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PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...

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der fl ugleiter 2012/04 Für Sie gelesen<br />

50<br />

Ryanair bedroht spanischen<br />

Pilotenverband<br />

Quelle: Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit e.V.<br />

Am 26.07.2012 erklärten drei Flugzeuge der Ryanair <strong>in</strong> Valencia<br />

Luftnotlage. Aufgr<strong>und</strong> von Gewitter <strong>in</strong> Madrid, ihrem<br />

eigentlichen Zielfl ughafen, entschieden sich die Piloten zu<br />

ihren Ausweichfl ughafen nach Valencia zu fl iegen. Aufgr<strong>und</strong><br />

der knappen Treibstoffvorräte waren sie dort gezwungen<br />

Luftnotlage zu erklären, um schnellstmöglich landen zu können.<br />

Mehrere Pilotenverbände, darunter auch der spanische<br />

Pilotenverband SEPLA, kritisierten daraufh<strong>in</strong> das Verhalten<br />

des Ryanair Managements, die Piloten unter <strong>Dr</strong>uck zu setzen<br />

möglichst wenig zu tanken.<br />

Ryanair drohte mit Schreiben vom 22.08.2012 per Unterlassungsverfügung<br />

der SEPLA Behauptungen, die dem Ruf der<br />

Ryanair Schaden zufügen könnten, zu unterlassen.<br />

Auch die Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit kritisiert das Verhalten Ryanairs<br />

ihre Piloten systematisch unter <strong>Dr</strong>uck zu setzen <strong>und</strong><br />

ihnen strikte Vorgaben zur maximalen Treibstoffmenge zu<br />

machen. „Bei Ryanair ist es Praxis, Listen auszuhängen, auf<br />

denen die Piloten <strong>in</strong> der Reihenfolge ihres Treibstoffverbrauchs<br />

aufgelistet werden. Die zwanzig Prozent mit dem<br />

ger<strong>in</strong>gsten Verbrauch erhalten e<strong>in</strong> Belobigungsschreiben<br />

<strong>und</strong> die zwanzig Prozent mit dem höchsten Verbrauch e<strong>in</strong>e<br />

Aufforderung sich an die festgelegten Verfahren zu halten.<br />

So wird psychologisch <strong>Dr</strong>uck ausgeübt“, sagt Flugkapitän<br />

Jörg Handwerg, Pressesprecher der Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit. „Es<br />

ist <strong>in</strong>akzeptabel, auf Kosten der Sicherheit Piloten unter<br />

<strong>Dr</strong>uck zu setzen, wider ihren Erfahrungen weniger Treibstoff<br />

mitzunehmen, als sie für notwendig halten.“<br />

Ryanair widersprach sich <strong>in</strong> der Folge der Vorfälle bereits<br />

mehrfach selbst, was die genauen Umstände ang<strong>in</strong>g <strong>und</strong><br />

brachte missverständliche Presseerklärungen heraus, die die<br />

Vorgänge rechtfertigen sollten. So behauptete man zunächst<br />

alle drei Flüge seien mit mehr als dreißig M<strong>in</strong>uten Resttreibstoff<br />

gelandet. Dies musste <strong>in</strong>zwischen aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Presse-<br />

konferenz am 26. August korrigiert werden, denn e<strong>in</strong>e der<br />

Masch<strong>in</strong>en hatte unter dreißig M<strong>in</strong>uten Resttreibstoff im Tank.<br />

„Es ist pe<strong>in</strong>lich mit welchen Methoden Ryanair versucht den<br />

Kopf aus der selbst angelegten Schl<strong>in</strong>ge zu ziehen. Die Behauptung<br />

der <strong>in</strong>ternationale Ruf „Mayday“ bedeute ke<strong>in</strong>e<br />

Luftnotlage, wie O‘Leary jüngst erklärte, ist lächerlich. Die<br />

Flugzeuge näherten sich e<strong>in</strong>er Treibstoffrestmenge bei denen<br />

der Hersteller e<strong>in</strong> Verfahren vorschreibt, welches Piloten<br />

anweist besonders vorsichtig zu agieren, damit die Triebwerke<br />

nicht wegen mangelnder Treibstoffversorgung stehen<br />

bleiben. Von e<strong>in</strong>er „normalen Landung“ zu sprechen ist e<strong>in</strong>e<br />

eklatante Verharmlosung.“, so Jörg Handwerg.<br />

Die Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit fordert, dass Airl<strong>in</strong>es die Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> das Wissen ihrer Piloten nutzen <strong>und</strong> diesen, wie<br />

vom Gesetzgeber vorgesehen, ohne <strong>Dr</strong>uck die letzte Entscheidung<br />

über die zu tankende Menge an Treibstoff überlassen,<br />

da sie die Verantwortung für die sichere Flugdurchführung<br />

tragen.<br />

Die Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit setzt sich seit 1968 als Berufsverband<br />

der Verkehrsfl ugzeugführer für e<strong>in</strong>e Verbesserung der<br />

Sicherheit im Luftverkehr e<strong>in</strong>.<br />

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Für Rückfragen:<br />

Jörg Handwerg, VC-Pressesprecher, Tel. 0176 / 16 959 000;<br />

VC-Pressestelle, Tel. 069 / 69 59 76 102<br />

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Die Vere<strong>in</strong>igung <strong>Co</strong>ckpit ist der Berufsverband des <strong>Co</strong>ckpitpersonals<br />

<strong>in</strong> Deutschland. Er vertritt die berufs <strong>–</strong> <strong>und</strong> tarifpolitischen<br />

Interessen von derzeit r<strong>und</strong> 8.500 Mitgliedern bei<br />

sämtlichen deutschen Airl<strong>in</strong>es <strong>und</strong> sieht darüber h<strong>in</strong>aus se<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe <strong>in</strong> der Erhöhung der Flugsicherheit <strong>in</strong> Deutschland.

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