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Waldkrankenhaus Köppern - Arbeit und Leben (DGB/VHS)

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Die Mitarbeitervertretung des Vitos <strong>Waldkrankenhaus</strong>es <strong>Köppern</strong> weist diese Äußerungen<br />

scharf zurück. Die Mitglieder der <strong>Arbeit</strong>nehmervertretung seien zuvor von der PSAG-Pressekonferenz<br />

ausgeschlossen worden.<br />

Der Betriebsrat zeigte sich vor allem verw<strong>und</strong>ert darüber, dass sich die Vertreter der psychosozialen<br />

<strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft über die Bedürfnisse der Betroffenen hinwegsetzten. Zwar sei<br />

es der PSAG bekannt, dass die Patienten des <strong>Waldkrankenhaus</strong>es einer Verlegung der psychiatrischen<br />

Klinik nach Bad Homburg mehrheitlich ablehnend gegenüber stünden. „Das hindert<br />

die Sprecher allerdings nicht daran, eine Empfehlung gegen den Willen der Betroffenen auszusprechen<br />

<strong>und</strong> erneut den abgelegenen Standort am Kronenhof ins Gespräch zu bringen.<br />

Diesen Schritt nun ausgerechnet mit dem Argument der Entstigmatisierung zu begründen, ist<br />

geradezu absurd“, kritisierten die <strong>Arbeit</strong>nehmervertreter.<br />

Entstigmatisierung<br />

Entstigmatisierung bedeute nämlich in erster Linie, psychisch kranke Menschen zu respektieren<br />

statt sie zu bevorm<strong>und</strong>en. Die Äußerungen des PSAG-Sprecherkreises seien dagegen eher<br />

dazu geeignet, vorhandene Vorurteile sogar noch zu verfestigen. „Die Meinung, Verrückte<br />

<strong>und</strong> Irre gehören nach <strong>Köppern</strong>, mag vielleicht in den 1970-er Jahren verbreitet gewesen sein.<br />

Dass die ewiggestrigen Ressentiments noch immer bemüht werden, ist ein Schlag ins Gesicht<br />

derjenigen, die sich seit Jahren für eine Entstigmatisierung psychisch Kranker engagieren.“<br />

„Würde man den Äußerungen von Herrn Brüggemann vom Verein für psychosoziale Hilfe<br />

folgen, wonach Psychiatrien auf der grünen Wiese heute nicht mehr zeitgemäß sind, müsste<br />

über den Verbleib unzähliger Einrichtungen diskutiert werden. Dies beträfe dann auch eine<br />

weitere Klinik im Hochtaunuskreis.“ Inhaltlich biete die Stellungnahme nichts Neues, so der<br />

Betriebsrat weiter. Dem Krankenhausträger riet der Betriebsrat dazu, anstelle von „Verlegungsfantasien“<br />

endlich verlässliche Perspektiven für den Standort <strong>Köppern</strong> zu entwickeln.<br />

Nach einem Gutachten betrage der Investitionsbedarf für einen Teilneubau in <strong>Köppern</strong> r<strong>und</strong><br />

18 Millionen Euro, während für einen Neubau 30 Millionen Euro benötigt würden. Eine Stärkung<br />

in der Verkehrsanbindung brächte eine Bedarfshaltestelle der Taunusbahn in <strong>Köppern</strong>.<br />

„Wir laden die PSAG dazu ein, sich mit uns für eine Haltestelle einzusetzen“, betonten die<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmervertreter. Und an den Krankenhausträger Vitos richtete der Betriebsrat den Appell:<br />

„Der Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen muss uns dazu anspornen, ohne weitere Verzögerungen<br />

die Verbesserung der baulichen Gegebenheiten am Standort <strong>Köppern</strong> in den Fokus<br />

zu rücken. Vitos ist aufgefordert, dafür jetzt Mittel zu beantragen.“<br />

Frankfurter R<strong>und</strong>schau<br />

Regionalausgabe Nordwest 02.11.2009<br />

<strong>Waldkrankenhaus</strong><br />

Vitos-Betriebsrat kämpft um Standort <strong>Köppern</strong><br />

Von Anton J. Seib<br />

Die Auseinandersetzung um einen möglichen Umzug des psychiatrischen Vitos <strong>Waldkrankenhaus</strong>es<br />

von <strong>Köppern</strong> nach Bad Homburg geht weiter. Die von der Psychosozialen <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />

(PSAG) im Hochtaunuskreis nach einer Zusammenlegung der Psychiatrie mit<br />

den Hochtaunuskliniken „ignoriere die Interessen einer überwältigenden Mehrheit von Patienten<br />

<strong>und</strong> Beschäftigten des <strong>Waldkrankenhaus</strong>es“, so der Betriebsratsvorsitzende Niels Möbes.<br />

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