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Quellenverzeichnis - The Sustainability Forum

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Die internationale Erfahrung zeigt, dass freie Kassenwahl keinen funktionierendenWettbewerb garantiert. Wird freie Kassenwahl erwogen, so ist es wichtig,mittels wirkungsvollen Regulierungen Marketingaktivitäten einzudämmen. Erstdann sind Rahmenbedingungen für funktionierenden Wettbewerb geschaffen.Andernfalls ist mit einer Kostenerhöhung zu rechnen, die zu einer Rentenreduktionvon über 10% führt.Als letzter Aspekt der Wahlfreiheit soll im folgenden noch von den Gebührenstrukturendie Rede sein. Es soll gezeigt, werden, dass es nicht leicht ist, aus einer bestimmtenGebührenstruktur die effektive Kostenbelastung herauszulesen. Gebühren für Vorsorgeleistungen(sowie für Anlagefonds ganz allgemein) treten in verschiedenen Formenauf. Erstens können sie als Prozente auf die (z.B. monatlichen) Einzahlungen erhobenwerden. Zweitens können Gebühren auf das jeweils zu einem Zeitpunkt angesparteKapital erhoben werden. Drittens können Fixbeträge, z.B. beim Neueintritt in eine Kasseoder bei Renteneintritt, verrechnet werden. Und schliesslich sind Kombinationen dieserverschiedenen Gebührenarten denkbar. 24Wir wollen hier nur die ersten beiden Gebührenarten anhand von Beispielen etwasgenauer betrachten. 25 Der Leser möge sich in die Lage einer 30-jährigen Angestelltenversetzen, die eine hypothetische Auswahl zwischen zwei Pensionskassen zu treffenhat. Die eine Kasse, nennen wir sie Kasse A, verrechnet als Kosten 8% auf alle Einzahlungen.26 Kasse B verrechnet jährlich 0.9% des angesparten Kapitals. Wir wollen annehmen,dass die zukünftigen erwarteten Renditen 3% betragen. Weiter seien alle Kosten, dienach Renteneintritt anfallen, ausser Acht gelassen. Welche Kasse sollte die Angestelltewählen?Der Zeithorizont für die Ansparphase beträgt 35 Jahre. Man kann ausrechnen, dass dieKosten bei Kasse A dazu führen, dass die Renten um 8% tiefer sind als in einer Situationohne jede Art von Kosten. Sind also die Kosten in Prozent der Beiträge angegeben, sokann man sie unmittelbar als Rentenreduktion interpretieren. Die Zahl 0.9% des Kapitalsist hingegen nicht leicht interpretierbar. Mit Hilfe unserer Annahme über die Höhe der inZukunft erwarteten Renditen und Kenntnis des Zeithorizonts kann man jedoch ebenfallsdie entsprechende Rentenreduktion ausrechnen. Es stellt sich heraus, dass die Kostenbei Kasse B zu einer Rentenreduktion von 17% führen. Diese ist somit mehr als doppeltso hoch als bei Kasse A. Ohne Kenntnisse in Zinseszinsrechnung besteht jedoch die24Bei Anlagefonds sind Kombinationen mehrerer Gebührenarten üblich.25Beide Gebührenarten sind international zu beobachten. Wie bei Anlagefonds kommt insbesondere auchdie Kombination beider Gebührenarten bei ein und derselben Kasse vor. Siehe Bateman et al. (2001).26Diese Zahl entspricht etwa der durchschnittlichen Gesamtkostenbelastung in der Schweizerischen 2.Säule. Wie erwähnt weisen die meisten Länder höhere Kosten auf. Siehe Queisser/Vittas (2000) und Whitehouse(2000).107

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