[Inhaltsverzeichnis]Thomas Meder rezensiert 1Wege zur <strong>Bildwissenschaft</strong>Klaus Sachs-Hombach: Wege zur <strong>Bildwissenschaft</strong>. Interviews. Köln[Herbert von Halem Verlag] 2004In den achtziger Jahren wurde die Musikwelt um den weißen Rap bereichert, unter tätiger Mithilfeder Beastie Boys und einem Tonträger namens Licensed to ill (1986) Während die Musik jener PlatteGeschichte ist und höchstens Fans oder Radioredakteure noch interessiert, lässt sich mit derHülle eine äußerst aktuelle Frage exponieren: Was ist zu entdecken mit einem solchen ›Cover‹, dasdoch eigentlich etwas bedecken soll? Und welche Wirkung erzielt dieses Gebrauchsbild, wennman im automatischen Reflex das Wissen um das aufregendste Medienereignis der letzten Jahreabruft, dem dieses Bild um Jahre vorausging?Mit welcher Methode Bilder zu verstehen seien, ob und wie der Bildbegriff heute überhaupt nochgenerell zu fassen wäre, diese und ähnliche Fragen hat der Philosoph Klaus Sachs-Hombach aneine Reihe deutschsprachiger Professoren gerichtet. Seinen Antrieb hat der Herausgeber schonoft dargelegt, zuletzt in einer Habilitationsschrift aus dem letzten Jahr: Es ist der Wunsch nacheiner allgemeinen <strong>Bildwissenschaft</strong>. Nach deren konkreter Durchsetzbarkeit befragt, antwortetdie Mehrzahl der nun Befragten freilich skeptisch; umso skeptischer, so scheint es, je konkreterdie Einzelnen in ihrem Alltag mit Bildern befasst sind. Dagegen steht auf der Seite der beteiligtenPhilosophen eine Lust der Arbeit am Begrifflichkeiten, die Begehrlichkeiten spürbar werden lässt,der Mutter aller Geisteswissenschaft neues Terrain zu erschließen.Siebzehn Männer hat Sachs-Hombach zum imaginären Dialog versammelt. Sie eint die Einsicht,dass der Gebrauch ebenso wie die Deutung von Bildern vom Zusammenhang abhängt, in denen1 Zuerst erschienen unter dem Titel »Wie wir die Dinge sehen, ist nicht so leicht zu entdecken« in: Frankfurter AllgemeineZeitung, Nr. 306, 31. Dezember 2004, S. 44. Der Untertitel lautete: Zum Stand der Debatte um die <strong>Bildwissenschaft</strong>: KlausSachs-Hombach facht den Streit um die Deutungshoheit des Visuellen an.IMAGE I Ausgabe 4 I 7/2006 110
THOMAS MEDER, REZENSION: KLAUS SACHS-HOMBACH: WEGE ZUR BILDWISSENSCHAFT. INTERVIEWS.jene erscheinen. Danach wirkt die museale Hängung, die doch auf das Sichtbare konzentrierensoll, verfremdend. Eine CD-Hülle mit einem verkaufsträchtigen Schockbild hat bereits durch denOrt ihres Auftretens anderen Charakter als der Schock einer Kriegserklärung, die medial im eigenenWohnzimmer stattfindet. Hans-Dieter Huber nimmt diesen Unterschied zum Ausgang einerauch mittlerweile selbstständig formulierten Theorie, die er ›Bild-Beobachter-Milieu‹ nennt. Heutezählt die auratische Erscheinung nur mehr wenig. Kaum ein Bild macht aus sich allein noch ersichtlich,ob es ein nun bedeutsames Zeichen ist oder nicht.Sind Bilder als Zeichen überhaupt adäquat zu beschreiben? Schon in der Frage wirkt die hermeneutischeGrundierung nach, die in unterschiedlichen Gewändern, sprich: Fächern, auftrat,die deutsche Universität gleichwohl vierzig Jahre lang uniformiert hat. Nun scheint der Zeitpunktgekommen, an dem die Agenten jenes Deutungsaufbruchs, der auch Bilder der ›Theorie des kommunikativenHandelns‹ anheim fallen ließ, endgültig entlastet werden. Textformen als Vergleichsparameter<strong>für</strong> Bilder, Ikonographien oder die noch vehement ins Feld geführte Semiotik – dies alleswird im Moment überdacht, neu sortiert, auf Anschließbarkeit überprüft. Diesen Wandel garantiertallein die Attraktivität der Aufgaben, vor die uns die neuen Bildwelten stellen. Weitere gute Gründekann man bei einer Reihe von Disziplinen finden, die ihre Stimmen in der Bildfrage lange nichterhoben haben oder schlicht nicht gefragt wurden.Die Vielzahl an Perspektiven, sei es die eines Medienwissenschaftlers, eines Archäologen odereines Mathematikers, macht den Reiz des Interview-Bandes aus. Gleichwohl eröffnet sie auch dieSchwierigkeiten, des Gegenstandes Bild überhaupt habhaft zu werden. Hier schlägt die Stundeder Philosophen: Ein Bild sei mehr als ein vorüberrauschender Event, sobald ihm subjektiv irgendeineBedeutung zugemessen, irgendeine ›Bildlichkeit der Erfahrung‹ (Bernhard Waldenfels),irgendeine ›Weise der Welterzeugung‹ (Dietfried Gerhardus) zuerkannt wird. Diese Weise kannsich ganz vom Bildobjekt abwenden und allein ein Zwischenraum sein, jene Gernot Böhme sowichtige ›Atmosphäre‹, die im guten Fall zwischen Gegenstand und Betrachter entsteht; hierunterfällt freilich auch ein Gewitter. Im extremen Fall wird ein Bild ganz mental: Es ist dann nur noch imIMAGE I Ausgabe 4 I 7/2006 111
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