PAN – PAN – PAN Emirates und Co. Fluglärm in Frankfurt Prof. Dr ...
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der fl ugleiter 2012/04 FRA-Aktuell<br />
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Das Ganze zusätzlich garniert mit heutigen Ideen<br />
✔ e<strong>in</strong> funktionierendes Po<strong>in</strong>t-Merge-Verfahren;<br />
✔ gekrümmte Segmented RNAV GPS Anfl üge<br />
✔ IFR-Sichtanfl üge<br />
ergäbe das e<strong>in</strong>e wesentlich gleichmäßigere Teilhabe Aller an den Vor- <strong>und</strong> Nachteilen e<strong>in</strong>es Flughafenbetriebes. Dar<strong>in</strong> läge der<br />
ganz entscheidende Vorteil gegenüber dem heutigen Pistensystem. Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Beispiel: Egal wie lobenswert <strong>in</strong>novativ<br />
das FFR <strong>und</strong> all die anderen ersonnenen Maßnahmen s<strong>in</strong>d oder se<strong>in</strong> werden: Wer unterhalb e<strong>in</strong>es heute gerade verlaufenden<br />
<strong>und</strong> irgendwann e<strong>in</strong>mal vielleicht gekrümmten (GBAS) Endanfl uges wohnt, wird immer <strong>in</strong> relativ niedriger Höhe überfl ogen.<br />
Auch durch e<strong>in</strong>en Hoffnungsträger wie Po<strong>in</strong>t-Merge wird sich daran re<strong>in</strong> gar nichts ändern. Würde dagegen der Flugbetrieb auf<br />
e<strong>in</strong>zelnen Pisten nach e<strong>in</strong>em festgelegten Zeitplan im Umlaufverfahren vollkommen e<strong>in</strong>gestellt, könnten davon auch diejenigen<br />
profi tieren, die momentan immer leer ausgehen.<br />
Überkapazitäten schaffen <strong>–</strong> für Lärmschutz<br />
Den Anforderungen der Luftverkehrswirtschaft an die Flughäfen muss <strong>in</strong> puncto Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Pünktlichkeit notfalls<br />
auch durch adäquate Ausbaumaßnahm en zum Wohle der deutschen Volkswirtschaft Rechnung getragen werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d Überkapazitäten notwendig, die ausschließlich zur Erzielung von Lärmschutzeffekten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden dürfen. (Wurden die Münchener Bürger vor ihrem Volksentscheid gegen<br />
die 3. Piste über derartige Möglichkeiten aufgeklärt?)<br />
Das Problem des heutigen <strong>Frankfurt</strong>er Pistensystems ist es, diese Überkapazitäten nicht bieten<br />
zu können!<br />
Beispielhaft sei hier nur der Schildbürgerstreich erwähnt, dass noch nicht e<strong>in</strong>mal die neue Landebahn Nordwest <strong>und</strong> die Südpiste<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em festgelegten Turnus abwechselnd genutzt werden könnten, weil auf der LBNW gar nicht alle Luftfahrzeugmuster<br />
landen können bzw. dürfen. Warum sollten die Bewohner im Lärme<strong>in</strong>zugsgebiet der LBNW von e<strong>in</strong>er zeitweiligen Pistenstilllegung<br />
profi tieren, wenn den Leuten der Südpiste solche Segnungen verweigert werden müssen?<br />
Nichts ist umsonst <strong>–</strong> Lärmschutz vs. Kapazität<br />
Wer kräftig das Gaspedal bedient, den bestraft die Tanknadel, jeder weiß das. Wer zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen <strong>in</strong> die<br />
örtlichen Flugverfahren e<strong>in</strong>fl echten möchte, muss das, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mit Abstrichen bei Kapazität <strong>und</strong><br />
Pünktlichkeit bezahlen. Manches davon kann bereits als E<strong>in</strong>zelmaßnahme hochpreisig se<strong>in</strong>, anderes ist im Gr<strong>und</strong>e marg<strong>in</strong>al,<br />
kann sich aber mit Kle<strong>in</strong>igkeiten an anderen Ecken zu e<strong>in</strong>em erklecklichen Sümmchen addieren. Diese gnadenlosen Wechselwirkungen<br />
sche<strong>in</strong>t nicht jeder der neuerd<strong>in</strong>gs auch penibel auf lärmpolitische Korrektheit bedachte Flughafenausbaubeteiligte auf<br />
se<strong>in</strong>em Schirm zu haben. Ersatzweise wird mitunter über w<strong>in</strong>-w<strong>in</strong>-Situationen schwadroniert (e<strong>in</strong> <strong>in</strong>takter ges<strong>und</strong>er Menschenverstand<br />
schaltet <strong>in</strong> solchen Momenten sofort <strong>in</strong> den Alarmzustand!) <strong>und</strong> man sche<strong>in</strong>t allen Ernstes zu glauben, Fluglotsen <strong>und</strong><br />
Flugdatenbearbeiter würden für sie als eierlegende Wollmilchsäue unter immer restriktiveren Aufl agen immer mehr Flugverkehr<br />
abwickeln <strong>–</strong> auf gleichbleibendem Sicherheitsniveau selbstverständlich, das stehe nicht zur Disposition, heißt es refl exartig.<br />
Die Landebahn Nordwest ist zur Kapazitätssteigerung zwar besser als nichts, aber dennoch e<strong>in</strong>e Fehlentscheidung.<br />
E<strong>in</strong>e Variante wie Atlanta böte zudem Potenzial für bessere Verfahren als die heutige Konzentration auf den Unfug e<strong>in</strong>er Südumfl<br />
iegung. Das aber nur am Rande, unser Thema lautete ja <strong>Fluglärm</strong>. Und e<strong>in</strong>e irgendwie geartete Atlanta-Variante haben wir<br />
bekanntlich auch nicht. Wie auch?<br />
Wir s<strong>in</strong>d hier <strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong> Atlanta liegt doch <strong>in</strong> den USA, oder?