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hohenzollerische heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer ...

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KARL WERNER STEIM<br />

Vor 150 Jahren erschien die erste Hechinger Zeitung<br />

Am 3. Oktober 1829 erschien die erste Zeitung in Hechingen,<br />

das „Wochenblatt für das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen".<br />

Zwar war schon im Jahre 1728, somit<br />

gerade 100 Jahre früher, eine „Hof- und Kanzlei-<br />

Buchdruckerei" errichtet worden, sie konnte sich jedoch<br />

nicht halten. Im Jahre 1809 hatte im benachbarten Sigmaringer<br />

Fürstentum Bartholomäus Herder das „Wochenblatt<br />

für das Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen"<br />

gegründet. Hohenzollern war also mit einer periodischen<br />

Presse viel später an der Reihe als die meisten<br />

anderen deutschen Länder. Dieser Beitrag kann die Geschichte<br />

des Wochenblattes freilich nur skizzieren.<br />

Mit fürstlicher Genehmigung gründete im Jahre 1829 der<br />

Schulinspektor Franz Xaver Ribler eine Buchdruckerei<br />

in Hechingen (in der nach der Zeitung später benannten<br />

Gutenbergstraße), wobei ihm vom Fürsten die ausschließliche<br />

Lieferung aller Druckgegenstände zugesichert<br />

wurde. Das Wochenblatt war 20 auf 16 cm groß,<br />

hatte meistens nur vier Seiten, erschien wöchentlich einmal<br />

und kostete 1 Gulden und 30 Kreuzer im Jahr.<br />

Vom Intelligenzblatt zur Zeitung<br />

Franz Xaver Ribler wollte, daß durch die Gründung des<br />

Blattes „einem schon lange und vielfältig gefühlten Bedürfnisse<br />

abgeholfen werde". Das Wochenblatt gehörte<br />

zur damals üblichen Gattung der „Intelligenzblätter",<br />

das von bestimmten Stellen bezogen werden mußte.<br />

Mehr als das Sigmaringer Intelligenzblatt versuchte Ribler,<br />

seiner Zeitung ein eigenes redaktionelles Gepräge<br />

zu geben. Dennoch enthielt sich das Blatt - in der Regel<br />

- vor dem Revolutionsjahr 1848 der Erörterung innenpolitischer<br />

Angelegenheiten, veröffentliche aber gelegentlich<br />

unter der Rubrik „Eingesandt" kritische Äußerungen<br />

aus dem Leserkreis über kommunale Frage. Auch<br />

in der Lokalberichterstattung versuchte Ribler eine lebendigere<br />

Sprache als das Sigmaringer Wochenblatt.<br />

Vorwiegend wurden aber Ratschläge für die Haus- und<br />

Landwirtschaft, Gesetze und Verordnungen der Fürstlichen<br />

Regierung abgedruckt.<br />

Der Zeitungsgründer Franz Xaver Ribler wurde 1783 in<br />

Billenhausen/Bayern geboren. Nach dem Studium war<br />

er als Novize in das Minoritenkloster in Überlingen eingetreten,<br />

nach der Säkularisation des Klosters 1807 erlernte<br />

er den Kaufmannsberuf und kam als Kaufmann<br />

auch nach Hechingen. Hier wirkte er mit großem Erfolg<br />

zugleich als Privatlehrer, so daß er von der fürstlichen<br />

Regierung 1809 in das Lehrerseminar nach Rastatt geschickt<br />

wurde. Nach der Ausbildung wurde er als Oberlehrer<br />

an der Stadtschule Hechingen angestellt und sollte<br />

in der Folgezeit das gesamte Volksschul-Bildungswesen<br />

des Hechinger Fürstentums ordnen.<br />

Organ der Aufklärung<br />

Weltanschaulich war Franz Xaver Ribler der Aufklärung<br />

zugetan und galt als Anhänger des Wessenbergianismus.<br />

Die Aufklärung sollte in den siebziger und<br />

achtziger Jahren auch Hohenzollern - und vor allem<br />

seine Presse - erschüttern.<br />

Das Jahr 1837 brachte dem Wochenblatt den neuen Titel<br />

„Verordnungs- und Intelligenzblatt für das Fürstenthum<br />

Hohenzollern-Hechingen". Begründet wurde dies von<br />

Ribler so: „da der bisherige dem vermehrten und verschiedenartigen<br />

Inhalte nicht mehr entspreche". Das Format<br />

wurde auf 24 mal 20 cm vergrößert, der Umfang<br />

38<br />

® t < M tt 8 I ö f f<br />

fi«<br />

in« jSürftentfjum<br />

£> o & t n s o 11 e t n * .§> e c& i n a e Ä.<br />

Sßetlag bet 4Jof6u$t)iuifiteu<br />

9iro. i. ©nrnftiig bett 3. October 1829.<br />

®otto: alle» fwrfäsin 1)1 fimer. —<br />

Sin tie Cefec bti öec&lrtaer SSo,$en6Iatte$.<br />

Est 5(dera (larti ic& meinen serMnbfidifini Sani ob, filr bie geneigte £f)eilnn&mt,<br />

iseldje mit in bem gXaajie burd) SBorauibefhOung beä platte« berolefen rcnrie, So6<br />

10! jti ter »oBfommtiien Ueberjenguiiij gelange, burd) bie 2inS|ilfinrag bitfei Unter*<br />

lit&mtiiS roerbe einem fdjoi» lange unb oielfiltig gefii&tten S3ebäifni(fe abgeholfen.<br />

Die SKeiJren rorrben rcoljl, sleicfc mit, fd>on fefjr oft gercrtnfdrt baben, bafl obrig»<br />

fe'itlicfa 2Iiiorbnuiigen? gevid)tlld>e. Selanntmadjungen, rcefentlidje 5B(ränberangen in<br />

bet BerrealtungS.Srgamfation, forele In bet perfinlicfjen »efefcnng bet Stellen, mit»<br />

öffentliche ülnjdigin »on ^rieaten, bem einzelnen dinreobner be£ gürfientljums genauer<br />

mitgetfjeilt »ueibet» fbmtteu.<br />

. Sin not6 fe&nliiberer ffimifd) ift aber, bag greignlfTe, roeTdie filr bie ©efdiidite<br />

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