72 Konzernabschlussnach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitalsergebende Währungsunterschied wird in dem Posten „Eigenkapitalaus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten“ erfasst.Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDas International Accounting Standards Board (IASB) unddas IFRIC haben den folgenden Standard geändert, der für dasGeschäftsjahr 2012 verpflichtend anzuwenden ist:> IFRs 7 „Financial Instruments“: Angaben. Aus den Änderungenergeben sich erweiterte Angabepflichten bei der Übertragungfinanzieller Vermögenswerte. Die Änderungen sindfür den <strong>OHB</strong>-Konzern mangels Sachverhalt im Berichtszeitraumnicht relevant. Die erstmalige Anwendung des genanntenStandards hatte keine Auswirkungen auf den <strong>OHB</strong><strong>AG</strong> Konzernabschluss.Das IASB hat die in nachstehender Tabelle aufgeführten Standards,Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standardsherausgegeben, deren Anwendung jedoch noch nichtverpflichtend ist bzw. erst in späteren Berichtsperioden verpflichtendist und die von der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> auch nicht vorzeitig angewandtwerden.Die Überarbeitung von IAS 19 ändert die Behandlung vonleistungsorientierten Versorgungsplänen und Leistungen ausAnlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die bedeutendsteNeuerung bezieht sich auf die bilanzielle Abbildung vonÄnderungen leistungsorientierter Verpflichtungen und des Planvermögens.Die Neuregelung erfordert die sofortige Erfassungvon Änderungen der leistungsorientierten Verpflichtungen unddes beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens im Zeitpunktihres Auftretens. Der nach dem bislang gültigen IAS 19 mögliche„Korridor“-Ansatz, den <strong>OHB</strong> bisher anwendet, wurde abgeschafft.Weiterhin erfolgt eine beschleunigte Erfassung vonnachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand. Sämtliche versicherungsmathematischenGewinne und Verluste sind unmittelbarim Jahr des Auftretens im sonstigen Ergebnis zu verbuchen.Somit zeigt die Nettopensionsverbindlichkeit bzw. der Nettopensionsvermögenswertin der Bilanz die volle Unter- bzw. Überdeckung.Darüber hinaus werden der Zinsaufwand sowie die erwartetenErträge aus Planvermögen entsprechend der vorigenFassung des IAS 19 nunmehr durch eine Nettozinsgröße ersetzt,die sich durch die Anwendung des Abzinsungssatzes auf dieNetto-Verbindlichkeit bzw. den Netto-Vermögenswert des leistungsorientiertenPlans errechnet. Der geänderte IAS 19 istrückwirkend anzuwenden. Die Geschäftsführung geht auf Grundlageeiner vorläufigen Einschätzung davon aus, dass die erstmaligeAnwendung der Änderungen an IAS 19 für das Geschäftsjahr2013 dazu führen wird, dass sich für das Geschäftsjahr 2012der Konzernjahresüberschuss um TEUR 11 und das sonstigeErgebnis nach Steuern um TEUR 6.656 vermindern werden (zum1. Januar 2012: Verminderung des Eigenkapitals um TEUR 538).Die korrespondierenden Anpassungen werden sich in den Pensionsrückstellungenund sonstigen langfristigen Forderungenund Vermögenswerten auswirken. Diese Netto effekte ergebensich im Wesentlichen aus der vollständigen Erfassung versi-Amendments to IAs 1 Presentation of Items of Other ComprehensiveIncomeAmendments to IAs 19 Employee BenefitsIFRs 10 „Consolidated Financial Statements“IFRs 11 „Joint Arrangements“IFRs 12 „Disclosure of Interests in other Entities“IFRs 13 „Fair Value Measurement“IAs 27 „Separate Financial Statements“IAs 28 „Investments in Associates and Joint Ventures“Amendments to IAs 12 Deferred tax: Recovery of Underlying AssetsAmendments to IFRs 1 Severe Hyperinflation and Removal ofFixed Dates for First-Time AdoptersAmendments to IFRs 7 Disclosures – Offsetting Financial Assets andFinancial LiabilitiesAmendments to IAs 32 Offsetting Financial Assets and Financial LiabilitiesIFRIC 20 Stripping Costs in the Production Phase of a Surface MineVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Juli 2012 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenBeginn des ersten bei oder nach Inkrafttreten der Verordnungbeginnenden GeschäftsjahresBeginn des ersten bei oder nach Inkrafttreten der Verordnungbeginnenden GeschäftsjahresVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnen<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012
