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DIREKTMARKETING & SERVICE _ Markenführung<br />
»TEAMBILDUNG<br />
MOBILISIERT<br />
EIN OPTIMUM<br />
AN LEISTUNG<br />
FÜR DEN<br />
KUNDEN.«<br />
Christian Baerwolff vom Hamburger Intralogistiker<br />
Still setzt auf Emotionalisierung <strong>de</strong>r B2B-Marke.<br />
Zigarettenindustrie Hauni, präsentierte<br />
ein Konzept mit ausgeklügeltem<br />
Servicenetz: Ersatzteile wer<strong>de</strong>n in kürzester<br />
Zeit weltweit geliefert. An <strong>de</strong>n<br />
Maschinenlaufzeiten kann permanent<br />
gefeilt wer<strong>de</strong>n – etwa im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
sogenannten Rebuild-Programms. Es<br />
mo<strong>de</strong>rnisiert veraltete Technik, anstatt<br />
Anlagen komplett zu ersetzen. Zu<strong>de</strong>m<br />
investiert die Körber-Tochter mit 300<br />
Kun<strong>de</strong>n weltweit in Forschung und Entwicklung<br />
neuer I<strong>de</strong>en wie Vere<strong>de</strong>lungs-<br />
und Filtertechniken. Solche Techniken<br />
gelten als wichtige Differenzierungsfaktoren<br />
für die Zigarettenindustrie.<br />
Derweil präsentieren sich die Maschinen<br />
nicht nur in einer schicken E<strong>de</strong>lstahloptik<br />
anstatt in schnö<strong>de</strong>m Hammerschlaggrün.<br />
Sie sind vor allem funktional<br />
und anwen<strong>de</strong>rfreundlich gestaltet.<br />
Sichtfenster wer<strong>de</strong>n zum Beispiel operatorfreundlich<br />
von innen beleuchtet.<br />
»Abgrenzung durch Innovationen und<br />
Services ist in unserem Business extrem<br />
wichtig für die Nachhaltigkeit«,<br />
resümiert Landowski. Vor allem dauerhafte<br />
Bemühungen um Kun<strong>de</strong>n – von<br />
<strong>de</strong>r Beratung bis hin zum ausgefeilten<br />
Beschwer<strong>de</strong>management – führen laut<br />
Landowski zu Folgeaufträgen.<br />
Vorteile, Vorteile, Vorteile für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />
Wichtige Voraussetzung hierfür<br />
liefert eine differenzierte Produkt- und<br />
Servicekultur, fasst Christian Baerwolff,<br />
Marketingleiter bei »Marketingon-Stage«-Gastgeber<br />
Still, zusammen.<br />
Das betreffe im eigenen Unternehmen<br />
INTERVIEW »SCHWER KOPIERBAR«<br />
Christian Baerwolff ist Marketingleiter beim Hamburger Intralogistiker Still. Mit<br />
ihm hat acquisa über emotionale Schlüsselfaktoren im Kun<strong>de</strong>nbindungsprozess<br />
und Wege von B2B-Marken aus <strong>de</strong>r Austauschbarkeit gesprochen.<br />
acquisa: Emotionale Schlüsselfaktoren im Kun<strong>de</strong>nbindungsprozess – was be<strong>de</strong>uten<br />
sie für Service und Vertrieb?<br />
Christian Baerwolff: Das Vertrauen in eine Marke, ausgelöst durch Bil<strong>de</strong>r und<br />
Gefühle, ist in einer immer komplexeren Welt entschei<strong>de</strong>nd. Das Produkt – zum<br />
Beispiel ein Gabelstapler – transportiert nicht allein das Markenversprechen. Darum<br />
haben wir unsere Produkte über Leistungen wie Service und Software weiterentwickelt.<br />
Heute bieten wir unseren Kun<strong>de</strong>n Business-Prozesslösungen an, um ihnen<br />
eine komplexe Welt transparenter zu machen.<br />
acquisa: »Vertrauen« und »En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Komplexität« wirken hier gut zusammen ...<br />
