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Waldkrankenhaus Köppern - Arbeit und Leben (DGB/VHS)

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Welche Stellungnahmen?<br />

HEFTY: Da geht es zum einen um die Frage, ob PPP ein besonderes Risiko für die Belegschaft<br />

darstellt, <strong>und</strong> zum anderen um die Frage, ob eine Sanierung der Klinik überhaupt möglich<br />

<strong>und</strong> notwendig ist. Beides hätten wir ihnen beantworten können, aber es waren Stellungnahmen<br />

von Wirtschaftsprüfern der Gewerkschaften gewünscht.<br />

Und liegen die jetzt vor?<br />

HEFTY: Ja. Aber die sind vertraulich. Ich hege allerdings die Hoffnung, dass es zu einem Sanierungstarifvertrag<br />

kommt.<br />

Verständlich, denn das Sanierungskonzept sieht ja vor, dass allein darüber jährlich 3,5 Millionen<br />

gespart werden sollten. Und was passiert, wenn der Vertrag nicht zustande kommt? Drohen<br />

dann Entlassungen?<br />

HEFTY: Entlassungen sind nicht die von uns gewünschte Variante, doch ohne Sanierungstarifvertrag<br />

wird es dazu kommen. Bei einem Personalkostenanteil von 80 Prozent müssen wir<br />

an diesen Bereich ran. Wir haben zudem immense Tarifsteigerungen zu verkraften, während<br />

sich die ges<strong>und</strong>heitspolitischen Rahmenbedingungen immer weiter verschlechtern. Das kann<br />

auf Dauer nicht funktionieren. In keinem Krankenhaus.<br />

Wenn die finanzielle Lage so prekär ist: Könnte da sogar der Neubau in Gefahr sein? Denn<br />

Ende 2008 hatte Landrat Ulrich Krebs mit Blick auf das Defizit von 8,8 Millionen für 2008<br />

<strong>und</strong> geschätzten 9,85 Millionen für 2009 gesagt, ein Neubau sei unter diesen finanziellen Bedingungen<br />

nicht möglich. So viel besser ist es ja nicht geworden. . .<br />

HEFTY: Es wird besser, nicht von heute auf morgen, dafür aber nachhaltig. Der Neubau ist<br />

nicht in Gefahr, im Gegenteil. Er ist unsere einzige Chance, dauerhaft wirtschaftlich auf ges<strong>und</strong>en<br />

Beinen zu stehen. Hier im alten Gebäude haben wir nicht überall sinnvolle Betriebsabläufe.<br />

Alleine die Tatsache, dass wir die in einem neuen Gebäude schaffen, macht große Teile<br />

unserer Investitionen bezahlt <strong>und</strong> sorgt dafür, dass wir unsere tägliche <strong>Arbeit</strong> kostendeckend<br />

erledigen können. Zudem stoßen wir mit der Entwicklung unseres Leistungsspektrums räumlich<br />

an Grenzen. In den neuen Kliniken wollen wir etwa eine Strahlentherapie <strong>und</strong> die Palliativmedizin<br />

integrieren. Für beides ist hier im alten Bau kein Platz.<br />

Klingt überzeugend. Dennoch: Die Zahlen haben sich seit der Aussage des Landrats nicht wesentlich<br />

verbessert.<br />

HEFTY: Doch, die Gesamtsituation der Klinik hat sich in den vergangenen zwei Jahren<br />

gr<strong>und</strong>legend verbessert. Die Leistungszahlen haben sich deutlich gebessert, die Qualität hat<br />

sich deutlich gebessert, <strong>und</strong> die Wirtschaftszahlen werden dem folgen. Uns war klar, dass wir<br />

mit schnellen Einsparungen hier nichts ausrichten können, sondern Strukturen ändern müssen,<br />

<strong>und</strong> dass dies mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Um gr<strong>und</strong>legend zu sparen, mussten <strong>und</strong><br />

müssen wir investieren. Wir hinkten anderen Häusern um 10 bis 15 Jahre hinterher, das haben<br />

wir jetzt aufgeholt.<br />

Investieren kann man ja nur, wenn man auch was hat: Während man anfangs aber ganz auf<br />

PPP setzte, kam dann noch die Zusage aus dem Sozialministerium, dass es die 70 Millionen<br />

für den Neubau auch unabhängig von PPP geben wird. Verabschiedet sich der Kreis hinterrücks<br />

von PPP?<br />

HEFTY: Ich muss da mal etwas klarstellen: Das Land hatte uns PPP mehr oder minder aufgezwungen.<br />

Dann kam mit Herrn Banzer ein neuer Sozialminister <strong>und</strong> PPP war kein Muss<br />

mehr. Ich bin zwar inzwischen davon überzeugt, dass PPP eine gute Sache ist, aber für uns ist<br />

es natürlich komfortabel, dass wir nicht darauf festgelegt sind.<br />

Ausschlaggebend soll ja die Berechnung der Wirtschaftlichkeit sein. Wann wird die Prüfung<br />

der Angebote abgeschlossen sein?<br />

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