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GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist

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Kapitel 4.7 Gewalt <strong>am</strong> <strong>Arbeits</strong>platz<br />

Angehörige anderer Berufe wie Rettungskräfte oder Feuerwehrleute werden zwar<br />

selbst weniger oft attackiert, sie müssen aber die Opfer von Gewalt versorgen <strong>und</strong><br />

haben dadurch das erhöhte Risiko einer Traumatisierung.<br />

Tabelle 4.7-1: Häufigkeit der Gewalt <strong>am</strong> <strong>Arbeits</strong>platz bei einzelnen Berufsgruppen<br />

Berufsgruppe Häufigkeit der Gewaltfälle<br />

(pro 1000 Beschäftigte)<br />

Strafvollzugspersonal 722,22<br />

Polizei 517,65<br />

Allgemeine Krankenpflege in psychiatrischen Einrichtungen 500,00<br />

Ärzte 234,04<br />

Staatlich geprüfte Pflegekräfte 229,73<br />

Busfahrer, Taxifahrer 221,05<br />

Pflegerinnen in sozialen Einrichtungen 207,21<br />

Kellner 189,19<br />

Hilfsschwestern 133,80<br />

Manager 42,45<br />

Andere 20,26<br />

(Finnische Studie, aus: Schatte, 1999)<br />

Während die einzelnen gewalttätigen Handlungen nicht vorhersehbar sind, kann<br />

man doch gewisse Situationen beschreiben, die mit einem erhöhten Gewaltrisiko<br />

einhergehen. Zu den Hauptrisikofaktoren für Beschäftigte zählen:<br />

■ Umgang mit Waren, Geld oder Wertsachen mit hoher Attraktivität für Kriminelle<br />

(Geldinstitute)<br />

■ Zugang zu Rauschmitteln <strong>und</strong> Medik<strong>am</strong>enten<br />

■ Einzelarbeitsplätze (Tankstellen) bzw. Arbeit in nur kleinen Gruppen<br />

■ Mobile <strong>Arbeits</strong>plätze (z.B. Taxis)<br />

■ <strong>Arbeits</strong>zeit in der Nacht<br />

■ <strong>Arbeits</strong>platz in einer Gegend mit hoher Kriminalität<br />

■ Ausübung von Inspektion, Kontrolle oder <strong>am</strong>tlichen Befugnissen;<br />

dienstliche Notwendigkeit, Leistungen auch zu versagen (z.B. Sozialämter) oder<br />

Auseinandersetzungen notfalls auch mit Gewalt auszutragen (Polizei)<br />

■ Direkter Dienst <strong>am</strong> Menschen (Information, Beratung, Ausbildung, Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />

Sozialfürsorge), hierbei besonders:<br />

– hoher Zeitanteil für die K<strong>und</strong>enkontakte<br />

– Umgang mit schwierigen Personengruppen, z.B. Personen unter Alkoholoder<br />

Drogeneinfluss, Patienten mit bestimmten psychischen Erkrankungen,<br />

Personen mit einer Gewaltan<strong>am</strong>nese, aggressive Personen<br />

– persönliche (Beratungsstellen), ggf. körperlich intime (Krankenpfleger, Rettungsdienste)<br />

Interaktion mit dem K<strong>und</strong>en<br />

<strong>Psychische</strong> <strong>Belastungen</strong> <strong>am</strong> <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ausbildungsplatz 113

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