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Quellenverzeichnis - The Sustainability Forum

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■■Senioritätsentlohnung: Viele (insbesondere grössere) Firmen verfolgen eine Lohnpolitik,die sich stärker am Alter bzw. der Firmentreue orientiert als an der Produktivitätdes Arbeitnehmers (Luchsinger et al., 2003). Der Grund warum Firmen eine solcheLohnpolitik implementieren ist durchaus rational. Ein Lohnprofil, das dem Arbeitnehmereinen geringen Einstiegslohn, aber höhere Lohnzuwächse verspricht, kann z.B.hohe Fluktuation verhindern (Salop und Salop, 1976); oder zur Motivation der Arbeitnehmerbeitragen (Lazear, 1979).Interne Arbeitsmärkte: Wichtiger Bestandteil der Personalpolitik vieler Firmen sindinterne Arbeitsmärkte mit Lohnhierarchien und Karrieremöglichkeiten (Doeringerund Piore, 1971). Ähnlich wie Senioritätslöhne dient eine solche Politik dazu Kostendurch potentielle Motivations- und Fluktuationsprobleme zu minimieren. Danebenbesteht der Vorteil von internen Arbeitsmärkten in ihrer Rekrutierungsfunktion vonArbeitnehmern für höhere Positionen in der Firma.Die Bereitschaft älterer Arbeitnehmer und/oder deren potentieller Arbeitgeber, in dieweitere Ausbildung zu investieren («lebenslanges Lernen»), wird entscheidend geprägtdurch den Investitionshorizont. Eine Firma, die einen Teil der Ausbildungskostenübernimmt, wird ceteris paribus einen jüngeren Arbeitnehmer bevorzugen aufgrundder längeren erwarteten Dauer der Arbeitsbeziehung. Finanziert der Arbeitnehmer dieAusbildung aus eigener Tasche so besteht offensichtlich für jüngere Arbeitnehmer eingrösserer Anreiz neue Qualifikationen zu lernen. Das heisst, selbst dann, wenn mit demAlter die Lernanstrengungen nicht zunehmen, haben ältere Arbeitnehmer einen geringerenAnreiz sich Aus- und Weiterbildung zu unterziehen. Andererseits verlängert einerhöhtes Rentenalter die Amortisationszeit und bietet damit einen Anreiz zu verstärkterAusbildung. Dieser Effekt sollte jedoch bei einer geringen Erhöhung des Rentenaltersnicht überbewertet werden.Welche Implikationen ergeben sich aus diesen Überlegungen für mögliche Effekte einerErhöhung des Pensionsalters?Zum einen macht die obige Diskussion klar, dass Entscheidungen von Firmen über dieEinstellung von älteren Arbeitnehmern von Überlegungen geprägt sind, die weitgehendunabhängig von der Höhe des Pensionsalters sind. Durch eine Erhöhung des Pensionsalterswürde sich die Arbeitsmarktposition von älteren Arbeitnehmern kaum verbessern.Im Gegenteil, Firmen, die nach Seniorität entlohnen, werden sich gezwungen sehen,ihre Lohnpolitik zu überdenken, da ihnen die verlängerte Beschäftigung von (gutbezahlten) älteren Arbeitnehmern zusätzliche Kosten aufbürdet.Flankierende Massnahmen, welche die Bereitschaft der Firmen erhöhen, ältere Arbeiterzu beschäftigen und diese in der Firma weiterzubilden, bzw. arbeitslose ältere Arbeiterneu einzustellen, erscheinen daher zentral für den langfristigen Erfolg einer Erhöhungdes Rentenalters und die Entschärfung der Lage auf dem Arbeitsmarkt für ältere Personen.119

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