Baerwolff: Über Emotionen können wir das Vertrauen unserer Kun<strong>de</strong>n ins Unternehmen<br />
stärken. Sogar so weit, dass Kun<strong>de</strong>n ihre Business-Prozesse freiwillig abgeben<br />
und sich somit auf das Leistungsversprechen verlassen und auch verlassen können.<br />
acquisa: Nennen Sie ein Beispiel?<br />
Baerwolff: Wenn Sie die Transparenz so weit treiben, dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> zum Beispiel<br />
mit einem Online-Tool seine Kosten <strong>de</strong>zidiert analysieren kann, dann trennt sich<br />
durchaus im positiven Sinne die Spreu vom Weizen. Dabei müssen B2B-Lösungsanbieter<br />
mannigfaltige Aspekte wie Leasing, Reparaturen, Wartung und Betrachtung<br />
über mehrere Standorte verteilte Maschinenparks berücksichtigen. Fällt etwa die<br />
Nutzungszeit gering aus, kann man als Reaktion über eine Geräteverlagerung an<br />
an<strong>de</strong>re Standorte nach<strong>de</strong>nken. Eine genaue Analyse hilft, Neuanschaffungen zu planen,<br />
die Fehleranfälligkeit von Anlagen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Energieverbrauch unter die Lupe<br />
zu nehmen und sich mit an<strong>de</strong>ren Werken zu benchmarken.<br />
acquisa: Reicht das aus, um heute als B2B-Marke »einzigartig« zu sein?<br />
Baerwolff: Die Leistung, beim Kun<strong>de</strong>n für Transparenz zu sorgen, ist »unique«. Sie<br />
kann aber nur funktionieren, wenn das Grundprodukt über entsprechen<strong>de</strong> Eigenschaften<br />
verfügt.<br />
acquisa: Welchen Anteil am Erfolg hat hier <strong>de</strong>r Vertrieb?<br />
Baerwolff: Verkäufer wer<strong>de</strong>n immer mehr zu Beratern, in<strong>de</strong>m sie zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n die für ihn beste Lösung fin<strong>de</strong>n. Freilich müssen Vertriebsleute heute<br />
auch technisch hervorragend ausgebil<strong>de</strong>t sein. Wir selbst haben durch die interne<br />
Teambildung »Partnership« dafür gesorgt, dass Service und Vertrieb enger zusammenarbeiten.<br />
Teambildung mobilisiert ein Optimum an Leistung für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />
Selbstverständlich vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass man hohe Verfügbarkeiten – etwa<br />
durch robuste Fahrzeuge anbietet. Darüber legen sich dann enge Service-Netzwerke.<br />
Und als Sahnehäubchen wer<strong>de</strong>n Vertrieb und Service intensiv mit <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Kun<strong>de</strong>ndaten arbeiten, damit bei<strong>de</strong> aktiv agieren und Prozesse auch in Zukunft verbessern<br />
können.<br />
acquisa: Das heißt, <strong>de</strong>r Vertrieb muss – um bei Ihrem Beispiel zu bleiben – auch<br />
Mängel im Fleet-Management Ihrer Kun<strong>de</strong>n auf<strong>de</strong>cken und Hilfe anbieten?<br />
Baerwolff: Wir nutzen einen sogenannten Fleet-Manager, <strong>de</strong>r als drahtloser Rekor<strong>de</strong>r<br />
– quasi als Pendant zur Blackbox im Flugzeug –, auf <strong>de</strong>n Staplern mitfährt und<br />
beispielsweise Unfallursachen auf<strong>de</strong>cken hilft. Per Dateninterpretation können wir<br />
dafür sorgen, dass Anwen<strong>de</strong>r verantwortungsvoll mit Gefahrenquellen umgehen. So<br />
erhöhen B2B-Marken die Eintrittsbarrieren von Wettbewerbern in ihrem Geschäft.<br />
36 www.acquisa.<strong>de</strong> 03/2011