hohenzollerische heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer ...
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zoll.) Kinder: Johans und Anna; Killer (DAH Sig,<br />
Hagens Lagerbuch)<br />
1564 Hans Hochspach, »Vogts Hans« aus Killer, autor<br />
des Buches »Ein Newer Luoginsland« (H. H. 1978,<br />
Nr. 2)<br />
Diese Serie von 19 Belegen (ich möchte jedoch keine<br />
Vollständigkeit behaupten) ist nur auf den ersten Blick<br />
überwältigend. Versucht man aus diesen Nachweisen<br />
eine Stammtafel für die Familie Hospach herzustellen,<br />
sieht man sich gleich vor größere Schwierigkeiten gestellt:<br />
Ist der Haintz Hochspach von 1435 noch dieselbe<br />
Person wie der von 1387 (dazwischen liegen immerhin<br />
48 Jahre)? Hier helfen uns auch die Belege von 1396<br />
und 1431 nicht, da dort keine klärenden Vornamen mitgeteilt<br />
werden. Leichter fällt die Gleichsetzung bei Hans<br />
Hochspach (1439 und 1478) durch die nähere Kennzeichnung<br />
als Bürger zu Hechingen. Schwierigkeiten, die<br />
bei den Einträgen von 1544 auftreten könnten, werden<br />
durch den Zusatz Hans Hochspach »der jung« unter 2.)<br />
ausgeräumt; aber welcher von den beiden ist der Schriftsteller<br />
von 1564? Hier hilft das Attribut »Vogts Hans«<br />
weiter: da Caspar Hochspach nach 1500 »der alt Vogt«<br />
genannt wird, könnte der unter 1.) genannte Hans unser<br />
Buchautor und sein Sohn Johans identisch mit dem unter<br />
2.) aufgeführten Hans Hochspach sein, der aber wiederum<br />
einen Sohn namens Johans hat.<br />
Bei den jeweils nur einmal belegten Gliedern der Familie<br />
ist natürlich eine eindeutige verwandtschaftliche Zuordnung<br />
noch viel schwieriger, so daß der genealogischen<br />
Deutung dieser Belegreihe von vornherein nur der Charakter<br />
eines Vorschlags zukommt. Die graphische Anordnung<br />
als Stammtafel macht allerdings die verwirrende<br />
Materialfülle übersichtlicher und kann der weiteren<br />
familiengeschichtlichen Forschung zunächst einmal als<br />
vorläufige Grundlage dienen.<br />
Den ersten Eintrag »die zwen Höhspach, nämlich Anen<br />
(?) und die Schülerin« (1344) deute ich so, daß es sich<br />
um die Ehefrauen zweier Hospach handelt, von denen<br />
die eine Anna heißt (allerdings ist sich auch Kraus bei<br />
der Lesung des Namens nicht sicher) und die andere von<br />
einem Schuler abstammt (dieser Eintrag ist zugleich der<br />
erste Beleg für die ebenfalls aus Schlatt stammende Familie<br />
Schuler). Da ich die Haintz Hochspach von 1387<br />
und 1435 als eine Person ansehe, muß ich zwischen ihn<br />
und die Frauen von 1344 noch einen erschlossenen, nicht<br />
nachgewiesenen [N. Hochspach] als Sohn der einen<br />
Hochspachin und Vater des Haintz Hochspach einfügen.<br />
Obwohl mir die Fragwürdigkeit dieser Konstruktion bewußt<br />
ist, möchte ich damit folgende Stammtafel der Familie<br />
Hospach zur Diskussion stellen.<br />
Die beiden 1466 genannten Symon und Caspar Hochspach<br />
brauchen, weil sie im Junginger Heiligeneinkommen<br />
verzeichnet sind, keine Junginger zu sein; sie können<br />
auch als Killemer in die benachbarte Heiligenpflege<br />
Abgaben gemacht haben, sofern sie deren Güter bearbeiteten.<br />
Daß ich den Symon zum Vater des Caspar Hochspach<br />
mache, beruht auf der Tatsache, daß Caspar in<br />
Bickelspergs Lagerbuch als Nachtrag G (nach 1500) an<br />
die Stelle des Symon Hochspach tritt, der für ca. 1470<br />
eingetragen ist.<br />
Was sich nach unseren Quellen zur Sozialgeschichte der<br />
untersuchten Familie sagen läßt, ist wenig und doch<br />
schon viel. Die Hospach waren wie alle ländlichen Familien<br />
Bauern: sie haben Äcker und Wiesen in Schlatt<br />
als Lehen, die teilweise von reichen Hechinger Bürgern<br />
herrühren (vor 1387 Teil eines Hofes von Dietz Bronber<br />
in Hechingen). Selbst Bürger einer Stadt zu werden,<br />
wird wegen lockender Privilegien und sozialen Auf-<br />
stiegschancen zum Ziel vieler Landbewohner. So ist es<br />
