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Agroenergie in Lateinamerika - FDCL

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<strong>Agroenergie</strong> <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika<br />

Indes s<strong>in</strong>d die Produktions- und Effi zienzgew<strong>in</strong>ne auch auf die Intensivierung des Anbaus,<br />

auf die schlechten Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und auf die Externalisierung ökologischer<br />

und sozialer Folgekosten zurückzuführen. E<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die Steigerung<br />

der Ernteerträge war etwa die Züchtung von Hochleistungssorten.<br />

Private und staatliche Forschungse<strong>in</strong>richtungen entwickelten über die Dauer des Alkoholprogramms<br />

über 500 Zuckerrohrsorten. Allerd<strong>in</strong>gs kommen auf 80 Prozent der<br />

kultivierten Fläche nur 20 Sorten zum E<strong>in</strong>satz. 32 Zwei der wichtigsten Forschungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

die diese veränderten Sorten entwickelten, s<strong>in</strong>d das staatliche universitäre<br />

Forschungsnetz RIDESA sowie das private Zuckerrohrtechnologiezentrum CTC von Copersucar,<br />

e<strong>in</strong>em der größten Zuckerproduzenten Brasiliens. 33<br />

Neben konventionellen züchterischen Veränderungen arbeiten öffentliche und private<br />

E<strong>in</strong>richtungen seit den 90er Jahren auch an genmanipulierten Zuckerrohrsorten, die<br />

bisher jedoch noch nicht kommerziell im E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d. Das CTC führte bereits Laborversuche<br />

mit transgenen Sorten durch. Das im Familienbesitz befi ndliche brasilianische<br />

Industriekonglomerat Votorantim <strong>in</strong>vestiert <strong>in</strong> die Forschung an 15 manipulierten<br />

Zuckerrohrsorten und fi nanzierte hierfür die Startup-Unternehmen CanaVialis und Alellyx.<br />

CanaVialis führt bereits Feldversuche mit drei transgenen Sorten durch. 34 Im Mai<br />

2007 schließlich verkündeten Votorantim und Monsanto e<strong>in</strong>e Partnerschaft zur Entwicklung<br />

transgener Zuckerrohrvarietäten, die u.a. gegen Monsantos Herbizid Roundup<br />

resistent se<strong>in</strong> sollen. Bis 2009 wollen die Unternehmen die neuen Sorten auf den<br />

Markt br<strong>in</strong>gen. 35<br />

Agrochemie und die Umweltschäden<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den Hochleistungssorten hielten die Agrochemikalien E<strong>in</strong>zug auf den<br />

brasilianischen Zuckerrohrplantagen, neben verschiedenen Insektiziden vor allem die Unkrautvernichtungsmittel<br />

(Herbizide). Die Zuckerrohrkulturen verbrauchen 20.000 Tonnen<br />

Herbizide pro Jahr – 13 Prozent des gesamten brasilianischen Verbrauchs an Unkrautvernichtungsmitteln.<br />

Der Herbizide<strong>in</strong>satz belastet Böden und Wasser. So wurde bereits<br />

die Verschmutzung mit Agrochemikalien bei e<strong>in</strong>em der größten unterirdischen Wasserreservoire<br />

der Welt, dem Aquifer Guaraní, festgestellt. Dieses Reservoir erstreckt sich über<br />

große Teile Zentral- und Südbrasiliens, Argent<strong>in</strong>iens, Paraguays und Uruguays. 36<br />

Der rasche Wechsel der Hochleistungssorten ist e<strong>in</strong> wesentlicher Mechanismus zur Bekämpfung<br />

von Pfl anzenkrankheiten. Nach Angaben des Weltbank Energieprogramms ES-<br />

32 ESMAP, 2005, FN 14, S. 127.<br />

33 FBDS 2005, FN 11, S. 24 sowie IDB 2007a, FN 23, S. 467 und S. 470.<br />

34 CTNBio autoriza teste em campo de cana transgênica. Agrol, 5.4.2005. Votorantim avalia<br />

vender patente de cana transgênica ao exterior. Valor Econômico, 28.8.2006. Canavialis,<br />

fi nanciada pela Votorantim Ventures, reúne genômica e melhoramente clássico para aumentar<br />

produtividade da cana. Inovação Unicamp, 26.3.2007.<br />

35 Brasil: Votorantim e Monsanto produzirão cana transgênica. MST Brasil, 30.5.2005.<br />

36 Klemens Laschefski/Wendell Ficher Teixeira Assis, 2006: Mais cana para o bioetanol, mais<br />

eucalipto para a biomassa e o carvão vegetal. In: GT Energia do FBOMS: Agronegócio +<br />

Agroenergia: Impactos Cumulativos e Tendências Territoriais da Expansão das Monoculturas<br />

para a Produção de Bioenergia. August 2006, S. 25-62.<br />

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