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Domschule - Der Kessener

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Sapere aude! poeSiealbum für die Stadt<br />

Politik heißt handeln – nicht aussitzen!<br />

Zum Jahresende können wir sagen, dass unsere Beiträge<br />

auf eine große Resonanz bei den Lesern stoßen.<br />

Unsere engagierte Arbeit öffnet viele Türen und ganz<br />

unterschiedliche Menschen, Gruppen und Institutionen<br />

fragen an für einen konstruktiven Dialog.<br />

Wir stellen immer wieder fest, dass die Menschen keine<br />

Floskeln wollen, sondern Aussagen erwarten, die die<br />

Situationen ihres Alltages analysieren, begleiten und<br />

lösen. Unsere Stadt muss unbedingt ihren zögernden<br />

fränkischen Charme einem weiteren Horizont öffnen.<br />

Jeder darf ja seine Wichtigkeit in den Vordergrund stellen,<br />

doch Nähe und Ranking müssen sich in der Person<br />

glaubhaft bündeln. An die Politik wird man erst dann<br />

wieder glauben, wenn Repräsentanten ihre Eitelkeiten<br />

verlassen und sich mit sichtbaren Resultaten an die Öffentlichkeit<br />

wenden. Die Wähler langweilen sich durch<br />

tagtägliche Entschuldigungen und Hiobsbotschaften.<br />

Endspiel Würzburger Apokalypse 2010<br />

Mit einem Abendlob im Dom schloss diese umfangreiche und höchst interessante<br />

Veranstaltungsreihe im Würzburger Kulturleben ab.<br />

Die Veranstalter zeigten sich hoch erfreut<br />

über die große Resonanz in der Bevölkerung.<br />

Bischof Friedhelm Hoffmann, Domkapitular<br />

Dr. Jürgen Lenssen und die Katholische Akademie<br />

<strong>Domschule</strong> mit Dr. Rainer Dvorak und<br />

Dietmar Kretz koordinierten diesen Zyklus von<br />

150 Veranstaltungen mit den unterschiedlichsten<br />

Partnern dieser Stadt mit den Themenbereichen<br />

Kunstspiel, Schauspiel, Musikspiel und<br />

Denkspiel.<br />

In der Konzeption der Themenauswahl<br />

offenbarte sich eine große Toleranz, so<br />

dass sich nicht nur Kirchgänger angesprochen<br />

fühlten. Viele Aufführungen hinterließen<br />

große Begeisterung, hervorgerufen<br />

nicht zuletzt durch das Engagement<br />

der Beteiligten. Wenn es um das Thema<br />

Glauben und Gotteserfahrung ging, dann<br />

wurde nichts apodiktisch präsentiert,<br />

sondern in einer höflichen und sachlichen<br />

Dialogführung konnten die Anwesenden<br />

eine tiefe innere Überzeugung der<br />

Vortragenden spüren, die dem weniger<br />

Gläubigen immer eine Tür offen hielt.<br />

Würzburg und seine Kirche zeigten sich<br />

in dieser Form von Darbietungen erstaunlich<br />

offen.<br />

Die musikalische Gestaltung des ab-<br />

Gentilhomme B.A.W.<br />

schließenden Abendlobs verkörperte<br />

in geradezu ergreifender Weise diese<br />

Grundidee. Domkapellmeister Prof. Martin<br />

Berger ließ mit dem von Hochaltar<br />

zu Apsis und Orgelempore wandernden<br />

Chor nicht nur den ganzen Dom erschallen,<br />

sondern zeigte in der Musikauswahl<br />

einen Weg von der Tradition hinaus in die<br />

Moderne und in die Zukunft: <strong>Der</strong> Kammerchor<br />

am Würzburger Dom sang die<br />

Vertonung eines Rückert-Gedichtes von<br />

Gustav Mahler, einem getauften Juden,<br />

Ausschnitte aus Messen von Krzysztof<br />

Penderecki und Frank Martin, also alte,<br />

heilige Texte voller ausdrucksstarker und<br />

doch sensibler Klänge, und zuletzt zeitgenössische<br />

Chormusik zweier schwedischer<br />

Komponisten. Verkündete das Werk von<br />

Sven David Sandström einen „neuen<br />

Himmel und eine neue Erde“, so löst sich<br />

Thomas Jennefelt von jeglichen sinngebenden<br />

Worten; Fantasiesilben sind wohl<br />

die Basis seiner Chormusik, doch sie weisen<br />

über jede irdische Enge hinaus in eine<br />

beinahe hypnotische Magie und Kraft.<br />

Sie machen das Endspiel zu einem hoffnungsvollen<br />

Anfang.<br />

Dr. Cl. Breitfeld<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kessener</strong> 5/2010

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