auch nicht verwunderlich, daß uns Hans Hochspach<br />
1439 und 1478 als Bürger zu Hechingen entgegentritt.<br />
Allerdings scheint die starke Landflucht des frühen<br />
15. Jahrhunderts und dadurch entstehende Konkurrenz<br />
in der Stadt Hechingen seinen Nachkommen keine Aussicht<br />
auf soziales Fortkommen geboten zu haben, so daß<br />
sie wieder zurück aufs Land gehen (Schlatt und Killer).<br />
Die Berührung mit dem städtischen Leben scheint jedoch<br />
den Standard und die soziale Stellung der Familie ausgebaut<br />
zu haben: Caspar Hochspach wird Vogt in Killer<br />
und vermutlich sein Sohn widmet sich sogar den Geheimwissenschaften<br />
und wird Schriftsteller.<br />
Noch einige Bemerkungen zu Hans Hochspach, dem Autor<br />
des 1564 erschienenen Buches »Ein Newer Luoginsland«.<br />
Dieses Werkchen, das Vorhersagen über die Weltereignisse<br />
bis 1613 unternimmt, weist den Verfasser vom<br />
Grundtenor als Anhänger der Lutherischen Lehre aus.<br />
Evtl. besteht hier ein Zusammenhang mit der Tatsache,<br />
daß Hochspachs Frau Margret württembergische Leibeigene<br />
war. Seine Schriftstellerei könnte auch darauf hinweisen,<br />
daß er studiert hätte und an der Universität mit<br />
der dort überall verbreiteten neuen Lehre bekannt geworden<br />
war. Allerdings konnte ich ihn nirgends auf den<br />
in Frage kommenden Universitäten entdecken, so daß<br />
seine Schreibkunst nur noch als autodidaktische Leistung<br />
erklärt werden kann. Allein - weder seine schriftstellerischen<br />
noch seine präcognitiven Fähigkeiten scheinen<br />
groß gewesen zu sein. Obwohl er nur für 47 Jahre Voraussagen<br />
machen will, traf nachträglich betrachtet keine<br />
zu. Hierin war er also wesentlich weniger glücklich als<br />
sein großer französischer Zeitgenosse Nostradamus<br />
(1505-1566), dessen 1555 veröffentlichte Prophezeiungen<br />
bis heute eine hohe »Trefferquote« aufweisen.<br />
Daß die Antiquare den Druckort »Erdpfort« als Erfurt<br />
mißverstehen, ist für Fachleute mehr als peinlich. Hans<br />
Hochspach steht selbstverständlich völlig in der Tradition<br />
der geheimwissenschaftlichen Schriften und ihrer<br />
ganzen Symbolik und Metaphorik. Da muß man den<br />
Namen »Erdpfort« eben wörtlich nehmen als Eingang in<br />
die Erde, die als Sinnbild für die große, alles gebärende<br />
Mutter steht, Zentrum aller Weisheit (sophia). »Erdfort«<br />
ist also sicher ein - allerdings beziehungsreicher -<br />
Deckname für den Druckort, wie Kraus richtig schreibt,<br />
und der dahinter stehende Symbolgehalt läßt sich in der<br />
gesamten magischen, alchimischen und astrologischen Literatur<br />
nachweisen, auch in der evangelisch-pietistisch<br />
beeinflußten, etwa noch im Roman »Die chymische<br />
Hochzeit Christiani Rosenkreutz« (1623) des später berühmten<br />
württembergischen Theologen Joh. Val. Andreae.<br />
Es läßt sich also über die Einordnung des Buches »Ein<br />
Newer Luoginsland« mehr aussagen als über die Person<br />
des Autors Hans Hochspach. Nur einige Rückschlüsse<br />
bleiben übrig. Wenn er tatsächlich der unter 1544 1.)<br />
Sohn des Caspar H. ist, muß er sein Buch in sehr hohem<br />
Alter veröffentlicht haben, denn in diesem Fall ist er<br />
lange vor 1500 geboren. Dies könnte dann eher für den<br />
unter 2.) genannten Hans Hochspach als unseren Autor<br />
sprechen; letztlich käme sogar dessen gleichnamiger<br />
Sohn als Verfasser des Buches in Frage. Das würde allerdings<br />
voraussetzen, daß ein Hans H. in Killer ebenfalls<br />
Vogt gewesen wäre, welcher Nachweis mir nicht gelungen<br />
ist. Mit dieser zweiten Möglichkeit ließe sich aber<br />
erklären, weshalb die Familie Hospach in der zweiten<br />
Hälfte des 16. Jahrhunderts nicht mehr zu finden ist (sie<br />
ist weder in Rammingens Lagerbuch von 1580 noch in<br />
Pfeffers Lagerbuch von 1598/99 verzeichnet). Der<br />
Schluß liegt nämlich nahe, daß der Autor mit seiner<br />
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