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Zeitschrift Mühlstein mit Bericht zur Bockwindmühle im Lönspark

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unsägliches Werk verrichten. Immerhin ist<br />

zumindest in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

in der Gesellschaft durchaus das Gespür<br />

für das „Kulturdenkmal Mühle“ gewachsen<br />

und es ist durch eine Vielzahl von Beispielen<br />

bekannt, dass der jährlich zu Pfi ngsten<br />

veranstaltete Deutsche Mühlentag seinen<br />

entscheidenden Anteil dazu beigetragen<br />

hat.<br />

Unabhängig von diesen bescheidenen<br />

Erfolgen geht auch heute noch durch Ignoranz,<br />

Fahrlässigkeit und Böswilligkeit ein<br />

Teil unseres technischen Kulturgutes verloren,<br />

weshalb das stete Ringen um seine<br />

Erhaltung niemals aufhören darf!<br />

Gelingt es <strong>im</strong> Umfeld der Mühle, politisch<br />

Verantwortliche oder Technikbegeisterte<br />

zu aktivieren, einen Freundeskreis oder<br />

Förderverein zu gründen, lassen sich in<br />

der Mehrzahl der Fälle auch Wege <strong>zur</strong><br />

Erhaltung der Mühle aufzeigen. Auf den<br />

Motor kommt es an, wenn man etwas bewegen<br />

will!<br />

Es ist von Vorteil, zu einem möglichst frühen<br />

Zeitpunkt nach der Stilllegung erste<br />

Vorstellungen zu einer möglichen Nachnutzung<br />

zu entwickeln. Gelingt das nicht,<br />

sollte die Mühle <strong>zur</strong> Vermeidung einsetzenden<br />

oder fortschreitenden Verfalls nur<br />

gesichert und jeder weitere Eingriff vermieden<br />

werden.<br />

Ausgehend von ihrer ursprünglichen Nutzung<br />

sind die tragenden Konstruktionsteile<br />

von Mühlen <strong>im</strong> Allgemeinen recht robust<br />

bemessen, so dass sie für eine Vielzahl<br />

von Nutzungsmöglichkeiten geeignet sind.<br />

Selbst die empfi ndlichsten aller Mühlen,<br />

die <strong>Bockwindmühle</strong>n, sind oft noch nach<br />

Jahrzehnten völliger Vernachlässigung für<br />

eine Instandsetzung <strong>mit</strong> wirtschaftlich vertretbarem<br />

Aufwand geeignet.<br />

Die Kategorien der Nach- und Umnutzung<br />

Untersucht man die in den letzten Jahrzehnten<br />

in allen Teilen Deutschlands vorgenommenen<br />

Nutzungsänderungen auf<br />

ihre typischen Merkmale, so lassen sie sich<br />

in fünf Kategorien einordnen. Die angeführten<br />

Beispiele sind eine willkürliche Auswahl<br />

aus allen Bundesländern und erheben keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Kategorie 1 - Produktionsstätte<br />

Gewerbliche oder nicht-gewerbliche Erzeugung<br />

ausgewählter Verarbeitungsprodukte<br />

(Nischenproduktion). Ausgangspunkt<br />

ist <strong>im</strong> Allgemeinen die ursprüngliche<br />

Produktion der Mühle. Die oftmals noch<br />

vorhandene technische Ausstattung muss<br />

gründlich überarbeitet werden. Soll eine<br />

Produktionslinie aufgebaut werden, reicht<br />

das Reinigen und Abschmieren der Altanlagen<br />

nicht aus, da meistens der Verschleiß<br />

so weit fortgeschritten ist, dass eine Wiederinbetriebnahme<br />

ohne größeren maschinentechnischen<br />

Sanierungsaufwand nicht<br />

möglich ist. Oftmals sind die vorhandenen<br />

Altanlagen für die geplante Produktion<br />

nicht geeignet oder ausreichend, so dass<br />

Ergänzungen der technischen Ausstattung<br />

erforderlich werden.<br />

Die Kriemhild-Mühle in Xanten (Niederrhein) ist noch<br />

als Windmühle <strong>mit</strong> angeschlossener Bio-Bäckerei in<br />

Betrieb. Foto: Ph. Oppermann<br />

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