GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist
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Führung Kapitel 3.2<br />
Durch eine strenge Aufgabenorientierung kann eine Leistungssteigerung hervorgerufen<br />
werden, wenn diese gewisse Anforderungsgrenzen nicht überschreitet.<br />
Mitarbeiterorientierung berücksichtigt explizit die persönlichen Bedürfnisse, Hoffnungen,<br />
Vorstellungen der Beschäftigten. Die Beschäftigten werden als Menschen<br />
respektiert u.a. nicht bloßgestellt oder öffentlich kritisiert. Dies führt zu höherer<br />
Zufriedenheit, teilweise auch zu Leistungssteigerungen, geringeren Fehlzeiten <strong>und</strong><br />
geringerer Fluktuation.<br />
Eine Mitwirkungsorientierung lässt sich kennzeichnen durch die Beteiligung der<br />
Beschäftigten an Entscheidungen, durch Delegation von Aufgaben, die dann selbstständig<br />
bearbeitet werden. Dadurch entwickeln Beschäftigte in aller Regel eine<br />
hohe emotionale Bindung an die Aufgaben, sie werden dadurch motiviert <strong>und</strong> zur<br />
selbstständigen, kompetenten Aufgabenerledigung „erzogen“. Eine Gefahr besteht<br />
hier in der Überlastung von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern, die in Bezug auf<br />
Ausbildung oder Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme <strong>und</strong> Selbstständigkeit<br />
nicht oder nur unzureichend ausgebildet bzw. ausgeprägt sind <strong>und</strong> daher überfordert<br />
werden können.<br />
3.2.2.3 Situative Einflüsse<br />
Führung ist eine zielorientierte Einflussnahme auf Beschäftigte in Unternehmen.<br />
Auf welche Art <strong>und</strong> Weise die gesteckten Ziele oder Aufgaben angestrebt werden,<br />
ist zuallererst eine unternehmenspolitische Entscheidung, die entschieden <strong>und</strong> eindeutig<br />
kommuniziert werden muss. Die jeweilige Situation beeinflusst über unterschiedliche<br />
Rahmenbedingungen in hohem Maße den Erfolg des Verhaltens.<br />
Die nachfolgende Abbildung gibt eine Übersicht über wichtige Faktoren der Situation<br />
<strong>und</strong> deren Einwirken auf die Führung:<br />
Situation<br />
• Rahmenbedingungen des Unternehmens (Politik, Recht, Kultur, Branche)<br />
• Unternehmensstruktur, -kultur<br />
• Merkmale von Abteilungen <strong>und</strong> <strong>Arbeits</strong>gruppen<br />
• Machtbasis, Legitimation von Führungskräften<br />
Führungskraft<br />
• Intelligenz<br />
• Soziale<br />
Kompetenzen<br />
• Persönlichkeit<br />
• Wissen<br />
Führungserfolg<br />
Führungsverhalten<br />
• Interpretation der Führungsrolle<br />
• Dimensionen des Verhaltens<br />
• Vorbildverhalten<br />
• Führungsstil<br />
• Umgang mit Beschäftigten<br />
Abb. 3.2-1: Schematische Darstellung der Führungssituation<br />
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