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Gute Arbeit unter Druck!? Psychische Belastungen in der Arbeitswelt ...

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2 Grundlagen zum Themenkomplex:<br />

Belastung – Beanspruchung – Gesundheit<br />

Zum besseren Verständnis soll aus arbeitswissenschaftlicher<br />

Perspektive e<strong>in</strong> kurzer Blick auf das Thema „psychische<br />

<strong>Belastungen</strong>“ geworfen werden.<br />

Die meisten arbeitswissenschaftlichen Ansätze trennen die<br />

Begriffe „Belastung“ und „Beanspruchung“. So def<strong>in</strong>iert<br />

die Norm EN ISO 10075 den Begriff „psychische Belastung“<br />

als „Gesamtheit aller erfassbaren E<strong>in</strong>flüsse, die von<br />

außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn<br />

e<strong>in</strong>wirken“. Die Belastung ist zunächst vom Individuum<br />

unabhängig und wirkt auf alle Personen e<strong>in</strong>, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

gleichen <strong>Arbeit</strong>ssituation bef<strong>in</strong>den, also beispielsweise die<br />

gleiche <strong>Arbeit</strong>saufgabe ausführen o<strong>der</strong> im selben Büro o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> selben Werkstatt arbeiten.<br />

11<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

I. Anfor<strong>der</strong>ungen aus II. Soziale und III. Physikalische IV. Gesellschaftliche Faktoren<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>saufgabe Organisationsfaktoren Bed<strong>in</strong>gungen (außerhalb des Betriebs)<br />

zum Beispiel<br />

Aufgaben<strong>in</strong>halt (Vollständigkeit,<br />

Vielseitigkeit)<br />

fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen:<br />

(Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

Bezug zu<br />

vorhandenen Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten)<br />

<strong>Arbeit</strong>smenge<br />

<strong>Arbeit</strong>stempo<br />

Handlungs- und Entscheidungsspielraum<br />

Störungen und Unterbrechungen<br />

Aufmerksamkeit /<br />

Konzentration<br />

Dauer und Lage <strong>der</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>szeit<br />

Verantwortung<br />

<strong>Arbeit</strong>sschwere<br />

zum Beispiel<br />

Führungsverhalten<br />

Betriebsklima<br />

Gruppenmerkmale<br />

soziale Kontakte zu Kollegen,<br />

Führungskräften o<strong>der</strong><br />

Kunden<br />

Konflikte<br />

2<br />

Der Begriff „psychische Belastung“ ist <strong>in</strong> diesem Verständnis<br />

zunächst neutral zu verstehen: er sagt nichts darüber<br />

aus, wie diese <strong>Belastungen</strong> auf den e<strong>in</strong>zelnen Menschen<br />

wirken. In diesem S<strong>in</strong>ne können <strong>Belastungen</strong> sowohl negative<br />

als auch positive Auswirkungen haben.<br />

Bezogen auf die <strong>Arbeit</strong> lassen sich vier Gruppen mit e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von E<strong>in</strong>flüssen, die psychisch belastend wirken<br />

können, <strong>unter</strong>scheiden, s. Tabelle 1.<br />

Vom Ausmaß <strong>der</strong> psychischen Belastung kann nicht generell<br />

unmittelbar auf gesundheitliche Beschwerden und Erkrankungen<br />

geschlossen werden. Denn die auf den Menschen<br />

e<strong>in</strong>wirkenden <strong>Belastungen</strong> treffen auf <strong>in</strong>dividuell <strong>in</strong>dividuell <strong>in</strong>dividuell <strong>unter</strong>- <strong>unter</strong><br />

schiedliche schiedliche Merkmale Merkmale, Merkmale die je nach <strong>in</strong>dividueller Lage verschieden<br />

wirken können, s. Tabelle 2.<br />

zum Beispiel<br />

Lärm<br />

Beleuchtung<br />

Klima<br />

Gerüche<br />

zum Beispiel<br />

Tabelle 1: Vier Gruppen, die psychisch belastend wirken können (Gruppierung <strong>in</strong> Anlehnung an die EN ISO 10075-1)<br />

Lage auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt,<br />

Risiko <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>slosigkeit<br />

kulturelle Normen darüber,<br />

was als notwendig o<strong>der</strong><br />

akzeptabel gilt (<strong>Arbeit</strong>sbed<strong>in</strong>gungen,<br />

Umweltschutz,<br />

etc.)<br />

Öffentlichkeit, Presse<br />

technologische Entwicklungen<br />

Diese Umstände wirken eher<br />

<strong>in</strong>direkt: z.B. als Anlass für<br />

Rationalisierungsprozesse und<br />

als Folge als Auslöser für e<strong>in</strong>e<br />

verschärfte Konkurrenz <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Belegschaft o<strong>der</strong> als<br />

Auslöser für e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>sorganisation.

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