PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...
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der fl ugleiter 2012/04 FRA-Aktuell<br />
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Gr<strong>und</strong>gedanken „keep it simple“. Im Anfl ug auf München hat die Crew e<strong>in</strong>es Air Berl<strong>in</strong> A330 mit <strong>PAN</strong> Vorrang beim Anfl ug<br />
wegen Übermüdungsersche<strong>in</strong>ungen beantragt. Tendenz: Lärmschutz <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit vor Sicherheit.<br />
✈ ✈ ✈ Kapazitätskritisch: Ke<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitsanweisungen mehr durch ATC. Deshalb Zuschläge beim Sicherheitsabstand,<br />
weil e<strong>in</strong>e wichtige Regulierungsmöglichkeit für den Lotsen entfallen ist. Die Akzeptanzrate für den Y-Anfl ug ist durchaus hoch,<br />
aber nicht immer 100%. Mischverkehr Segmented RNAV/ILS erfordert noch mehr kapazitätsm<strong>in</strong>dernden Luftraumbedarf.<br />
✈ ✈ ✈ Durch die rigiden Nachtfl ugbeschränkungen von 23-5 Uhr lcl wird dieser Anfl ug nur noch sehr wenig genutzt. Gedankenspiele,<br />
den Anwendungszeitraum auszuweiten wären die logische Konsequenz. Den Entscheidern würde das die Bereitschaft<br />
abfordern, die Flughafenkapazität nachrangig e<strong>in</strong>zustufen. Ganz besonders die heute schon teilweise dramatische Abfl<br />
ugsituation <strong>in</strong> der letzten St<strong>und</strong>e vor 23 Uhr würde weiter verschlimmert, weil<br />
1.) Generell: Durch e<strong>in</strong>e notwendige Erhöhung der Sicherheitsabstände u. a. zur Entschärfung der Südumfl iegung (zunächst<br />
nach Süden drehende Nordabfl üge) verzögern alle Arten von Anfl üge 25L die Abfl üge 25C.<br />
2.) Bei e<strong>in</strong>em Verzicht auf ILS-Anfl üge ist das Herzstück der neuen <strong>Frankfurt</strong>er Anfl ugpünktlichkeit, der unabhängige parallele<br />
Anfl ugbetrieb, nach ICAO nicht mehr erlaubt. Je später abends der Anfl ugstrom versiegt, desto schlechter für die zahlreichen<br />
Abfl üge, umso größer die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, <strong>in</strong> FRA noch öfter unfreiwillig übernachten zu müssen. Davon waren<br />
alle<strong>in</strong> bei DLH seit E<strong>in</strong>führung des Nachtfl ugverbotes 12.000 Passagiere betroffen.<br />
5<br />
✈ ✈ ✈ Wenn Segmented RNAV (GPS) als Beitrag zur Lärmm<strong>in</strong>derung gesehen wird, würde das auch für IFR-Sichtanfl üge gelten.<br />
Deren Kursführung gliche dem e<strong>in</strong>es Segmented RNAV (GPS). IFR-Sichtanfl üge s<strong>in</strong>d aber aus unerklärlichen Gründen<br />
wegen Lärmschutz untersagt. E<strong>in</strong> Widerspruch.<br />
5. <strong>Co</strong>nt<strong>in</strong>uous Descent Operation (CDO)<br />
Im Leerlauf segelnd auf der Landebahn aufsetzen ist zweifelsohne leiser als mit Triebwerksleistung.<br />
✈ ✈ ✈ Abzuwägen ist: CDO muss unterbrochen werden, weil die Signale des ILS im Levelfl ug erfl ogen<br />
werden, bevor ab FAF wieder gesunken wird. Die Unterbrechung des CDO ist mit e<strong>in</strong>em Hochfahren<br />
der Triebwerksleistung verb<strong>und</strong>en.<br />
✈ ✈ ✈ Segelnd ist e<strong>in</strong> Flugzeug weniger manövrierfähig. Die Geschw<strong>in</strong>digkeit muss vollständig dem Piloten überlassen werden.<br />
Dadurch entsteht e<strong>in</strong>e Bandbreite an unterschiedlichen Geschw<strong>in</strong>digkeiten für bestes Gleiten. Folge: Erhöhung der Sicherheitsabstände<br />
= Kapazitätse<strong>in</strong>bußen, weshalb CDO nur <strong>in</strong> verkehrsärmeren Zeiten angewendet wird.<br />
✈ ✈ ✈ Kreuzen sich CDO- <strong>und</strong> Abfl ugrouten müssen die wesentlich lauteren Abfl üge u. U. länger tiefer fl iegen. E<strong>in</strong> funktionierendes<br />
Po<strong>in</strong>t-Merge-Verfahren könnte diese Situation verbessern.