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78 Supraglottisch werden Stenosen durch Schleimhauthyperplasien über den Aryknorpeln gebildet. Abb. 4.17 Granulationspolyp auf der rechten Taschenfalte. Erfassen und Bewerten von visuellen Organbefunden in der Otorhinolaryngologie Abb. 4.15 Ausgeprägte Hyperplasie der Taschenfalten mit erheblicher supraglottischer Stenosewirkung. Abb. 4.18 Posteriore Glottisstenose bei Zustand nach Langzeitintubation. Zwischen den Processus vocales der beiden Aryknorpel hat sich eine Narbenbrücke ausgebildet, die sich in die hintere Kommissur hinein ausbreitet. Es existieren verschiedene Klassifikationen für die Einteilung laryngotrachealer Stenosen, die sich einerseits an Länge, Ausmaß der Obstruktion, Lage, Tiefe der Mukosaveränderung und Komplexität der Schädigung orientieren. Bewährt hat sich eine topographische Einteilung in supraglottische, glottische, sub- Abb. 4.16 Hyperplastische Schleimhaut über den Stellknorpeln bei einem 7-jährigen Kind. Die flottierende Schleimhaut wird bei der Inspiration in die Glottisebene angesaugt, was zur Dyspnoe führt. Abb. 4.19 Ein geringer Restspalt der Glottis verbleibt bei dieser narbigen Stimmlippenfixierung in der hinteren Kommissur. glottische und zervikale Stenosen. Diese supraglottischen Stenosen sind in der Regel Schleimhauthyperplasien, die sich im Taschenfaltenbereich (Abb. 4.15) und im Bereich der Schleimhaut des Aryknorpels (Abb. 4.16) ausprägen können. Teilweise kommt es zu flottierenden Hyperplasien, die
Erfassen und Bewerten von visuellen Organbefunden in der Otorhinolaryngologie 79 Abb. 4.20 Komplette narbige Atresieplatte nach Langzeitintubation. Die ausgeprägten Schleimhautverletzungen mit begleitender Entzündung haben zum narbigen Verschluß der Glottisebene geführt. Die Atmung war über ein Tracheostoma gesichert. sich in dem Atemweg bei Inspiration legen können und somit eine Stenosierung des Atemweges zur Folge haben. Auch Granulationspolypen, ausgehend von Verletzungen der Schleimhaut der Taschenfalten, können Dimensionen einnehmen, dass es zur Verlegung der Atemwege kommt (Abb. 4.17). Die häufigsten glottischen Stenosen werden im Bereich der hinteren Kommissur registriert. Die Ursache ist der Verletzungsdruck des Tubus, welcher die Schleimhaut über dem Processus vocalis des Aryknorpels zerstört. Die sich ausbildenden Fibrinflächen auf den Verletzungsstellen organisieren sich rasch zu einer kompakten Narbe (Abb. 4.18, 4.19). Bei ausgedehnten Verletzungen können diese Narbenplatten sich zu kompletten Atresieplatten entwickeln, wenn die Atmung zwischenzeitlich über ein Tracheostome geregelt wird (Abb. 4.20). Die Stenosen im Bereich der hinteren Kommissur werden nicht selten als doppelseitige Rekurrenzparesen bei der Lupenlaryngoskopie verkannt. Die Narbenbrücken werden übersehen oder lassen sich meist erst bei der direkten Laryngoskopie genau darstellen (Abb. 4.21). Die Varianz subglottischer Stenosen ist sehr groß. Bei Kleinkindern muß man hier eine kongenitale Ringknorpelstenose als Ursache der Dyspnoe ausschließen (Abb. 4.22). Abb. 4.21 Das klinische Bild einer doppelseitigen Rekurrensparese mit Fixierung der Stimmlippen in Medianstellung wird hier durch eine narbige Stenose in der hinteren Kommissur vorgetäuscht Abb. 4.22 Angeborene Ringknorpelstenose. Das Lumen der Trachea und der Durchmesser des Ringknorpels ist bei diesem 3-jährigen Kind eingeengt, das Schleimhautbild ist regelrecht. Es besteht eine Belastungsdyspnoe. Der Ringknorpel stellt die engste natürliche Stelle des laryngotrachealen Systems dar und ein traumatisierender Druck auf die Schleimhaut in diesem Bereich führt zur Ringknorpelstenose. Diese Ringknorpelstenosen imponieren als lochblendenartige Stenosen. Ausgedehnte Narbenplatten in der hinteren Kommissur können sich über die gesamte Glottis ausdehnen und zu kompletten Atresien führen.
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