29.11.2012 Aufrufe

erfassen und bewerten von visuellen organbefunden in der ...

erfassen und bewerten von visuellen organbefunden in der ...

erfassen und bewerten von visuellen organbefunden in der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Stroboskopie gibt H<strong>in</strong>weise<br />

auf den Schw<strong>in</strong>gungsablauf<br />

bei organischen<br />

Stimmstörungen <strong>und</strong> die<br />

mögliche phonochirurgische<br />

Verbesserung.<br />

Die vier Gr<strong>und</strong>phasen <strong>der</strong><br />

Stimmlippenschw<strong>in</strong>gungen:<br />

1. Schlussphase<br />

2. Öffnungsphase<br />

3. Offenphase<br />

4. Schließungsphase<br />

66<br />

Erfassen <strong>und</strong> Bewerten <strong>von</strong> <strong>visuellen</strong> Organbef<strong>und</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Otorh<strong>in</strong>olaryngologie<br />

3.2 Typische<br />

Stroboskopiebef<strong>und</strong>e<br />

Die Stroboskopie ist das Verfahren zur<br />

Darstellung <strong>der</strong> Stimmlippenschw<strong>in</strong>gungen.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>frequenzabhängigen<br />

Belichtung <strong>der</strong> Stimmlippen kann den Lehrbüchern<br />

<strong>der</strong> Phoniatrie entnommen werden.<br />

E<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>annahme für die Stroboskopie<br />

ist, dass während <strong>der</strong> Phonation e<strong>in</strong> Ton im<br />

Kehlkopf produziert wird, <strong>der</strong> durch periodische<br />

Schw<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Stimmlippen entsteht.<br />

Dabei wird vorausgesetzt, dass sich<br />

die Perioden gleichen. Unter dieser Voraussetzung<br />

ist es <strong>von</strong> untergeordneter Bedeutung,<br />

aus welcher Periode e<strong>in</strong>e bestimmte<br />

Phase <strong>der</strong> Schw<strong>in</strong>gung erfasst <strong>und</strong> abgebildet<br />

wird, da sich bei gleichen Perioden auch<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Phasen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong><br />

Perioden gleichen.<br />

Für aperiodische Schw<strong>in</strong>gungen ist die<br />

Stroboskopie nicht geeignet. Die wirklichen<br />

Stimmlippenbewegungen können mittels<br />

Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitsglottographie dargestellt<br />

werden, die mit bis zu 2000 Aufnahmen<br />

pro Sek<strong>und</strong>e arbeitet.<br />

Die Schw<strong>in</strong>gungsphase <strong>der</strong> Stimmlippen<br />

wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> jetzt am meisten genutzten Stroboskopietechnik<br />

durch e<strong>in</strong> Xenon-Blitzlicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit <strong>von</strong> 50 bis 200 Mikrosek<strong>und</strong>en<br />

belichtet <strong>und</strong> damit „fotografiert“. Jedem<br />

e<strong>in</strong>zelnen Bild folgt nach 40 Millisek<strong>und</strong>en<br />

e<strong>in</strong> neues Bild, das die nächste Schw<strong>in</strong>gungsphase<br />

<strong>der</strong> Stimmlippen darstellt. Die<br />

Frequenz, bei <strong>der</strong> <strong>in</strong>termittierende Lichtreize<br />

ke<strong>in</strong>en Flimmere<strong>in</strong>druck mehr hervorrufen,<br />

bezeichnet man als Flimmerfusionsfrequenz.<br />

Bei 20 bis 25 Lichtreizen pro Sek<strong>und</strong>e<br />

o<strong>der</strong> mehr wird e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlich bewegtes<br />

Bild wahrgenommen. Dazwischen<br />

können zeitliche Abschnitte völlig schwarz<br />

bleiben. Das Nachbild auf <strong>der</strong> Netzhaut<br />

bleibt <strong>in</strong> dieser Zeit erhalten.<br />

Stroboskopische Phasen<br />

In den Abb. 3.21a–h s<strong>in</strong>d die Phasen e<strong>in</strong>es<br />

vollständigen Schw<strong>in</strong>gungszyklus schematisch<br />

dargestellt, wobei die obere Zeile e<strong>in</strong>en<br />

Querschnitt zeigt, <strong>der</strong> am Patienten so<br />

nicht sichtbar gemacht werden kann. In <strong>der</strong><br />

unteren Zeile ist <strong>der</strong> Blick auf die Glottis wie<br />

bei <strong>der</strong> Lupenstroboskopie dargestellt.<br />

Die Sequenzbil<strong>der</strong> 3.22b ff. (siehe S. 66) zeigen<br />

detailliert die Schw<strong>in</strong>gungsphasen des<br />

Larynx, die bei <strong>der</strong> Videostroboskopie aufgezeichnet<br />

werden.<br />

Damit ist <strong>der</strong> Schw<strong>in</strong>gungsablauf Bild für<br />

Bild festgehalten <strong>und</strong> kann nach <strong>der</strong> Untersuchung<br />

unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mitarbeit des<br />

Patienten zur Stellung o<strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong><br />

Diagnose betrachtet werden.<br />

Sie s<strong>in</strong>d immer <strong>in</strong> gleicher Weise zu lesen.<br />

Man beg<strong>in</strong>ne l<strong>in</strong>ks oben <strong>und</strong> betrachte die<br />

E<strong>in</strong>zelbil<strong>der</strong> des Glottisausschnittes zeilenweise.<br />

Dabei ist auf den zwanzig E<strong>in</strong>zelbil<strong>der</strong>n<br />

je<strong>der</strong> Aufnahme e<strong>in</strong> vollständiger<br />

Schw<strong>in</strong>gungszyklus abgebildet.<br />

Die wesentlichen 8 Phasen <strong>der</strong> Stroboskopie<br />

(Abb. 3.21a–h) werden auf die zwanzig<br />

Glottisbil<strong>der</strong> verteilt, so dass die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Phasen also durch mehrere Bil<strong>der</strong> repräsentiert<br />

werden (siehe Abb. 3.22b ff).<br />

3.21a 3.21b 3.21c 3.21d<br />

K. Dalkowski, D-91054 Buckenhof

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!