PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...
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der fl ugleiter 2012/04 Vorsorge<br />
20<br />
UNISEX <strong>–</strong><br />
Neue Tarife für vielerlei private Versicherungen<br />
Neue Versicherungstarife werden ab Dezember bei vielen Versicherungen das Bild bestimmen.<br />
E<strong>in</strong>ige Versicherungen bewerben die neuen Tarife sehr massiv <strong>und</strong> stellen sogenannte Lockangebote<br />
<strong>in</strong> die Presse oder gar <strong>in</strong>s Internet.<br />
von<br />
Hans Joachim<br />
Krüger<br />
Ursachen für diese neuen Tarife s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshof<br />
wiederzufi nden. Dieser hat bereits im Jahre<br />
2004 Tarife für geschlechtsspezifi sche Benedikt-<br />
Versicherungsverträge verboten. Bisher<br />
galt e<strong>in</strong>e Übergangsfrist, die jetzt am 20. Dezember<br />
ausläuft. Versicherungsverträge, die<br />
ab dem 21. Dezember 2012 abgeschlossen<br />
werden, müssen demnach geschlechtsneut-<br />
ral gestaltet se<strong>in</strong>. Für die neuen Versicherungsprämien müssen<br />
die Versicherer neu kalkulieren, Männer <strong>und</strong> Frauen <strong>in</strong><br />
ihren Prämienzahlungen gleichstellen. Je nach Versicherungsprodukt<br />
werden sich die Prämien für Frauen oder für<br />
Männer erhöhen bzw. s<strong>in</strong>ken. Wie stark sich mögliche Tarifraten<br />
ändern ist sehr unterschiedlich <strong>und</strong> bedarf bei e<strong>in</strong>em<br />
Neuabschluss e<strong>in</strong>er genauen Kontrolle.<br />
Bisher richteten sich die Tarife privater Versicherungen nach<br />
der statistischen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit. Bekanntermaßen haben<br />
Frauen e<strong>in</strong>e höhere Lebenserwartung als Männer <strong>und</strong><br />
Arztbesuche von Frauen s<strong>in</strong>d statistisch gesehen teurer als<br />
die der Männer. Daher mussten Frauen <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />
höhere Krankenversicherungstarife bezahlen als Männer.<br />
Umgekehrt ist dies bei der Autoversicherung, hier gelten<br />
die Männer als die Unfalltreiber <strong>und</strong> mussten daher<br />
teilweise höhere Beiträge bezahlen als<br />
Frauen. Diese Vergleiche lassen sich durch<br />
fast alle Versicherungen ausdehnen <strong>und</strong><br />
belegen e<strong>in</strong> sehr unterschiedliches Prämiengefüge<br />
bei den verschiedenen Versicherungen.<br />
Im E<strong>in</strong>zelfall sollte jetzt genau geprüft<br />
werden, welche Versicherungszahlung<br />
sich zukünftig verr<strong>in</strong>gert<br />
oder vielleicht auch erhöht. Gegebenenfalls<br />
fällt e<strong>in</strong> Neuabschluss<br />
e<strong>in</strong>er Versicherung preiswerter<br />
aus als der alte Tarif.<br />
Laufende Verträge s<strong>in</strong>d von der Unisex-Umstellung ausgeschlossen.<br />
Wenn man e<strong>in</strong>en günstigeren Unisex-Tarif erhalten<br />
möchte, muss zunächst der alte Vertrag gekündigt <strong>und</strong><br />
dann neu abgeschlossen werden <strong>–</strong> hier empfi ehlt sich aber<br />
e<strong>in</strong> Gespräch mit dem zuständigen Versicherungsagenten.<br />
Laut e<strong>in</strong>er aktuellen Studie des Verbandes Deutscher Versicher<br />
werden Risikolebensversicherungen für Frauen um ca.<br />
30% teurer, die Prämien für e<strong>in</strong>e KFZ-Versicherung erhöhen<br />
sich voraussichtlich um 10 <strong>–</strong> 11%. Für Männer h<strong>in</strong>gegen kann<br />
mit e<strong>in</strong>em Anstieg der privaten Kranken- <strong>und</strong> Rentenversicherungzahlungen<br />
um ca. 15% gerechnet werden, allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
hier auch weiterh<strong>in</strong> das Lebens- bzw. E<strong>in</strong>trittsalter wie auch<br />
der Ges<strong>und</strong>heitszustand der betreffenden Person wichtig.<br />
Die gesetzlichen Krankenversicherungen fallen nicht unter<br />
die Unisex-Aufl agen des europäischen Gerichtshofes. Die<br />
Beiträge für diese Versicherung werden nach wie vor nach<br />
dem E<strong>in</strong>kommen berechnet. Das Geschlecht spielt dabei ke<strong>in</strong>e<br />
Rolle. Ähnlich geregelt ist es auch bei der sozialen Pfl ege-<br />
<strong>und</strong> der gesetzlichen Rentenversicherung.