteten Phanerogamen, Gefäßkryptogamen und Pilzen (200 Nummern) zählen die Moose (250 Nummern)<br />

dazu. Des weiteren existieren Belege aus den Fürstentümern Hohenlohe und Mergentheim sowie aus der Stuttgarter<br />

Gegend und der Wetterau.<br />

Erhalten sind an BECKER gerichtete Briefe folgender Zeitgenossen:<br />

AGASSIZ, L. (1826); BAUER, C.F. in Mergentheim (1817-1821); BRAUN, A. in Heidelberg (1826); BRUCH, P. in Zweibrücken<br />

(1833); CASSEBEER, J.H. in Gelnhausen (1817); Fürstin CHARLOTTE ZU ISENBURG, (1817-1820); Graf VON DEGENFELD-<br />

SCHOMBURG in Groß-Karben (1819-1820); FUCHS, W. in Mergentheim (1817-1821); GÄRTNER, G.P. in Hanau (1817-1820);<br />

GENTH, C.F.F. auf der Platte (1830-1834); GUTHEIL, H. in Kreuznach (1833-1834); HEER, J. in Matt/Kanton Glarus (1830);<br />

HELDMANN, in Conradsdorf (1832); HINTERHUBER, G. in Salzburg (1825); HOCHSTETTER, C.F. in Esslingen (1825-1834); HO-<br />

EFFT, (1832); HOFMEISTER, F. in Leipzig (1825); HOPPE, D.H. in Regensburg (1826, 1831-1832); KOCH, W.D.J. in Erlangen<br />

(1832-1837); LANG, in Mühlheim (1832-1833); LEHMANN, J.G.C. in Hamburg (1833); LOEHR, F. in Homburg (1830); MAER-<br />

KLIN, G.F. in Wiesloch (1817-1822); MARTIUS, C.F.P. in München (1826-1828); MENKE, K.Th. in Pyrmont (1825); METZ-<br />

GER, J. in Heidelberg (1817); NEES VON ESENBECK, C.G.D. in Sickershausen (1817); NEES VON ESENBECK, Fr. in Bonn (1820-<br />

1834), NEUNERT, in Langenselbold (1830-1831); OSWALD, J.J. in Koblenz (1817); OTTO, C.F. in Berlin (1823-1825); PETIT, C.<br />

in Mainz (1819-1820); REICHENBACH, L. in Leipzig (1818-1823); RIESER, in Lich (1818-1820); SCHIMPER, C.F. in Schwetzingen<br />

(1826); SCHLECHTENDAHL, D.F.L. in Berlin (1832-1837); SCHLEMEYER, in Köln (1831); STEUDEL, E.G. in Esslingen (1818-1834);<br />

TAUSCH, I.F. in Berlin (1832-1837); WALLROTH, C.F.W. in Nordhausen (1824); WENDEROTH, G.W.F. in Marburg (1822);<br />

WIEGMANN, A.F. in Braunschweig (1824); WOLFF, in Würzburg (1819); ZEYHER, C.L.P. in Schwetzingen (1824).<br />

Biogr.: BLUM, I. (1901): Die Botanik in Frankfurt a. M., insbesondere ihre Pflege durch das Senckenbergianum.- Sonderdruck<br />

aus Ber. Senckenberg. Naturf. Ges. Frankfurt 32: 3-38; Frankfurt a. M; CONERT (1967): 1-57; FRESENIUS, G. (1834):<br />

Correspondenz.- Flora 17 (1): 24-29; Regensburg; GOETHE, J.W. von (1816): Über Kunst und Alterthum in den Rhein-<br />

und Main Gegenden Heft 2; Stuttgart; KNOBLAUCH (1918): 35; MAPPES, J.M. (1842): Festreden gehalten im naturgeschichtlichen<br />

Museum zu Frankfurt am Main und als ein Beitrag zur Feier der 25 jährigen Stiftung der Senckenbergi-

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