hohenzollerische heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer ...
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HÖH ENZOLLERISCHE<br />
HEIMAT<br />
Herausgegeben oom<br />
W <strong>3828</strong> FX<br />
Hohenzollerifchen Gefchichtsoerein<br />
29. Jahrgang Nr. 2/Juni 1979<br />
Kloster Hedingen vor dem Umbau 1889. Lithographie von Anton Eitelberger, Meßkirch. Aus einem Sigmaringer Sammelbild.<br />
Arch. Sig. Frick, Sigmaringen.<br />
GREGOR RICHTER<br />
Kirchliche und reditliche Verhältnisse in Sigmaringen<br />
am Ausgang des Mittelalters<br />
Die Einteilung des deutschsprachigen Abendlandes in<br />
Diözesen erfolgte schon im frühen Mittelalter. Wenn<br />
man die Grenzziehung zwischen den Bistümern Augsburg<br />
und Konstanz einerseits sowie den nördlich daran<br />
anstoßenden Bistümern andererseits betrachtet, so werden<br />
die Rücksichten erkennbar, die man dabei auf die<br />
Stammeszugehörigkeit der Bewohner genommen hat.<br />
Ähnlich früh müssen die Landkapitel als Vorläufer der<br />
heutigen Dekanate und die sogenannten Urpfarreien entstanden<br />
sein. In aller Regel fehlen darüber umfassende<br />
Nachrichten. Häufig ist deshalb die Forschung auf zufällige<br />
Nennungen angewiesen, wenn sie nicht gar lediglich<br />
aus den Namen der Heiligen, denen eine Pfarrkirche<br />
geweiht ist, und den Modeströmungen in der Heiligen-<br />
verehrung Rückschlüsse auf das Alter einer Pfarrei ziehen<br />
muß.<br />
Für das Bistum Konstanz betritt man bezüglich der Pfarreien<br />
sicheren Boden mit dem Jahr 1275. Damals wurde<br />
von allen Geistlichen eine auf sechs Jahre beschränkte<br />
Sondersteuer zur Finanzierung eines weiteren Kreuzzuges<br />
erhoben. Freigestellt waren lediglich diejenigen geistlichen<br />
Orden, die selbst die Befreiung des Heiligen Landes<br />
betrieben oder, so die Dominikaner und Franziskaner,<br />
den Kreuzugsgedanken förderten bzw. wie die Zisterzienser<br />
Feldprediger im Kreuzzugsheer stellten. Den<br />
Einzug dieser Steuer hatte die bischöfliche Kurie zu bewerkstelligen.<br />
Damit nachgeprüft werden konnte, wer<br />
schon bezahlt hatte und wer nicht, legte man ein »Ver-