Waldkrankenhaus Köppern - Arbeit und Leben (DGB/VHS)
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Auch die von Stadtrat Norbert Fischer (CDU) für die Stadt Friedrichsdorf geäußerten Bedenken<br />
nennt Jungherr plausibel. „Die Aufgabenteilung zwischen den Städten funktioniert“, so<br />
die Bad Homburger Oberbürgermeisterin, „aus kommunaler Sicht gibt es keinen Gr<strong>und</strong>, den<br />
Sitz dieser Einrichtung zu verlegen.“<br />
Darüber hinaus betreibe die Stadt das Bebauungsplanverfahren für das Gelände südlich des<br />
Landratsamtes ausschließlich für den Bau der Hochtaunuskliniken. Jungherr: „Mehr geht dort<br />
nicht.“<br />
Der Betriebsrat des <strong>Waldkrankenhaus</strong>es, des Zentrums für Soziale Psychiatrie Hochtaunus<br />
gemeinnützige GmbH (ZSP), hatte sich Anfang der Woche öffentlich für einen Neubau, aber<br />
gegen einen Standortwechsel ausgesprochen. Ein ganz wichtiger Punkt für den Standortverbleib<br />
auf dem <strong>Köppern</strong>er Gelände sei das Argument der niedrigeren Kosten von r<strong>und</strong> zwölf<br />
Millionen Euro. Ein Neubau in Bad Homburg werde mit 30 Millionen Euro zuzüglich der<br />
Kosten für das zu erwerbende Gr<strong>und</strong>stück veranschlagt. „Ein Neubau auf unserem jetzigen<br />
Gelände wird mit etwa 18 Millionen Euro – außerdem fallen hier keine Kosten für einen<br />
Gr<strong>und</strong>stückskauf an – veranschlagt. Wer die Finanzierung der beträchtlichen Summe von<br />
mindestens 12 Millionen Euro Mehrkosten übernimmt, ist außerdem unklar“, so der Betriebsrat.<br />
Die Vertretung der 280 Mitarbeiter berichtet, dass bereits am 22. Dezember 2008 der Geschäftsführer<br />
Reinhard Belling, der LWV-Landesdirektor Uwe Brückmann, Landrat Ulrich<br />
Krebs <strong>und</strong> der ZSP Hochtaunus-Geschäftsführer Stephan Köhler über einen Standortwechsel<br />
gesprochen haben.<br />
Der LWV möchte seine Klinik im Umfeld eines Allgemeinkrankenhauses, wo ja noch langfristig<br />
der Aufbau eines „Ges<strong>und</strong>heitsparks“ mit niedergelassenen Ärzten <strong>und</strong> krankenhausnahen<br />
Dienstleistungen geplant ist, ansiedeln. Das wird auch von Seiten des Landes gefördert.<br />
Unklar ist, inwieweit für die weitere Klinik überhaupt Platz am Kronenhof ist. Der Kreis hat<br />
75.000 Quadratmeter gekauft; der LWV geht davon aus, noch 15.000 Quadratmeter haben zu<br />
können. Die Entscheidung über den Standort solle im Mai fallen.<br />
Der Betriebsrat sorgt sich um <strong>Arbeit</strong>splätze <strong>und</strong> die inhaltliche <strong>Arbeit</strong>. Die Naturnähe sei bis<br />
heute ein zentraler Standortvorteil des <strong>Waldkrankenhaus</strong>es <strong>Köppern</strong>, <strong>und</strong> zwar für Patienten<br />
wie für Beschäftigte gleichermaßen. „Dieses Votum unserer K<strong>und</strong>en zu respektieren heißt jedoch<br />
nichts anderes, als den Standort Friedrichsdorf-<strong>Köppern</strong> zu erhalten.“<br />
Der Neubau am Standort Bad Homburg würde für das <strong>Waldkrankenhaus</strong> keine echte Alternative<br />
darstellen. Das Gelände befinde sich an der Peripherie eines am Rande der Stadt Bad<br />
Homburg gelegenen Industriegebietes, zwischen einer Schnellstraße sowie den stark frequentierten<br />
B<strong>und</strong>esautobahnen A5 <strong>und</strong> A661. Von „gemeindenaher“ Behandlung könne somit<br />
keine Rede sein. Und: „Die Behauptung, die räumliche Nähe einer Psychiatrie zu einem Allgemeinkrankenhaus<br />
führe zwangsläufig zu einem Abbau von Ressentiments gegenüber psychisch<br />
Kranken, halten wir im vorliegenden Fall für nicht zutreffend. Nach unserer Meinung<br />
würden die Patienten des Waldkrankenkhauses in dem Betrieb der Hochtaunuskliniken lediglich<br />
‚untergehen’, was jedoch den Prozess ihrer Entstigmatisierung in keiner Weise voranbringen<br />
würde.“<br />
TaunusZeitung 20.03.2009<br />
«Platz komplett ausgefüllt»<br />
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