Spezifikationsbericht E-Procurement
Spezifikationsbericht E-Procurement
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SPEZIFIKATION DES VERFAHRENS<br />
„E-PROCUREMENT“<br />
4 Spezifikation des Verfahrens<br />
„E-<strong>Procurement</strong>“<br />
Die Umsetzung einer elektronischen Vergabelösung kann unterschiedlich weit reichend<br />
erfolgen. Der vorliegende <strong>Spezifikationsbericht</strong> geht von einer vollständigen,<br />
weitestgehend medienbruchfreien Umsetzung von VOL-, VOB- sowie VOF-Vergaben<br />
aus, wenngleich sich in allen beteiligten Projekten gezeigt hat, dass es vorteilhaft ist,<br />
mit jeweils einem VOL-Bereich zu starten und Erfahrungen zu sammeln. Mittelfristig<br />
sollte es aber immer um den Aufbau einer umfassenden Vergabelösung gehen. Institutionen,<br />
die zu klein für den Aufbau einer Komplettlösung sind, sollten im Verbund<br />
mit anderen öffentlichen Institutionen eine gemeinsame Lösung anstreben, wofür es<br />
bereits prototypische Lösungen gibt (z.B. Vergabemarktplatz Magdeburg, E-<strong>Procurement</strong>-Plattform<br />
im Rahmen von d-NRW, u.a.). Die dabei zum Einsatz kommenden<br />
Softwarelösungen sollten den durch die KGSt aufgestellten Kriterien unbedingt<br />
entsprechen und über eine Zertifizierung bzw. über ein juristisches Auditing verfügen.<br />
Eine vollständige Workflow-basierte elektronische Vergabelösung sollte die Phasen<br />
Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation des gesamten Vergabeprozesses<br />
entsprechend der Verdingungsordnungen (VOB/A und VOL/A inkl. des EU-Verfahrens<br />
sowie VOF) berücksichtigen. Die Vorteile einer elektronischen Lösung liegen<br />
darin begründet, dass die Prozesse über das Internet (i.d.R. mit Hilfe eines Web-<br />
Browsers) medienbruchfrei umgesetzt werden können. Keiner der Prozessbeteiligten,<br />
weder Vergabestelle noch Bieter, benötigen deshalb eine zusätzliche Applikation auf<br />
ihrem PC. Für die Verwendung einer elektronische Vergabelösung sollte lediglich ein<br />
Standard-Internetbrowser (ggf. Signatursoftware und Kartenlesegerät) erforderlich<br />
sein.<br />
Die KGSt erarbeitete in einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit unterschiedlichen Firmen<br />
einen Kriterienkatalog, der die Anforderungen an ein öffentliches, vergaberechtskonformes<br />
elektronisches Vergabesystem beschreibt. Ein Auszug aus dem<br />
KGSt-Bericht ist im Anhang des <strong>Spezifikationsbericht</strong>s zu finden (siehe Anhang 2 –<br />
Kriterienkatalog für Softwarelösungen zur elektronischen Vergabe, Stand April<br />
2003). 4<br />
4.1 Organisatorische Anforderungen<br />
Die Einführung einer elektronischen Vergabelösung stellt alle öffentlichen Auftraggeber<br />
vor neue Herausforderungen. Bisherige Organisationsformen müssen überdacht<br />
werden und führen so zu einer kritischen Prüfung der bestehenden Organisations-<br />
4 KGSt-Bericht 04/2003 „Elektronische Vergabe und Beschaffung in Kommunalverwaltungen“<br />
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