03.05.2012 Aufrufe

Allianz Gruppe Zwischenbericht f

Allianz Gruppe Zwischenbericht f

Allianz Gruppe Zwischenbericht f

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausblick<br />

Wirtschaftlicher Ausblick<br />

Nachdem die Weltwirtschaft im zweiten Quartal 2011<br />

an Schwung verloren hatte, zeichnen die Konjunkturindikatoren<br />

für das dritte Quartal ein uneinheitliches<br />

Bild: Während einige „weiche“ Kennzahlen, wie zum<br />

Beispiel die Einkaufsmanagerindizes, in vielen Ländern<br />

für eine weitere Verlangsamung des Wachstums<br />

sprechen, sind andere, „harte“ Indikatoren – wie die<br />

Industrieproduktion – sogar überraschend positiv<br />

ausgefallen. In den USA und China sind die Wachstumszahlen<br />

für das dritte Quartal bereits veröffentlicht<br />

worden: Während sich die US­Konjunktur belebte,<br />

setzte sich hingegen die Wachstumsabschwächung<br />

in China weiter fort. Ein konjunktureller Einbruch ist<br />

allerdings nicht in Sicht. Das Wachstum im Euroraum<br />

dürfte im dritten Quartal sehr moderat ausgefallen<br />

sein. Insgesamt erwarten wir, dass sich der konjunkturelle<br />

Aufschwung im kommenden Jahr, nach einer<br />

Verschnaufpause Ende 2011, weltweit fortsetzt –<br />

wenn auch gemäßigter als 2010. Nach einem Anstieg<br />

um 4,1 % im vergangenen Jahr sollte sich das Wachstum<br />

der globalen Wirtschaftsleistung sowohl im<br />

aktuellen als auch im kommenden Jahr bei ungefähr<br />

3 % einpendeln. Zweifelsohne bestehen jedoch weiterhin<br />

erhebliche Risiken für die weltwirtschaftliche<br />

Entwicklung. Zu den größten Bedrohungen zählen das<br />

Ausweiten der Schuldenkrise in Europa und den USA<br />

sowie ein abrupter Konjunktureinbruch in den großen<br />

Schwellenländern.<br />

In den USA wird für das laufende und das kommende<br />

Jahr mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum<br />

von zirka 1,75 bis 2 % gerechnet. Nicht zuletzt<br />

wegen der weiterhin schwierigen Lage auf den Arbeitsmärkten<br />

und rückläufigen öffentlichen Ausgaben<br />

gehen wir nur von einem moderaten Aufwärtstrend<br />

aus. Dasselbe gilt für den Euroraum, wo die wirtschaftliche<br />

Dynamik durch eine restriktive Fiskalpolitik<br />

gedämpft werden sollte. Das Bruttoinlands produkt<br />

dürfte 2012 um etwa 0,75 % wachsen, nach 1,6 % im<br />

laufenden Jahr. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2011<br />

eine für den Euroraum überdurchschnittliche Wachstumsrate<br />

von knapp 3 % erreichen. Und auch im<br />

kommenden Jahr erwarten wir dank der robusten<br />

Binnennachfrage und des stabilen Arbeitsmarktes für<br />

Deutschland eine leicht überdurchschnittliche Wirt­<br />

37<br />

schaftsdynamik. In Frankreich dürfte die Wirtschaft<br />

2012 aufgrund der soliden Binnennachfrage etwa im<br />

Durchschnitt des Euroraums wachsen, während Italien<br />

voraussichtlich weiter dahinter zurückbleiben wird,<br />

nicht zuletzt aufgrund der notwendigen Haushaltskonsolidierung.<br />

Die Wirtschaftsdynamik der Schwellenländer<br />

wird diejenige der Industrieländer auch<br />

weiter hin übertreffen. Dort dürfte die Wirtschaft im<br />

kommenden Jahr um zirka 5,5 % zulegen, nach einem<br />

Wachstum von 6 % im aktuellen Jahr.<br />

Die andauernde Staatsschuldenkrise in der EWU stellt<br />

eine erhebliche Belastung für den Finanzsektor dar.<br />

Zum Ausdruck kommt dies unter anderem in der<br />

spürbar nachgelassenen Bereitschaft der Banken, sich<br />

untereinander Geld zu leihen. Die Auswirkungen der<br />

Schuldenkrise auf die Realwirtschaft sind bislang jedoch<br />

eher begrenzt. Dies liegt nicht zuletzt an der<br />

unkonventionellen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank,<br />

die mit ihren Nothilfen die Bankenliquidität<br />

sicherstellt. Insgesamt ist die Verunsicherung an den<br />

Finanzmärkten nach wie vor sehr groß. Die Aktienmärkte<br />

verzeichnen ein sehr hohes Maß an Volatilität.<br />

An den Rentenmärkten hat sich die Flucht in sichere<br />

Anlagen fortgesetzt, die Rendite 10­jähriger deutscher<br />

Staatsanleihen liegt derzeit deutlich unter 2 %.<br />

Gleichzeitig haben sich die Risikoprämien von Staatsanleihen<br />

hoch verschuldeter EWU­Länder teilweise<br />

spürbar ausgeweitet. Es besteht das Risiko, dass, je<br />

länger die Schuldenkrise und damit die allgemeine<br />

Verunsicherung anhält, die Auswirkungen auch in der<br />

Realwirtschaft stärker zu spüren sein werden.<br />

Auf dem zweistufigen Brüsseler EU­Gipfel Ende Oktober<br />

haben die Staats­ und Regierungschefs erhebliche<br />

Anstrengungen zur Stabilisierung des Euro unternommen.<br />

Sie verfügen jetzt über neue wirkungsvollere<br />

Instrumente für das Krisenmanagement, wie<br />

beispielsweise eine Versicherungslösung für die<br />

Staatsanleihen der Euro­Länder: Sie soll betroffenen<br />

Ländern den Zugang zur Finanzierung an den Kapitalmärkten<br />

ermöglichen, ohne dass die Europäische<br />

Zentralbank oder die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität<br />

un unterbrochen weitere Anleihen aufkaufen<br />

müssen. Für Griechenland wurde darüber<br />

hinaus eine Einigung auf einen deutlicheren Schuldenschnitt<br />

in Höhe von 50 % unter Beteiligung privater

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!