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Quellenverzeichnis - The Sustainability Forum

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Wir sollten uns in Erinnerung rufen, dass die Zahl von 1.8% als Rendite für ein Kapitaldeckungssystemmit relativ hoher Wahrscheinlichkeit übertroffen werden wird. 9 10 Andererseitsist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Umlagesystem in der Schweiz eine höhereimplizite Rendite als 0.7% einbringt, als eher gering einzustufen, besonders im Lichteder steigenden Lebenserwartung, die hier in unserer einfachen Modellrechnung nurungehörig berücksichtigt wurde.Aufgrund der besprochen Zusammenhänge wird unmittelbar klar, warum jene Länder,die ihre Renten zum grössten Teil über ein Umlagesystem finanzieren, unter grossenReformdruck geraten sind. Die demographischen Probleme führen zu einem starkenAbsinken der impliziten Renditen eines Umlagesystems. Dadurch müssen bei einemUmlagesystem plötzlich sehr viel höhere Abgabesätze angewendet werden, um einegegebene Rentenhöhe zu finanzieren. 11 Die dadurch entstehende Abgabelast überschreitetdann leicht das als tragbar Erscheinende.Aus den obigen Ausführungen folgt, dass ein Umlagesystem für Renten, die über dasExistenzminimum hinausgehen, wenig Sinn macht, da es aufgrund der Renditedifferenzzu Kapitaldeckungssystemen überaus teuer zu stehen kommt. Der beste Beweis fürdiese Aussage sind die gravierenden Probleme jener Industrieländer, die im Unterschiedzur Schweiz ihre Renten hauptsächlich über ein Umlagesystem finanzieren. 12 Für dieAbsicherung eines (weder zu grosszügig noch zu knapp bemessenen) Existenzminimumsist es hingegen gerechtfertigt, sich auf das Umlagesystem zu stützen. Wie schonerwähnt ist ein Umlagesystem weniger anfällig gegenüber wirtschaftlichen Ausnahmeereignissenals ein Kapitaldeckungssystem. Dies kann man daraus ersehen, dass eshistorisch in den Industrieländern seit der Einführung entwickelter Finanzmärkte zwareinige starke Börsenzusammenbrüche gegeben hat, jedoch kaum ähnlich dramatischeLohnzusammenbrüche. Wir ziehen also folgende Schlussfolgerung.9Siehe Zimmermann/Bubb (2002) a.a.O10Für die USA berechnen Feldstein/Ranguelova (2001) die Wahrscheinlichkeiten, mit denen bestimmte Rentenhöhenin einem Kapitaldeckungssystem erreicht werden können11 Es ist eine offene Frage, inwiefern durch die demographische Entwicklung auch die Kapitalmarktrenditenunter Druck geraten werden. Verschiedene Studien, die in Poterba (2004) besprochen sind, sowie Poterbaseigene Studie legen den Schluss nahe, dass die demographischen Einflüsse auf die Kapitalmarktrenditenrelativ gering sind. Jedoch ist selbst bei sinkenden Kapitalmarktrenditen nicht zu erwarten, dass dieseunter das Niveau der impliziten Rendite eines Umlagesystems fallen würden. Dadurch bleibt der relativeVorteil eines Kapitaldeckungssystems erhalten. Andererseits können Gelder international in Wirtschaftsregionenangelegt werden, in denen das Demographieproblem weniger ausgeprägt ist. Siehe z.B. Börsch-Supan et al. (2001)12 Besonders stark betroffen sind Deutschland, Frankreich, und Japan. Siehe Bateman et al. (2001, Table 1.1).92

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