erfassen und bewerten von visuellen organbefunden in der ...

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Die Erkrankungen der großen
Kopfspeicheldrüsen waren
zentrales Thema der
7. Weißenseer HNO-Fortbildung,
die im November
2000 im Hotel „Schweizerhof“
im Herzen Berlins, wenige
Meter vom Ku'damm entfernt,
stattfand.
Dieser interdisziplinären Tagungsbericht
wurde unverändert
übernommen, da er
eine klare und grundsätzliche
Orientierung für die klinische
Vorgehensweise gibt.
Erfassen und Bewerten von visuellen Organbefunden in der Otorhinolaryngologie
Abb. 5.36
Maligne Transformation des oralen Lichen planus.
Das maligne Wachstum war nach einer
Krankheitsdauer von 12 Jahren entstanden.
Abb. 6.1
6.0 Erkrankungen der
großen Speicheldrüsen
6.1 Klinische Klassifikation
der Erkrankungen der großen
Speicheldrüsen
H. Behrbohm, B. Bellmann, M. Dietel,
J. Planitzer, Ulrike Röke
Die Diagnostik von Erkrankungen der
großen Speicheldrüsen ist ein spezielles
Feld in unserem Fachgebiet, welches dem
HNO-Arzt zuweilen eine „Nuss“ zu knacken
gibt. Einerseits begegnen uns die Speicheldrüsenerkrankungen
per se, z. B. in
Form von lokalen Veränderungen wie Ent-
Die Brisanz der Präkanzerosen macht die
subtile Differentialdiagnose erforderlich. So
muss ein chronischer Soor, ein Pemphigus
vulgaris, ein Pemphigoid oder auch das
Erythema exsudativum multiforme und der
Lupus erythematodes von den angesprochenen
Präkanzerosen klar abgetrennt werden.
Die Varianz der klinischen Bilder bei den
Mundschleimhauterkrankungen erschwert
die einfache Erkennbarkeit der Krankheitsentitäten.
Deshalb ist das visuelle Erfassen
und eine systematische Zuordnung der
Befunde von hoher Bedeutung für eine
Früherkennung und effektive Behandlung.
zündungen, Tumoren oder Zysten, andererseits
sind Speicheldrüsen ein empfindlicher
Indikator für eine Reihe verschiedener Veränderungen
und Erkrankungen des Gesamtorganismus
– so H. Behrbohm (Park-Klinik
Weissensee). Die Steuerung der Speichelsekretion
und des Funktionszustandes des
Parenchyms erfolgt über das vegetative
Nervensystem. Je nach Überwiegen einer
adrenergen oder cholinergen Stimulation
der Azinuszellen werden mehr Proteine bzw.
Elektrolyte und Wasser sezerniert. Bei der
Sialadenose beispielsweise führt eine überwiegend
adrenerge Stimulation durch eine
verlängerte Lagerungsphase der Sekretgranula
zur Schwellung der Azinuszellen und
damit zu einer weichen, meist indolenten
Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Abb. 6.2).
Leitsymptome der Speicheldrüsenerkrankungen:
■ Schwellung, veränderter Speichel und
Schmerzen
Leitsymptome der Speicheldrüsenerkrankungen
sind die ein- oder doppelseitige
Schwellung, Schmerzen und Veränderungen
des Speichels (siehe Tab. 6.2, 6.3).
Der Ausgangspunkt jeder Speicheldrüsendiagnostik
ist eine gezielte Anamnese, die
das Ziel hat, Zusammenhänge mit endokrinen
Funktionsstörungen, Immunerkrankungen
oder Arzneimitteln aufzuklären (siehe
Tab. 6.1).