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Interview11„Bei uns ist Galileo gut aufgehoben.“Interview mit Dr. Ingo EngelnSatellitengestützte Navigationssysteme erleichtern uns nichtnur das Autofahren, sondern sind heute für zahlreiche Unternehmenunterschiedlicher Branchen von existenzieller Bedeutung– beispielsweise für Speditionen, Reedereien, Fluggesellschaftenund die Landwirtschaft, aber auch für Rettungskräfte,die Polizei und den Küstenschutz. Des Weiteren bildet die Versorgungmit einer hochgenauen Zeitreferenz die Basis für zeitkritischeAnwendungen wie zum Beispiel den Geldtransfer imFinanzmarkt. Nach Schätzungen der Europäischen Union wirdder Markt für Dienste und Produkte rund um die globale Satellitennavigationbis 2020 ein Volumen von fast 240 Milliarden Euroerreichen. Fünf Jahre später sollen es bereits 400 MilliardenEuro sein. Auf diesem schnell wachsenden Zukunftsmarkt wirdEuropa mit seinem eigenen <strong>System</strong> Galileo* schon bald eineführende Rolle übernehmen. Die Pläne der Europäischen WeltraumorganisationESA sehen vor, dass Galileo* Ende 2014 seinenBetrieb mit zunächst 18 Satelliten aufnehmen wird. In der vollenAusbaustufe werden es 30 Satelliten sein. <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ist derHauptauftragnehmer für die 22 Galileo*-Satelliten der FOC-Phase (Full Operational Capability) und darüber hinaus zuständigfür die Entwicklung der Satellitenplattformen und die Integrationder kompletten Satelliten. Über den Stand der Dinge und die Perspektiven des Galileo*-Projekts berichtet das zuständige Mitglieddes <strong>OHB</strong>-<strong>System</strong>-Vorstands, Dr. Ingo Engeln, im Interview.Herr Dr. Engeln, <strong>OHB</strong> hat für gut 800 Millionen Euro von derESA den Auftrag zum Bau von 22 Galileo*-Satelliten bekommen.Dafür mussten Sie sich in einem Wettbewerb gegen einenerheblich größeren Raumfahrtkonzern durchsetzen. Wiehaben Sie das geschafft?Mit dem gebündelten Know-how erstklassiger Mitarbeiter, leistungsfähigenPartnern, harter Arbeit und viel Kreativität. Dasvon unserem Projektteam erarbeitete Konzept basiert auf einerpreisgünstigen und in dieser Form bislang einmaligen Serienfertigung.Als wir vor gut drei Jahren unser Angebot für die ersteTranche der sogenannten FOC-Satelliten einreichten – also jenerSatelliten, die nach der Testphase mit vier Satelliten die volle Einsatzfähigkeitsicherstellen sollen –, galten wir noch als Außenseiter.Zwar waren wir von der Qualität unseres Angebots überzeugt,wir gingen aber davon aus, dass sich die EU bei diesemgroßen Prestigeprojekt bestenfalls im Sinne des Dual Sourcingfür beide Anbieter entscheiden würde. Doch nur wenige Wochenspäter gaben die EU und die ESA allein uns den Zuschlag fürzunächst 14 Satelliten. Exakt zwei Jahre später konnten wir unsdann erneut durchsetzen und den Auftrag über acht weitereSatelliten gewinnen.Was gab dafür den Ausschlag? Sie standen ja als eine Art „Titelverteidiger“vor der Herausforderung, erneut ein attraktiveresAngebot abzugeben als Ihr Wettbewerber.Nachdem wir die erste Ausschreibung noch vor allem über denPreis für uns entscheiden konnten, kam uns nun zugute, dasswir uns bereits im zweiten Projektjahr befanden und etliche derEntwicklungs- und Beschaffungsarbeiten bereits abgeschlossenwaren. Die Fertigung in unseren Bremer Integrationshallenhatte begonnen. Den Ausschlag gab letztlich unser besseresPreis-Leistungs-Verhältnis.Sehen Sie es als Problem an, dass gut 40 Prozent des Volumensim Unterauftrag auf ein anderes Unternehmen entfallen?„Galileo wird das wohlfortschrittlichsteSatelliten navigationssystemder Welt sein.“<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar

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