Nationale Verkehrs- und Gewerbepolitik - Bundesverband der ...

NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK
Sicherer Verbund: MS „Anna Firmbach“ auf dem Main-Donau-Kanal.
Reform der Übergangsvorschriften stattgefunden hat,
formulierten die Gewerbevertreter Vorschläge, die das
Sicherheitsniveau auf dem Rhein erhöhen. Außerdem
zeigten sie Möglichkeiten auf, wie Fristen nach den Bedürfnissen
einzelner Schiffstypen differenziert festgesetzt,
die zugrundeliegenden Vorschriften angepasst und einzelne
Übergangsfristen sogar gestrichen werden können.
Das Ergebnis der Zusammenarbeit im Gewerbe und
der darauffolgenden Gespräche mit den Regierungsvertretern
in der ZKR kann sich sehen lassen: Im Herbst
2003 kann dem Plenum der Zentralkommission ein
Beschluss vorgelegt werden, mit dem Gewerbe und
Verwaltung zufrieden sind. Dies wäre nicht möglich,
hätten beide Seiten sich nicht auf den Sachverstand der
Versuchsanstalt für Binnenschiffbau in Duisburg verlassen
können, die mit Berechnungen zum Nutzen-
Kosten-Verhältnis sicherheitsrelevanter Maßnahmen
eine solide Entscheidungsgrundlage für die Beteiligten
geschaffen hat.
BDB begleitet Entwicklung technischer Vorschriften
Mit hohem technischen Sachverstand und Blick auf
das schiffbaulich Machbare verfolgt der BDB die
Normierungsarbeit in der Binnenschifffahrt.
Im zurückliegenden
Jahr vertrat er das Gewerbe
in der deutschen und europäischen
Normung etwa von
Steuerhäusern, Ankerketten,
Navigationsleuchten und Anlegestellen.
Der Verband konnte
zudem über seine internationale
Dachorganisation erreichen, dass
in Austauschmotoren im Sinne
der Abgasvorschriften auch nicht
vom Motorenhersteller gefertigte
Teile eingebaut und die
Übergangsvorschriften für Anschlussstutzen
von Brennstofftanks
und Überfüllsicherungen
vereinheitlicht wurden. Befriedigt
stellt der BDB fest, dass die
Verpflichtung zum Einbau zweipoliger
Überfüllsicherungen auf
Bunkerbooten nun auch im
Ausland durchgesetzt wird, so
dass deutsche Schiffe auch mit
zweipoligem Grenzwertgeber
nach ADNR in den Niederlanden
bunkern und von den dort günstigeren Gasölpreisen
profitieren können. Die Aufzählung der Initiativen
des Verbandes zur wirtschaftlichen Entlastung des
Gewerbes im Bereich technischer Vorschriften ließe sich
noch fortführen.
Wirtschaftliche Bedingungen durch Zusammenarbeit
mit Verwaltung verbessert
Auch im vergangenen Jahr erreichten den BDB
zahlreiche Anregungen zur Verbesserung der nautischen
Bedingungen aus der Partikulierkommission und
den Bezirksausschüssen. Eine besonders begrüßenswerte
Entwicklung ist, dass die Höchstabmessungen
der Schubverbände und gekuppelten Fahrzeuge auf
dem Rhein nach einem Beschluss der Zentralkommission
für die Rheinschifffahrt ab dem 1. Oktober 2003
flexibilisiert werden. Der BDB hat über die EBU daran
mitgewirkt, dass bisher erforderliche Ausnahmegenehmigungen
für bewährte Formationen – insbesondere
Koppelverbände – nicht mehr erforderlich sind, in
einer größeren Wasserstandslamelle gefahren werden
darf und vor allem auf dem Niederrhein die Voraussetzungen
für eine wettbewerbsfähige Schubschifffahrt
verbessert werden.
32 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003