Lehrabschluss 2012 - Fischotter
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Zwischen Hausaufgaben<br />
und Weltmeisterschaft<br />
Der 12jährige Benjamin Brandis ist in<br />
seiner Kategorie Schweizer Schachmei s <br />
ter. Doch auf den Lorbeeren ausruhen<br />
kann er deswegen nicht.<br />
Benjamin Brandis sitzt am grossen Esstisch<br />
der elterlichen Wohnung in Männedorf;<br />
vor ihm steht das Schachbrett.<br />
Er spielt eine Nachmittagspartie gegen<br />
seine neunjährige Schwester Sarah. Wie<br />
er mit wachem Blick durch seine Brille<br />
die Stellung studiert, erinnert er an Harry<br />
Potter. Die beiden Geschwister verlieren<br />
keine Worte, für ihre Züge brauchen sie<br />
nur wenige Sekunden. Nach zehn Minuten<br />
ist die Partie zu Ende, – dass Benjamin<br />
gewonnen hat, scheint ihnen selbstverständlich.<br />
Mit dem Schachspiel begann Benjamin<br />
schon früh. «Ich sah als Vierjähriger meinem<br />
Vater beim Spielen zu. Zuerst gefielen<br />
mir einfach die Schachfiguren.» Bald<br />
erkannten seine Eltern die Begabung und<br />
förderten ihn. Und wenn er jetzt gegen<br />
Analyse an der Jugendweltmeisterschaft in Griechenland<br />
mit Grossmeister Artur Jussupow.<br />
Benjamin denkt bis zu 14 Halbzüge voraus.<br />
seinen Vater spielt, dann mit guten<br />
Chancen. «Wenn ich in guter Laune bin,<br />
gewinne ich», erklärt der 12-Jährige gelassen.<br />
Als Zehnjähriger gewann er die Schweizer<br />
Meisterschaft in der Kategorie U10,<br />
und im Juni dieses Jahres holte er sich<br />
den Titel des Schweizer Meisters in der<br />
Klasse U12.<br />
Training ist essenziell<br />
Wer auf diesem Niveau Schach spielt,<br />
muss täglich trainieren. So feilt Benjamin<br />
momentan an seinem Endspiel. «Aus<br />
einem Buch, das ich bei einem Turnier<br />
gewonnen habe, analysiere ich Stellungen»,<br />
verrät er. «Aber zuerst kommt<br />
die Schule», fügt seine Mutter Cornelia<br />
hinzu, und Benjamin nickt.<br />
Als Mitglied des Schachclubs Stäfa übt er<br />
zudem jeden Samstag unter der Anleitung<br />
von Jes Caspersen. «Nach einem