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Gute Arbeit unter Druck!? Psychische Belastungen in der Arbeitswelt ...

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Lange o<strong>der</strong> ungünstige <strong>Arbeit</strong>szeiten verursachen <strong>in</strong> großem<br />

Maße Bef<strong>in</strong>dlichkeitsstörungen und Gesundheitsbeschwerden:<br />

Regelmäßig kommen empirische Untersuchungen<br />

zu erhöhten Bef<strong>in</strong>dlichkeitsstörungen o<strong>der</strong> Erkrankungen<br />

bei von Schichtarbeit (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Nachtarbeit) und<br />

Überstunden betroffenen <strong>Arbeit</strong>nehmern:<br />

Anteile von durch psychische Beanspruchungsfolgen<br />

betroffener <strong>Arbeit</strong>nehmer bei<br />

<strong>unter</strong>schiedlichen realen <strong>Arbeit</strong>szeitmodellen<br />

<strong>Arbeit</strong>szeit: Normal- mehr als Schicht- Wochen-<br />

Dauer bzw. arbeits- 46 Std./ arbeit endarbeit<br />

Lage zeit /35-<br />

40 Std./<br />

Woche<br />

Woche<br />

Schlafstörungen<br />

<strong>Psychische</strong><br />

15 % 25 % 30 % 24 %<br />

Erschöpfung 16 % 25 % 23 % 20 %<br />

Tabelle 6: Anteile von durch psychische Beanspruchungsfolgen betroffener<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer bei <strong>unter</strong>schiedlichen realen <strong>Arbeit</strong>szeitmodellen.<br />

Quelle: ISO-Studie zu <strong>Arbeit</strong>szeiten, zit. <strong>in</strong> Fergen/Pickshaus<br />

Das Risiko ernsthafter Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen<br />

erhöht sich durch Schichtarbeit o<strong>der</strong> viele Überstunden<br />

erheblich: Das Risiko, e<strong>in</strong>en Herz<strong>in</strong>farkt zu erleiden,<br />

verdoppelt sich beispielsweise bei Beschäftigten, die regelmäßig<br />

mehr als 5 Überstunden pro Woche leisten.<br />

<strong>Belastungen</strong> durch flexible <strong>Arbeit</strong>szeiten?<br />

Die Flexibilisierung von <strong>Arbeit</strong>szeiten hat sich seit Mitte <strong>der</strong><br />

90er Jahre stark ausgebreitet: Im April verfügten 26 Prozent<br />

aller <strong>Arbeit</strong>nehmer über <strong>Arbeit</strong>szeitkonten (Statistisches<br />

Bundesamt 2002). <strong>Arbeit</strong>szeitkonten dienen vor allem dazu,<br />

35<br />

<strong>Psychische</strong> <strong>Belastungen</strong>: Die Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong>swelt<br />

Auftragsschwankungen aufzufangen, ohne auf das Instrument<br />

bezahlter Überstunden zurückgreifen zu müssen.<br />

Flexible <strong>Arbeit</strong>szeiten können, wenn Sie menschengerecht<br />

gestaltet s<strong>in</strong>d, auch zu e<strong>in</strong>er besseren Abstimmung von<br />

<strong>Arbeit</strong>s- und Familienzeiten führen. Probleme entstehen<br />

dann,<br />

wenn Zeitkonten schlecht gestaltet s<strong>in</strong>d (z.B. durch zu<br />

hohe Zeitschuld o<strong>der</strong> –guthaben),<br />

wenn aufgrund zu kurzer Ausgleichszeiträume Zeitguthaben<br />

verfallen, o<strong>der</strong><br />

wenn <strong>in</strong> Fällen flexibler <strong>Arbeit</strong>zeitgestaltung die Ankündigungsfrist<br />

für wechselnde <strong>Arbeit</strong>szeiten nicht e<strong>in</strong>gehalten<br />

wird und so den <strong>Arbeit</strong>nehmern die Planungsfreiheit<br />

für die arbeitsfreie Zeit genommen wird. Stressgefühle<br />

und die Belastungswahrnehmung durch Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die <strong>Arbeit</strong>sleistung nehmen <strong>in</strong> solchen Fällen erheblich<br />

zu, s. Tabelle 7.<br />

Ankündigungsfristen für wechselnde<br />

<strong>Arbeit</strong>szeiten<br />

Ankündigungsfrist wird<br />

e<strong>in</strong>gehalten häufig nicht<br />

e<strong>in</strong>gehalten<br />

Durch Stress ziemlich stark<br />

belastet<br />

25,8 Prozent 54,9 Prozent<br />

Durch Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

<strong>Arbeit</strong>sleistung ziemlich stark<br />

belastet<br />

28,0 Prozent 52,5 Prozent<br />

Tabelle 7: Ankündigungsfrist für wechselnde <strong>Arbeit</strong>szeiten. Quelle:<br />

BIT 2001b.<br />

Als Zwischenfazit lässt sich nochmals Zuspitzung 1 heranziehen:

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