Nationale Verkehrs- und Gewerbepolitik - Bundesverband der ...
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NATIONALE VERKEHRS- UND GEWERBEPOLITIK<br />
BDB vertritt das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />
in <strong>der</strong> „Mobilitätsoffensive“<br />
Der BDB ist auch im Jahr 2003 an <strong>der</strong> Mobilitätsoffensive<br />
<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung aktiv beteiligt. Er reagiert<br />
damit auf eine entsprechende Einladung des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums,<br />
seine verkehrspolitische Arbeit für<br />
den <strong>Verkehrs</strong>träger Binnenschifffahrt im Arbeitskreis<br />
„Mobilitätsoffensive“ fortzusetzen, nachdem er bereits<br />
im letzten Jahr in <strong>der</strong> Offensive des B<strong>und</strong>eskanzlers mitgearbeitet<br />
hat.<br />
Die Auftaktveranstaltung fand am 18. Juni 2003<br />
in Berlin in Form eines Ministergespräches mit<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe statt, an<br />
dem BDB-Präsident Heinz Hofmann teilnahm. In <strong>der</strong><br />
öffentlichen Anhörung konnte Hofmann gegenüber<br />
Dr. Stolpe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Parlamentarischen Staatssekretärin<br />
Mertens auf die fehlende Umsetzung <strong>der</strong> Handlungsempfehlungen<br />
aus <strong>der</strong> letzten Mobilitätsoffensive<br />
hinweisen.<br />
Fünf Themen sollen von den Experten in den kommenden<br />
Monaten erarbeitet werden:<br />
� Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />
� Attraktivität des Logistikstandortes Deutschland<br />
� Beschleunigung von Infrastrukturinvestitionen<br />
� Innovative Mobilitätskonzepte<br />
� Vernetzung <strong>der</strong> <strong>Verkehrs</strong>träger.<br />
Die Binnenschifffahrt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umweltschutz<br />
Die Binnenschifffahrt stößt – an<strong>der</strong>s als z.B. in den<br />
Nie<strong>der</strong>landen – bei den ökologischen Gruppierungen <strong>und</strong><br />
auch bei Koalitionspartnern von B'90/Grüne aus für das<br />
Gewerbe unverständlichen Gründen auf Gegnerschaft.<br />
Eine Ursache dürfte in <strong>der</strong> Nachwirkung <strong>der</strong><br />
Flutkatastrophe 2002 zu suchen sein. Die For<strong>der</strong>ung<br />
nach unangetasteten Naturreservaten gipfelt in <strong>der</strong> nicht<br />
nachvollziehbaren For<strong>der</strong>ung, die gesamte nationale<br />
<strong>und</strong> internationale Binnenschiffsflotte möge sich nun<br />
dem natürlichen Lauf <strong>der</strong> Flüsse anpassen, statt – wie<br />
seit Jahrh<strong>und</strong>erten üblich – durch gezielte bauliche Maßnahmen,<br />
die vorab auf Umweltverträglichkeit <strong>und</strong><br />
Hochwasserneutralität geprüft werden, die Flüsse schiffbar<br />
zu halten.<br />
Gleichwohl gilt: Das Binnenschiff ist als alternativer<br />
<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichster <strong>Verkehrs</strong>träger anerkannt,<br />
<strong>der</strong> die geringsten Kohlendioxid-Emissionen hat, keinen<br />
Lärm verursacht, für seine Verkehre praktisch keine<br />
Landschaft verbraucht, keine Staus verursacht <strong>und</strong> auch<br />
noch über ausreichende Kapazitäten verfügt.<br />
„Wasserstraßen sind nach wie vor die umweltfre<strong>und</strong>lichsten<br />
<strong>Verkehrs</strong>wege, die müssen wir weiter<br />
für die Beför<strong>der</strong>ung von Gütern nutzen. Wir können<br />
nicht auf die Instandhaltung <strong>der</strong> Elbe verzichten, sie<br />
muss ein Schifffahrtsweg bleiben. Wir dürfen zwar<br />
nicht verdrängen, was wir durch das Hochwasser<br />
gelernt haben, aber wir dürfen auch kein Tabu<br />
setzen.“<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe im Interview mit „Die<br />
Zeit“ am 6. 2. 2003 auf die Frage, ob <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Wasserstraßen<br />
nach <strong>der</strong> Erfahrung mit dem Elbe-Hochwasser tabu sei.<br />
Die verbandspolitische Arbeit war im Berichtszeitraum<br />
folglich von dem Bemühen geprägt, hier für<br />
Aufklärung zu sorgen <strong>und</strong> sich mit <strong>der</strong> selten sachlichen,<br />
aber dafür sehr ideologischen Sichtweise dieser<br />
Gruppierungen auseinan<strong>der</strong>zusetzen. Von Unkenntnis<br />
geprägte Verlautbarungen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
mussten richtiggestellt werden. Offensichtlich ideologisch<br />
geprägte Entscheidungen des grünen Koalitionspartners<br />
versuchte <strong>der</strong> BDB zu beeinflussen, um<br />
gravierende wirtschaftliche Nachteile vom Gewerbe<br />
abzuwenden.<br />
„Eher wird ein nationaler Fahrradplan durchgesetzt,<br />
als dass ein nationales Konzept zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Binnenschifffahrt geschaffen wird!“<br />
Eduard Oswald, B<strong>und</strong>esminister a.D. <strong>und</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
<strong>Verkehrs</strong>ausschusses im Deutschen B<strong>und</strong>estag, in <strong>der</strong> Debatte<br />
„Für Mobilität investieren“ <strong>der</strong> CDU-Mittelstandsvereinigung<br />
MIT-<strong>Verkehrs</strong>kommission am 1. Juli 2003 in Berlin.<br />
BDB kritisiert Einflussnahme durch das<br />
B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />
B<strong>und</strong>esumweltminister Jürgen Trittin hat im April<br />
2003 seine „Eckpunkte für ein Artikelgesetz zur<br />
Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes“<br />
vorgelegt, das <strong>der</strong> Umsetzung des sog. 5-Punkte-<br />
26 GESCHÄFTSBERICHT DES BDB 2002/2003