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Zeitschrift Mühlstein mit Bericht zur Bockwindmühle im Lönspark

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Erkenntnisse und unter Einbeziehung der<br />

Vorstellungen des Eigentümers <strong>zur</strong> künftigen<br />

Nutzung ist die denkmalpfl egerische<br />

Zielstellung zu erarbeiten. Grundsätzlich<br />

muss gelten: erhalten vor ersetzen!<br />

Solange die Mühle auch als Denkmal eine<br />

produzierende Anlage ist, müssen Modernisierungen<br />

erlaubt sein. Ist die Mühle nur<br />

noch Dokument einer abgeschlossenen<br />

Epoche, stellen Modernisierungen <strong>im</strong> Zuge<br />

von Nutzungsänderungen und Sanierungen<br />

Verfälschungen des zu schützenden<br />

historischen Zustandes dar.<br />

Jeder Eingriff in eine Mühle soll unter der<br />

Anleitung fachlich qualifi zierter Planer von<br />

Windmühle Völlenerfehn in Gefahr<br />

Rüdiger Heßling, Bremen<br />

Im Zusammenhang <strong>mit</strong> den Darlegungen<br />

zum gegenwärtigen Zustand der Windmühle<br />

Völlenerfehn lohnt es sich, einmal<br />

diesen Mühlenstandort aus der Perspektive<br />

seiner mehr als 400-jährigen Geschichte zu<br />

betrachten. So wird schon aus der Zeit vor<br />

1600 in Völlen von einer <strong>Bockwindmühle</strong><br />

berichtet, die noch 1754 als Roggenmühle<br />

erwähnt wird.<br />

Die vielen Anträge, auch in Völlenerfehn<br />

eine Windmühle bauen zu dürfen, wurden<br />

bis zum Zeitpunkt der Herrschaft der Franzosen<br />

über Ostfriesland (1810 bis 1813)<br />

<strong>im</strong>mer wieder abgelehnt. Auch Hinweise<br />

auf die zu der damaligen Zeit vorhandenen<br />

schlechten Wegeverhältnisse und da<strong>mit</strong><br />

sehr langen Transportzeiten der Bauern<br />

<strong>zur</strong> Mühle hin waren keine Begründung,<br />

eine Mühlenbaukonzession zu erteilen.<br />

Erst 1814 konnte Lütjen Berends Schöningh<br />

<strong>mit</strong> dem Bau einer <strong>Bockwindmühle</strong><br />

an dem heutigen Standort beginnen. 1851<br />

soll dann an Stelle der <strong>Bockwindmühle</strong> eine<br />

Holländermühle gebaut worden sein. Wie<br />

an vielen anderen Standorten, wechselten<br />

auch in Völlenerfehn häufi g die Besitzer<br />

der Mühle.<br />

<strong>im</strong> Mühlenbau erfahrenen Handwerkern<br />

ausgeführt werden. Wesentliche Aufgabe<br />

der Planung ist die Aufl ösung der Widersprüche<br />

zwischen bauordnungsamtlichen<br />

Forderungen, denkmalpfl egerischen Ansprüchen,<br />

funktionellen Notwendigkeiten,<br />

wirtschaftlichen Zwängen und handwerklicher<br />

Realisierung.<br />

Wenn wir den kommenden Generationen<br />

das technikhistorische Erbe <strong>mit</strong> Anstand<br />

übergeben wollen, müssen wir darauf achten,<br />

dass wir unsere Mühlen <strong>mit</strong> Würde für<br />

ihre künftige Nutzung ertüchtigen.<br />

Nach 1945 befand sich die Mühle baulich<br />

in einem sehr schlechten Zustand,<br />

der darin gipfelte, dass 1950 die Flügel<br />

abbrachen. 1954 kaufte Bernhard A. Goldenstein<br />

die Mühle, die er <strong>zur</strong> Wiederherstellung<br />

des Windantriebs 1958 um eine<br />

ab gängige Entwässe rungswindmühle aus<br />

Die Windmühle Völlenerfehn in ihrer ursprünglichen<br />

Bauweise als Wallholländer.<br />

Foto: Archiv UDB Landkreis Leer<br />

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