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Waldkrankenhaus Köppern - Arbeit und Leben (DGB/VHS)

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Hochtaunus. Idyllisch im Grünen gelegen, ausgestattet mit einem Brunnen <strong>und</strong> zur Erholung<br />

einladend – das alles hat das <strong>Waldkrankenhaus</strong> <strong>Köppern</strong> zu bieten. Doch möglicherweise<br />

kann die Fachklinik für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie nicht mehr lange mit ihrer Lage werben.<br />

Denn es wird ernsthaft überlegt, einen Neubau am Bad Homburger Kronenhof anzusiedeln<br />

– neben dem dort geplanten Krankenhaus.<br />

Noch ist nichts entschieden. Doch die Fronten sind klar. Der Betriebsrat des <strong>Waldkrankenhaus</strong>es<br />

informierte gestern die Presse über das Vorhaben <strong>und</strong> sprach sich entschieden für einen<br />

Verbleib in <strong>Köppern</strong> aus. Die Ges<strong>und</strong>heitsmanagement GmbH des Landeswohlfahrtsverbands<br />

(LWV), zu deren Einrichtungen das <strong>Köppern</strong>er Haus gehört, sprach auf TZ-Anfrage<br />

von einer offenen Prüfung beider Optionen. «Die Entscheidung fällt im Mai», sagte Sprecherin<br />

Martina Garg.<br />

Der Betriebsrat verwies hingegen darauf, dass der Geschäftsführer der LWV-Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

GmbH, Reinhard Belling, bei der Betriebsversammlung in der vergangenen Woche<br />

einzig die um 12 Millionen Euro höheren Kosten als Hindernis für einen Neubau in Bad<br />

Homburg angeführt habe. Worte, die das Gremium nun dazu bewogen haben, an die Öffentlichkeit<br />

zu gehen. Für Bad Homburg werde mit Kosten von 30 Millionen Euro kalkuliert, erläuterte<br />

Betriebsratsvorsitzender Niels Möbes. Hinzu kämen Kosten für den Kauf oder die<br />

Pacht des Gr<strong>und</strong>stücks. In <strong>Köppern</strong> hingegen müssten nur 18 Millionen Euro investiert werden.<br />

<strong>Arbeit</strong>splatzverlust befürchtet<br />

Außer dieser enormen Differenz führen Möbes, seine Stellvertreterin Christiane Möser sowie<br />

Betriebsratsmitglied Michael Deichert noch andere Argumente an. Sie befürchten den Verlust<br />

von <strong>Arbeit</strong>splätzen. Derzeit hat das Krankenhaus 280 Mitarbeiter. Doch gerade was Handwerker<br />

<strong>und</strong> Bauabteilung oder auch das Labor anbelangt, befürchten sie Einschnitte: 20 bis 25<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze könnten wegfallen. Schließlich seien Synergien angestrebt. «Das lässt sich<br />

durch eine natürliche Fluktuation nicht lösen», sagt Deichert. Garg widerspricht dieser Befürchtung:<br />

«Ein Umzug hätte nicht den Hintergr<strong>und</strong>, Personal einzusparen. Es würde keine<br />

betriebsbedingten Kündigungen geben.»<br />

Weiterhin führt Möser die hohe Akzeptanz der Psychiatrie bei der Bevölkerung in Friedrichsdorf<br />

an. «Wir haben hier eine starke Laienhilfe, was in der Psychiatrie ungewöhnlich<br />

ist.» Sie befürchtet, dass dies in Bad Homburg ganz anders aussehen könnte. Möglicherweise<br />

sei deshalb bislang nichts von den Plänen an die Öffentlichkeit gelangt. «Warum wird nicht<br />

reiner Wein eingeschenkt <strong>und</strong> offen mit der Idee umgegangen?», fragte Deichert rhetorisch.<br />

«Unsere Lage hier wird auch von den Patienten immer wieder gelobt», betonte Möser. Einem<br />

Standort «im Gewerbegebiet» können sie demgegenüber wenig abgewinnen.<br />

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