GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist
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Kapitel 3.1 <strong>Arbeits</strong>organisation<br />
trag zur <strong>Arbeits</strong>organisation bleibt unklar. Im Einzelnen lassen sich folgende Konfliktmuster<br />
unterscheiden:<br />
– Unterschiedliche Erwartungen an einen Stelleninhaber (z.B. durch den unmittelbaren<br />
Vorgesetzten <strong>und</strong> die Betriebsleitung) führen unweigerlich zu einem Konflikt<br />
für diesen: Wessen Wünschen <strong>und</strong> Erwartungen hat er zu entsprechen?<br />
Kann sich der Mitarbeiter über die Anweisungen seines unmittelbaren Vorgesetzten<br />
hinwegsetzen?<br />
– Häufig wechselnde Erwartungen der Vorgesetzten, u.U. sogar aus für den Mitarbeiter<br />
nicht ersichtlichen Gründen, verunsichern ihn: Worauf muss er sich einstellen?<br />
Womit muss er rechnen? Wie weit kann er seine Tätigkeit planen?<br />
– Die Unvereinbarkeit der an einen Mitarbeiter gestellten Erwartungen mit dessen<br />
anderweitigen privaten oder gesellschaftlichen Verpflichtungen stellen ein weiteres<br />
Feld für mögliche Konflikte dar. Wird der Mitarbeiter z.B. durch häufige<br />
Dienstreisen, unvorhersehbare <strong>Arbeits</strong>zeitänderungen etc. erheblich bei der<br />
Erfüllung seiner sonstigen Rollen behindert?<br />
– Tätigkeiten, die eine erhebliche persönliche Anpassungsfähigkeit fordern oder<br />
sogar zu Einschränkungen der Persönlichkeit des Mitarbeiters führen, sind ebenfalls<br />
stark belastend. Beispiele sind häufige <strong>und</strong> schwierige K<strong>und</strong>enkontakte<br />
oder das Arbeiten im Te<strong>am</strong>.<br />
– Als besonders belastend wird erlebt, wenn die zur angemessenen Ausfüllung<br />
der Rolle notwendigen Informationen nicht vorhanden sind, sei es, dass sie wissentlich<br />
vorenthalten werden oder dass ein Fehler in der Ablauforganisation die<br />
Informationsweitergabe behindert. Regelmäßig resultiert hieraus eine starke<br />
Verunsicherung der Mitarbeiter.<br />
■ K<strong>und</strong>enkontakte<br />
Der Wandel der öffentlichen Verwaltung hin zum Dienstleister stellt immer mehr<br />
Mitarbeiter vor neue Aufgaben, die weit mehr als bisher Fähigkeiten der sozialen<br />
Kompetenz erfordern. Hiermit einher gehen neue Beanspruchungen, die z.B. den<br />
Umgang mit eigenen Emotionen betreffen (Emotionsarbeit) <strong>und</strong> auf die die Mitarbeiter<br />
sehr häufig nicht in ausreichendem Maße vorbereitet werden. Hierbei geht<br />
es um Fre<strong>und</strong>lichkeit gegenüber K<strong>und</strong>en, auch wenn diese ungehalten bis aggressiv<br />
reagieren, die Bewahrung des Überblicks, auch wenn sich lange Schlangen<br />
bilden, oder der bisweilen extrem schwierige Umgang mit kranken, gebrechlichen<br />
oder psychisch labilen Menschen.<br />
■ Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung<br />
Nicht für jeden Mitarbeiter stellt die Aussicht, die nächsten 20 Jahre dieselbe Tätigkeit<br />
auszuüben, eine befriedigende Perspektive dar. Viele Mitarbeiter hoffen auf<br />
eine berufliche Weiterentwicklung. Ein Vorteil auch für den Unternehmer kann darin<br />
bestehen, dass durch eine realistische Karrierechance die Motivation der Mitarbeiter<br />
gefördert <strong>und</strong> der „Dienst nach Vorschrift“-Haltung wirkungsvoll begegnet wird.<br />
<strong>Psychische</strong> <strong>Belastungen</strong> <strong>am</strong> <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ausbildungsplatz 21