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Nationale Verkehrs- und Gewerbepolitik - Bundesverband der ...

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KERNFORDERUNGEN DES BDB<br />

Empfehlungen aus dem Planco-Gutachten<br />

bestätigen die For<strong>der</strong>ungen des BDB<br />

Im Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Berichtes<br />

lag das von Planco erstellte Gutachten „Potenziale <strong>und</strong><br />

Zukunft <strong>der</strong> deutschen Binnenschifffahrt” in <strong>der</strong> Schlussfassung<br />

noch nicht vor. Dem forschungsbegleitenden<br />

Beirat, in dem <strong>der</strong> BDB mit seinen Vize-Präsidenten<br />

Dr. Wolfgang Hönemann (VTG-Lehnkering Ree<strong>der</strong>ei<br />

GmbH, Duisburg) <strong>und</strong> Dr. Gunter Jaegers (Ree<strong>der</strong>ei<br />

Jaegers GmbH, Duisburg) als Experten vertreten ist, lag<br />

jedoch bereits <strong>der</strong> Zwischenbericht vor.<br />

Folgende – hier auszugsweise wie<strong>der</strong>gegebene –<br />

mögliche verkehrspolitische Maßnahmen sind dem<br />

Bericht zu entnehmen. Sie bestätigen die Kernfor<strong>der</strong>ungen<br />

des BDB, stehen jedoch noch unter dem Vorbehalt<br />

<strong>der</strong> weiteren Ergänzung <strong>und</strong> intensiven Diskussion:<br />

� Dringend <strong>und</strong> kurzfristig erfor<strong>der</strong>lich: eine Neugründungswelle<br />

Die Partikulierschifffahrt ermöglicht bei weitgehen<strong>der</strong><br />

Fremdfinanzierung eines Schiffes (möglich sind bis<br />

zu 85%) nur ein bescheidenes Einkommen bei hohen<br />

Arbeitszeiten. Einen Ausgleich bietet die hohe Wertbeständigkeit<br />

<strong>der</strong> Schiffe, die es de facto weitgehend<br />

erübrigt, eine Abschreibung zu verdienen. Unterkapitalisierte<br />

Bilanzen verdecken z.T. beachtliche stille<br />

Reserven voll abgeschriebener Schiffe. Neugründungen<br />

erfolgen i.d.R. durch den Erwerb eines gebrauchten<br />

Schiffes, das vielfach nicht ganz den aktuellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entspricht <strong>und</strong> daher die Einkommenserwartung<br />

zusätzlich min<strong>der</strong>t. Wesentlich ist die<br />

Möglichkeit, in mehrjährigen Abständen nach <strong>der</strong><br />

Gründung in besseren (mo<strong>der</strong>neren, größeren) Schiffsraum<br />

zu investieren <strong>und</strong> langsam wachsendes Eigenkapital<br />

zu bilden.<br />

Diese Möglichkeit wird durch die Besteuerung <strong>der</strong><br />

Buchgewinne entscheidend gemin<strong>der</strong>t, ebenso wie die<br />

Bereitschaft zur Reinvestition in bestehenden Unternehmen.<br />

Hierin liegt die wesentliche Ursache für die<br />

hohe Investitionsfreudigkeit in den Nie<strong>der</strong>landen.<br />

� Schaffung einer verbesserten Übersicht über das<br />

bestehende För<strong>der</strong>instrumentarium<br />

Die För<strong>der</strong>ung des kleinen <strong>und</strong> mittelständischen<br />

Gewerbes, wozu die Mehrheit <strong>der</strong> Binnenschiffer gehört,<br />

bietet in Deutschland vielfältige Möglichkeiten. Die Angebote<br />

reichen von <strong>der</strong> Gründungsberatung über eine<br />

staatlich garantierte Eigenkapitalför<strong>der</strong>ung bis hin zu subventionierten<br />

Krediten <strong>und</strong> öffentlichen Bürgschaften.<br />

Dieses För<strong>der</strong>instrumentarium <strong>und</strong> die Finanzierungskonditionen<br />

können im internationalen Vergleich bestehen.<br />

Negativ ist jedoch die Unübersichtlichkeit des För<strong>der</strong>angebotes.<br />

Selbst Fachleuten gelingt es kaum, alle relevanten<br />

Möglichkeiten für die Binnenschifffahrt zu identifizieren.<br />

Es ist zweckmäßig, eine auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse dieses Gewerbes zugeschnittene Bestandsaufnahme<br />

<strong>der</strong> bestehenden För<strong>der</strong>möglichkeiten durchzuführen<br />

<strong>und</strong> die Ergebnisse so aufzubereiten <strong>und</strong><br />

zugänglich zu machen, dass den Akteuren die Nutzung<br />

<strong>der</strong> bestehenden Instrumentarien erleichtert wird.<br />

� Verstärkung staatlicher Infrastrukturinvestitionen<br />

Die Fokussierung staatlicher Infrastrukturpolitik auf<br />

die Schiene hat zu Rückständen in <strong>der</strong> Instandhaltung<br />

<strong>der</strong> Binnenwasserstraßen geführt. Entscheidungen gegen<br />

einen weiteren Flussausbau min<strong>der</strong>n die Zukunftschancen<br />

<strong>der</strong> Binnenschifffahrt. Ihre ökologische Begründung<br />

konnte <strong>der</strong> Binnenschifffahrt vielfach nicht<br />

verständlich gemacht werden. Die relativ begrenzte<br />

Investitionstätigkeit für die Binnenwasserstraßen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Schiene lässt sich we<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>leistung,<br />

noch aus <strong>der</strong> Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit begründen.<br />

Befragte Ree<strong>der</strong>eien stellen erhöhte staatliche Infrastrukturinvestitionen<br />

eindeutig in den Mittelpunkt ihrer<br />

Erwartungen.<br />

12 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003

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