03.12.2012 Aufrufe

GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist

GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist

GUV-I 8628 - Psychische Belastungen am Arbeits- und - ErgonAssist

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 3.1 <strong>Arbeits</strong>organisation<br />

trag zur <strong>Arbeits</strong>organisation bleibt unklar. Im Einzelnen lassen sich folgende Konfliktmuster<br />

unterscheiden:<br />

– Unterschiedliche Erwartungen an einen Stelleninhaber (z.B. durch den unmittelbaren<br />

Vorgesetzten <strong>und</strong> die Betriebsleitung) führen unweigerlich zu einem Konflikt<br />

für diesen: Wessen Wünschen <strong>und</strong> Erwartungen hat er zu entsprechen?<br />

Kann sich der Mitarbeiter über die Anweisungen seines unmittelbaren Vorgesetzten<br />

hinwegsetzen?<br />

– Häufig wechselnde Erwartungen der Vorgesetzten, u.U. sogar aus für den Mitarbeiter<br />

nicht ersichtlichen Gründen, verunsichern ihn: Worauf muss er sich einstellen?<br />

Womit muss er rechnen? Wie weit kann er seine Tätigkeit planen?<br />

– Die Unvereinbarkeit der an einen Mitarbeiter gestellten Erwartungen mit dessen<br />

anderweitigen privaten oder gesellschaftlichen Verpflichtungen stellen ein weiteres<br />

Feld für mögliche Konflikte dar. Wird der Mitarbeiter z.B. durch häufige<br />

Dienstreisen, unvorhersehbare <strong>Arbeits</strong>zeitänderungen etc. erheblich bei der<br />

Erfüllung seiner sonstigen Rollen behindert?<br />

– Tätigkeiten, die eine erhebliche persönliche Anpassungsfähigkeit fordern oder<br />

sogar zu Einschränkungen der Persönlichkeit des Mitarbeiters führen, sind ebenfalls<br />

stark belastend. Beispiele sind häufige <strong>und</strong> schwierige K<strong>und</strong>enkontakte<br />

oder das Arbeiten im Te<strong>am</strong>.<br />

– Als besonders belastend wird erlebt, wenn die zur angemessenen Ausfüllung<br />

der Rolle notwendigen Informationen nicht vorhanden sind, sei es, dass sie wissentlich<br />

vorenthalten werden oder dass ein Fehler in der Ablauforganisation die<br />

Informationsweitergabe behindert. Regelmäßig resultiert hieraus eine starke<br />

Verunsicherung der Mitarbeiter.<br />

■ K<strong>und</strong>enkontakte<br />

Der Wandel der öffentlichen Verwaltung hin zum Dienstleister stellt immer mehr<br />

Mitarbeiter vor neue Aufgaben, die weit mehr als bisher Fähigkeiten der sozialen<br />

Kompetenz erfordern. Hiermit einher gehen neue Beanspruchungen, die z.B. den<br />

Umgang mit eigenen Emotionen betreffen (Emotionsarbeit) <strong>und</strong> auf die die Mitarbeiter<br />

sehr häufig nicht in ausreichendem Maße vorbereitet werden. Hierbei geht<br />

es um Fre<strong>und</strong>lichkeit gegenüber K<strong>und</strong>en, auch wenn diese ungehalten bis aggressiv<br />

reagieren, die Bewahrung des Überblicks, auch wenn sich lange Schlangen<br />

bilden, oder der bisweilen extrem schwierige Umgang mit kranken, gebrechlichen<br />

oder psychisch labilen Menschen.<br />

■ Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung<br />

Nicht für jeden Mitarbeiter stellt die Aussicht, die nächsten 20 Jahre dieselbe Tätigkeit<br />

auszuüben, eine befriedigende Perspektive dar. Viele Mitarbeiter hoffen auf<br />

eine berufliche Weiterentwicklung. Ein Vorteil auch für den Unternehmer kann darin<br />

bestehen, dass durch eine realistische Karrierechance die Motivation der Mitarbeiter<br />

gefördert <strong>und</strong> der „Dienst nach Vorschrift“-Haltung wirkungsvoll begegnet wird.<br />

<strong>Psychische</strong> <strong>Belastungen</strong> <strong>am</strong> <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ausbildungsplatz 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!