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erfassen und bewerten von visuellen organbefunden in der ...

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Erfassen <strong>und</strong> Bewerten <strong>von</strong> <strong>visuellen</strong> Organbef<strong>und</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Otorh<strong>in</strong>olaryngologie 95<br />

schmerz, postprandial <strong>und</strong> die nach gustatorischer<br />

Reizung auftretende Drüsenschwellung.<br />

Als e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong> Therapie<br />

kommen die Laserlithotripsie <strong>und</strong> die extrakorporale<br />

Stoßwellenlithotripsie <strong>in</strong> Frage. Indikationen<br />

bestehen bei drüsennahen <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>traglandulären Ste<strong>in</strong>en unabhängig <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Größe. Je deutlicher die postprandiale<br />

Drüsenschwellung als Antwort auf die Obstruktion<br />

ist, desto besser s<strong>in</strong>d die Aussichten<br />

<strong>der</strong> Lithotripsie auf e<strong>in</strong>en Therapieerfolg.<br />

E<strong>in</strong>e nur noch schwache Schwellung deutet<br />

auf e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende Sklerosierung <strong>der</strong><br />

Drüse mit e<strong>in</strong>geschränkter Funktion (Funktionssz<strong>in</strong>tigraphie)<br />

h<strong>in</strong>. Immer erfolgt parallel<br />

die Gangschlitzung, Papillotomie <strong>und</strong> Marsupialisation.<br />

E<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>leiden ist e<strong>in</strong>e Stoffwechselerkrankung,<br />

die oft ausgeprägte irreversible<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Drüse auslöst.<br />

Daher ist die Lithotripsie e<strong>in</strong>e Methode<br />

<strong>der</strong> Frühphase <strong>der</strong> Erkrankung.<br />

Benigne Speicheldrüsentumoren:<br />

■ Langsam wachsend, verschieblich,<br />

schmerzlos<br />

Speicheldrüsentumoren s<strong>in</strong>d häufig. Sie<br />

machen 2 % aller Tumoren des Menschen<br />

aus. Am häufigsten ist die Glandula parotis<br />

betroffen. Benigne Tumoren werden durch<br />

langsames Wachstum, gute Abgrenzbarkeit<br />

<strong>und</strong> Verschieblichkeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Umgebung<br />

charakterisiert. Das pleomorphe Adenom<br />

kommt überwiegend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glandula parotis<br />

vor, macht fast 50 % aller Parotistumoren<br />

aus <strong>und</strong> ist mit 85% <strong>der</strong> häufigste Tumor<br />

dieser Speicheldrüse (s. Seite 93, Abb. 6.3).<br />

Maligne Speicheldrüsentumoren:<br />

■ Etwa 20% aller Kopfspeicheldrüsentumore<br />

Maligne Speicheldrüsentumoren treten bevorzugt<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Glandula parotis auf. Das<br />

adenoidzystische Karz<strong>in</strong>om ist das häufigste<br />

Karz<strong>in</strong>om <strong>der</strong> Speicheldrüsen. Während<br />

sich Malignome <strong>in</strong> den Speicheldrüsen hau-<br />

fig durch schnelles Wachstum auszeichnen,<br />

zeigt das adenoidzystische Karz<strong>in</strong>om e<strong>in</strong><br />

langsames Wachstum entlang präformierter<br />

Strukturen, z. B. <strong>der</strong> Hirnnerven, so daß neben<br />

hämatogenen Fernmetastasen auch<br />

frühe Fazialisparesen auftreten können.<br />

Benigne Speicheldrüsentumoren:<br />

■ Immun- <strong>und</strong> Molekularpathologie br<strong>in</strong>gt<br />

neue Erkenntnisse<br />

Bei Infektionserkrankungen <strong>der</strong> Speicheldrüsen<br />

gel<strong>in</strong>gt es heute nach Aussagen des<br />

Pathologen M. Dietel (Charité, Berl<strong>in</strong>), mit<br />

Hilfe immunzytologischer, immunhistologischer<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> dem Verfahren<br />

<strong>der</strong> Polymerase-Kettenreaktion (PCR) jeden<br />

Erreger an herkömmlich fixiertem Gewebe<br />

nachzuweisen. Bei lymphoepithelialen Erkrankungen<br />

kann die Unterscheidung zwischen<br />

e<strong>in</strong>er polyklonalen (Sjögren-Syndrom)<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er monoklonalen (MALT) notwendig<br />

se<strong>in</strong>. Hier gel<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Differenzierung<br />

nach Mikrodissektion ebenfalls mit <strong>der</strong><br />

PCR.+<br />

Die histologische Untersuchung hat – so<br />

M. Dietel – e<strong>in</strong>en unverän<strong>der</strong>t hohen Stellenwert<br />

bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>ordnung <strong>und</strong> Bewertung<br />

<strong>von</strong> Speicheldrüsentumoren. Von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung ist, daß die Operationspräparate<br />

auf e<strong>in</strong>er speziellen Unterlage gut<br />

markiert s<strong>in</strong>d. Neben <strong>der</strong> herkömmlichen histologischen<br />

<strong>und</strong> immunhistologischen Untersuchung,<br />

die <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong>e<br />

gute Aussagefähigkeit erreicht, stellte<br />

M. Dietel zwei Verfahren vor, die <strong>in</strong> Zukunft<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nen werden. Mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> genotypischen Charakterisierung erhofft<br />

man sich Aussagen zu Prognose <strong>und</strong><br />

Therapieerfolg bei Tumorerkrankungen. Um<br />

bei Tumormetastasen e<strong>in</strong>e Zuordnung zum<br />

Primärtumor sichern zu können, steht bereits<br />

heute die Technik <strong>der</strong> komperativen<br />

genomischen Hybridisierung zur Verfügung,<br />

die e<strong>in</strong>en Vergleich des Chromosomenbildes<br />

<strong>der</strong> Gewebestrukturen erlaubt.

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