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PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...

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der fl ugleiter 2012/04 FRA-Aktuell<br />

36<br />

Der 7- Punkte-Katalog<br />

der Expertengruppe „Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz“<br />

1. Steiler Steigen<br />

1<br />

Durch die Implementierung e<strong>in</strong>er Geschw<strong>in</strong>digkeitsobergrenze von 220 KT IAS auf dem ersten Segment<br />

e<strong>in</strong>iger Abfl ugstrecken soll bewirkt werden, dass bei gleichbleibender Triebwerksleistung die<br />

zur Verfügung stehende Energie vermehrt <strong>in</strong> Steigrate anstatt <strong>in</strong> Vorwärtsbewegung umgesetzt<br />

wird, um schneller <strong>in</strong> lärmverträglichere Höhen zu gelangen.<br />

✈ ✈ ✈ Standardabfl ugverfahren: Take-off Thrust bis 1.500 FT GND, dann die Nase etwas herunter <strong>und</strong><br />

beschleunigen. E<strong>in</strong> Airbus A320 kann 2.000 Fuß MSL schon über dem Pistenende erreichen, steigt<br />

also relativ gut. Diese LFZ-Kategorie ist nicht das Problem. E<strong>in</strong> A380 rotiert bei etwa 145 KT <strong>und</strong> steigt<br />

mit ca. 175 KT bis auf 1.500 FT GND. Diese Höhe wird ungefähr 2 NM h<strong>in</strong>ter dem Pistenende erreicht.<br />

Nun senkt auch er leicht die Nase um weiter Fahrt aufzunehmen, Tempolimit 220 KT. Bis die aber erreicht<br />

s<strong>in</strong>d, wird am Luftstraßenrand auch schon das Ende der zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit verkündet,<br />

d. h. er kann im Gr<strong>und</strong>e wie bisher ab 1.500 FT gleich durchgehend beschleunigen, ohne jemals<br />

Vorwärtsenergie <strong>in</strong> Steigrate umgewandelt zu haben. Bei den anderen Luftfahrzeugen der<br />

Kategorie heavy sieht es nur ger<strong>in</strong>gfügig anders aus. Ergo: Relativ wenig praktische Effekte.<br />

✈ ✈ ✈ Nebenwirkungen langsamerer Vorwärtsgeschw<strong>in</strong>digkeiten: Luftfahrzeuge müssen an die nächsten Sektoren i. d. R. mit<br />

e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>barten lateralen M<strong>in</strong>destabstand abgeliefert werden, also eben nicht <strong>in</strong> geknäulten, höhengestaffelten Päckchen.<br />

Der laterale Radarstaffelungsm<strong>in</strong>destabstand beträgt bei ACC 5NM, Wirbelschleppenaufschläge erfordern ggf. bis zu 7NM, die<br />

real geforderten M<strong>in</strong>dest-Abfl ug<strong>in</strong>tervalle der nachfolgenden Sektoren liegen häufi g nochmal darüber. Je steiler gestiegen<br />

wird, desto ger<strong>in</strong>ger die zurückgelegte Strecke über Gr<strong>und</strong> pro Zeite<strong>in</strong>heit, desto länger die Wartezeit für das nachfolgende<br />

Flugzeug unter Beachtung dieser lateralen Abstände. Über den Tag summiert sich das. Entschleunigung ist s<strong>in</strong>nvoll <strong>in</strong> den<br />

Ayurvedaabteilungen der Wellnessoasen, h<strong>in</strong>gegen kontraproduktiv an den Startbahnen der Flughäfen.<br />

✈ ✈ ✈ E<strong>in</strong> weiterer, nicht unerheblicher Verzögerungshebel ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang der Uns<strong>in</strong>n der Abfl ugstreckenkanalisierung.<br />

Über viele Meilen wird <strong>in</strong> Perlenkette h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderher gefl ogen, anstatt sich schnellstmöglich <strong>in</strong> verschiedene<br />

Richtungen aufzuteilen. Deshalb müssen musterabhängig mitunter weitere Sicherheitssaufschläge erfolgen, falls das nachfolgende<br />

Flugzeug doch etwas schneller als das vorausfl iegende se<strong>in</strong> sollte. Man hat da so se<strong>in</strong>e Erfahrungswerte, was e<strong>in</strong>en<br />

aber genau erwartet, weiß man vor Erteilung der Startfreigabe nie ganz genau. Das jeweils aktuelle Abfl uggewicht spielt dabei<br />

ebenso e<strong>in</strong>e Rolle wie die unter den Airl<strong>in</strong>es vone<strong>in</strong>ander abweichenden Vorgaben beim Betrieb ansonsten baugleicher Flugzeuge.<br />

Beides s<strong>in</strong>d für die Flugsicherung unbekannte Größen. Es sollten dr<strong>in</strong>gend echte Steilabfl ugstrecken angeboten werden<br />

(z. B. „cross 2NM DER ALT 3.000+, no acceleration speed below 3.000“), deren Nutzung mit e<strong>in</strong>er kürzeren Wegstrecke<br />

e<strong>in</strong>her geht.

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