Konzernabschluss73cherungsmathematischer Gewinne und Verluste im sonstigenErgebnis und den sich daraus ergebenden latenten Steuern.Die Anwendungen der weiteren genannten Vorschriften wirdnach jetziger Einschätzung keinen wesentlichen Einfluss auf dieDarstellung der Abschlüsse haben. Der Vorstand der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hatbeschlossen, dass eine erstmalige Anwendung der vorgenanntenStandards jeweils in den Geschäftsjahren erfolgt, in denen diegeänderten und neuen Standards verpflichtend anzuwenden sind.Änderungen von Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden haben sich gegenüberdem Vorjahr nicht verändert.UmsatzrealisierungUmsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge zählen im Bereichder Serienfertigung ab Erbringung der Leistung bzw. mitÜbergang der Gefahren auf den Kunden als realisiert. Im Bereichlangfristige Auftragsfertigung wird nach IAS 11 die Percentageof-Completion-Methodeunter Einrechnung angemessener Sicherheitsabschläge („true and fair view“) für künftige unerwarteteRisiken angewendet, soweit Teilgewinne hinreichend genau aufBasis des Fertigstellungsgrades ermittelt werden konnten. Hierbeiwird der Fertigstellungsgrad anhand der bis zum Bilanzstichtagaufgelaufenen Auftragskosten im Verhältnis zu den geplantengesamten Auftragskosten ermittelt. Die Auftragserlöse ergebensich aus der Multiplikation des ermittelten Fertig stellungsgradesmit den vertraglich vereinbarten Erlösen ein schließ lich nachträglichervertraglicher Ergänzungen. Die zum Bilanzstichtag in Arbeitbefindlichen lang fristigen Projekte (verbleibende Projektlaufzeitvon ein bis acht Jahren) wurden, sofern ein Teilgewinn mit hinreichenderSicherheit nicht geschätzt werden konnte, zu Herstellungskostenzzgl. er stat tungs fähiger Verwaltungsgemeinkostenals Umsatz erfasst. Teil gewinne wurden bei den übrigenProjekten in Anlehnung an die im Schrifttum entwickelten Grundsätzerealisiert.FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten nach IAS 23.8 sind in die Herstellungskostenvon qualifizierten Vermögenswerten einzubeziehen.Aktivierte EigenleistungenEntwicklungsausgaben sind nach IAS 38.57 zu aktivieren, wennein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenztwerden kann, technisch realisierbar ist und entwederdie eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhinsetzt die Aktivierungsfähigkeit voraus, dass die Entwicklungsausgabenmit hinreichender Wahrscheinlichkeit durchkünftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden. Die Bewertungerfolgt auf Basis der angefallenen Herstellungskosten, imWesentlichen Entwicklungsstunden bewertet mit dem jeweiligenStundensatz. Im Geschäftsjahr sind Forschungs- und Entwicklungskostenin Höhe von TEUR 5.397 (Vorjahr: TEUR 3.053)als Aufwand erfasst worden, da die Kriterien nach IAS 38.57nicht erfüllt wurden. Von insgesamt EUR 16,9 Mio. Entwicklungskostenwurden insgesamt EUR 5,9 Mio. aktiviert und EUR5,6 Mio. im Rahmen von Zuwendungen vereinnahmt.FinanzergebnisDas Finanzergebnis enthält die Ergebnisse aus At-Equity-Beteiligungenund übrigen Beteiligungen einschließlich der Gewinneaus der Veräußerung von Finanzanlagen, Ab- und Zuschreibungenauf Finanzanlagen, den sonstigen Finanzaufwendungenaus Verbindlichkeiten, Dividenden, Zinserträge aus Forderungensowie Währungsgewinne und -verluste.Der Zinsertrag wird ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethodeerfasst. Dividenden werden ergebniswirksamvereinnahmt, wenn ein Ausschüttungsbeschluss vorliegt. DerZinsaufwand aus Pensionsrückstellungen wird ebenfalls imsonstigen Finanzaufwand ausgewiesen.Immaterielle VermögenswerteZu jedem Bilanzstichtag überprüft die <strong>OHB</strong> die Buchwerte derimmateriellen Vermögenswerte dahingehend, ob Anhaltspunktefür eine Wertminderung vorliegen könnten.In diesem Falle wird der erzielbare Betrag des betreffendenVermögenswertes ermittelt, um den Umfang einer evtl. vorzunehmendenWertberichtigung festzustellen. Der erzielbare Betragentspricht dabei dem um die möglichen Veräußerungskostenverminderten Zeitwert oder dem Nutzungswert, dabei istfür die Bilanzierung der höhere Wert maßgeblich.Fremd erworbene immaterielle Vermögenswerte als Aktivasind im Wesentlichen Softwareprogramme, erworbene Auftragsbeständeund Lizenzen. Diese werden linear mit einer Nutzungsdauerzwischen ein und sechs Jahren abgeschrieben. DieAbschreibung aktivierter Eigenleistungen erfolgt linear über dievoraussichtliche Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren.Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung ist der Geschäfts-oder Firmenwert auf jede der Zahlungsmittel generierendenEinheiten des Konzerns aufzuteilen, von denen erwartetwird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlussesziehen können. Zahlungsmittel generierende Einheiten,denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeteiltwurde, sind jährlich auf Wertminderung zu prüfen. LiegenHinweise für eine Wertminderung einer Einheit vor, wird diesehäufiger evaluiert. Wenn der erzielbare Betrag einer Zahlungsmittelgenerierenden Einheit kleiner ist als der Buchwert derEinheit, ist der Wertminderungsaufwand zunächst dem Buchwerteines jeglichen der Einheit zugeordneten Geschäfts- oderFirmenwertes und dann anteilig den anderen Vermögenswertenauf Basis der Buchwerte eines jeden Vermögenswertes innerhalbder Einheit zuzuordnen.sachanlagenZu jedem Bilanzstichtag überprüft die <strong>OHB</strong> die Buchwerte derSachanlagen dahingehend, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderungvorliegen könnten. In diesem Falle wird der erzielbare Be-<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012