Nationale Verkehrs- und Gewerbepolitik - Bundesverband der ...

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vernachlässigt werden soll. Die Option auf eine spätere Verlängerung der Schleusen darf nicht verbaut werden. Elbe-Seitenkanal Am stark frequentierten Elbe-Seitenkanal (ESK) läuft zur Zeit die Reparatur des Westtrogs des Hebewerks Lüneburg und der Neubau der Schleuse Uelzen II. Nach wie vor versperrt das Hebewerk Schiffen über 100 m Länge den Weg nach Hamburg. Der BDB fordert daher den mutigen Schritt zur Verlängerung eines Troges. Die nicht vorhersehbare Auslastung des ESK erfordert zudem den Bau von Liegeplätzen. Elbe-Lübeck-Kanal Die 103 Jahre alte Schleuse Lauenburg wird derzeit auf eine Länge von 115 m, eine Breite von 12 m und eine Tiefe von 4 m gebracht. Will die Politik Lübeck nicht vom europäischen Wasserstraßennetz abschneiden, muss der Kanal zeitgemäß unterhalten werden. Mit geringer Zusatzinvestition sollten alle Schleusen zunächst zügig auf das Lauenburger Maß gebracht werden. Hierbei besteht sogar die Chance, auf Schleusen zu verzichten. Der zu erwartende Containerverkehr über den neuen Skandinavienkai rechtfertigt außerdem die Anhebung einiger Brücken. Wasserstraßenkreuz Magdeburg und Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 Nach dem Anschluss Magdeburgs an Verkehre mit auf 2,50 m abgeladenen Schiffen aus westlicher Richtung durch die Eröffnung der Schleuse Rothensee steht voraussichtlich am 10. Oktober 2003 die Freigabe der rund 900 m langen Kanalbrücke über die Elbe und die Einweihung der Doppelsparschleuse Hohenwarthe bevor. Während auf der Elbe der dreilagige Containerverkehr – bei günstigem Wasser – möglich bleibt, verkehren Schiffe in der Fahrt auf Berlin wasserstandsunabhängig über dem Fluss. Sie können im Rahmen einer zwischen Verwaltung und BDB abgestimmten Verkehrsregelung Ende 2003 den Berliner Westhafen mit 2,50 m Abladetiefe erreichen. Hierfür wurden umfangreiche Maßnahmen im Elbe- Havel-Kanal, der Unteren Havel Wasserstraße und der Spree-Oder-Wasserstraße realisiert. Die Elbquerung ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Vollendung des Verkehrsprojekts Nr. 17 Deutsche Einheit, NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK das Schiffen mit 2,80 m Abladetiefe die Fahrt von Hannover nach Berlin ermöglichen soll. Auf der Südtrasse des Projekts Nr. 17 zum Hafen Königs Wusterhausen wird durch ein Sohlenvertiefungsprogramm ab Ende 2003 eine Abladetiefe von 2,20 m garantiert. Untere Havelwasserstraße Die Rekonstruktion der Schleuse Havelberg zog sich länger als erwartet hin, so dass die neue Schleuse erst am 14. August 2003 dem Verkehr übergeben werden konnte. GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003 23 Elbe Die stetige Unterhaltung der Strombauwerke ist aufgrund der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung vom 16. Oktober 2002 solange ausgesetzt, bis ihre Hochwasserneutralität nachgewiesen ist. Vor dem Elbhochwasser geplante Maßnahmen bei Coswig, Magdeburg und zwischen Dömitz und Hitzacker werden nicht umgesetzt. Heftigen Protest löst beim BDB aus, dass die Unterhaltung von Buhnen, Deck- und Leitwerken gestoppt wurde. Diese verstetigen das Gefälle, stabilisieren die Flusssohle und sind hochwasserneutral. Ein mit den Naturschutzbehörden der Bundesländer abgestimmtes Konzept zur Wahrung des verkehrlichen Potenzials der Elbe muss die Verwaltung schnell wieder handlungsfähig machen. Stoppt sie zum Beispiel die Erosion der Flusssohle um Torgau nicht, werden mit dem Absinken des Wasserspiegels auch die Auwälder zurückgehen. Saale Der Bau eines rund 7 Kilometer langen Seitenkanals ohne Wehr an der unteren Saale würde die mitteldeutsche Industrieregion an die europäischen Wasserstraßen anbinden. Durch den Finanzierungsvorbehalt im Bundesverkehrswegeplan 2003 ist eine weitere Verzögerung des Projekts zu erwarten, das nicht nur der Wirtschaft aus dem Dilemma einer Abladetiefe von unter 2 m über den größten Teil des Jahres geholfen hätte, sondern auch die Renaturierung der unteren Saale erlaubt.
NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK Bundeswasserstraßen Rhein und Nebenflüsse 1.797 km Rhein (Rheinfelden - niederländische Grenze) 623 km Neckar (Mündung Rhein - Plochingen) 201 km Main (Mündung Rhein - Hallstadt) 388 km Main-Donau-Kanal (Mündung Main - Mündung Donau) 171 km Mosel (französische Grenze - Mündung Rhein) 242 km Saar (französische Grenze - Mündung Mosel) 105 km Lahn (Mündung Rhein - Steeden) 67 km Wasserstraßen zwischen Rhein und Elbe 1.436 km Ruhr (Mündung Rhein - Mülheim) 12 km Rhein-Herne-Kanal (Duisburg - Mündung DEK) 49 km Wesel-Datteln-Kanal (Wesel - Mündung DEK) 60 km Datteln-Hamm-Kanal (Mündung DEK - Schmehausen) 47 km Dortmund-Ems-Kanal und Unterems 303 km Küstenkanal und Untere Hunte 95 km Mittellandkanal (MLK) (Mündung DEK - Mündung Elbe) 325 km Weser und Unterweser 430 km Elbe-Seitenkanal (Mündung MLK - Mündung Elbe) 115 km Elbegebiet 1.049 km Nord-Ostsee-Kanal (Mündung Unterelbe - Kieler Förde) 109 km Elbe-Lübeck-Kanal und Kanaltrave 88 km Elbe und Unterelbe 728 km Saale (Leuna-Kreypau - Mündung Elbe) 124 km Wasserstraßen zwischen Elbe und Oder 916 km Berliner Haupt- und Nebenwasserstraßen 189 km Havel-Oder-Wasserstraße und Nebengewässer 485 km Spree-Oder-Wasserstraße und Nebengewässer 242 km Oder (polnische Grenze - Abzweigung Westoder) 162 km Gewässer an der Ostseeküste 526 km Donau (Kelheim - österreichische Grenze) 213 km Sonstige Bundeswasserstraßen 1.373 km Gesamt 7.472 km Oder-Havel-Wasserstraße und Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße Der Wasserweg zwischen Berlin und der Ostsee kann derzeit nur von Europaschiffen mit 1,90 m Abladetiefe befahren werden. Der Finanzierungsvorbehalt im Bundesverkehrswegeplan 2003 darf nicht dazu führen, dass der Ausbau der Strecke auf 2,20 m und der Neubau des an Kapazitätsgrenzen gestoßenen Hebewerks Niederfinow verzögert wird. Oder-Spree-Kanal Im Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen wird angestrebt, bis Ende 2003 eine Verbesserung der Abladetiefe auf 2,20 m zu erreichen. Die Schleusenkammern in Wernsdorf und Kersdorf sollen bis 2008 verlängert, der Neubau in Fürstenwalde soll 2009 abgeschlossen sein. BDB vertritt die Binnenschifffahrt auf der „Maritimen Konferenz“ in Lübeck Mit über 500 Teilnehmern fand am 26. Mai 2003 in Lübeck die „3. Maritime Konferenz“ statt, die bekanntlich die Stärkung des Maritimen Standortes Deutschland zum Gegenstand hat. Für die Interessen der deutschen Binnenschifffahrt war der BDB in Lübeck vor Ort und nutzte die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme und zum Gedankenaustausch mit den Vertretern aus Parlament und Regierung. Seitens der Bundesregierung nahmen Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe, Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement sowie Bildungs- und Forschungsministerin Edelgard Bulmahn an der Veranstaltung teil. „Wir befinden uns am Beginn des Maritimen Jahrhunderts. Der Gütertransport auf dem Wasser hat eine große Zukunft vor sich. Der Ausbau der Binnenwasserstraßen und die Entwicklung der Binnenschifffahrt können einen hervorragenden Beitrag leisten und dürfen nicht unter einer emotionalen Hochwasserdebatte leiden. Dies muss im Bundesverkehrswegeplan noch klargestellt werden!“ Heide Simonis, Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, in ihrer Eröffnungsansprache zur 3. Maritimen Konferenz in Lübeck. 24 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003
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