hohenzollerische heimat w 3828 fx - Hohenzollerischer ...
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dem geweihtragenden Hirsch. (Das Eigenschaftswort<br />
hinten könnte »gehörnlos« bedeuten!) Unser D in<br />
Hei(n)dala ist somit wohl begründet. Die Preiselbeere<br />
hat den Namen vom tschechischen bruslina, das slovenisch<br />
zu brsali = abstreifen gehört. Die roten Beeren werden<br />
abgestreift (M. Hohnerlein, Deutscher Sprachschatz).<br />
Wer die Johannisbeeren mit den Jakobi-Aepfeln<br />
vergleicht, wird leicht finden, daß der Name wegen der<br />
Reifungszeit (um Sommerjohanni) gewählt wurde, Ein<br />
lange Jahre mich beschäftigendes Rätsel war die<br />
Schwarze Johannisbeere, die man bei uns Katzabeer<br />
nennt. Jemand wollte sie wegen des eigenartigen Geruchs<br />
stark übertreibend mit Katzendreck zusammen-<br />
JOHANN ADAM KRAUS<br />
Rangenclinger Seelsorger<br />
Vorbemerkung: Das ins 5./6. Jahrhundert zurückreichende<br />
Dorf Rangendingen taucht erstmals in einer Urkunde<br />
des Klosters St. Gallen (Schweiz) aus dem Jahr<br />
795 (vielleicht 793) als Rangodinga auf. Der Name<br />
dürfte auf einen Personennamen Raginod oder Rangod<br />
führen Diese Urkunde ist wohl nach der vom<br />
Jahr 731 betr. Glatt - das älteste nachweisbare Schriftstück,<br />
das in Hohenzollern ausgestellt wurde. Der lateinische<br />
Text s ist für einen nur des klassischen Lateins<br />
kundigen Heimatfreund nicht leicht verständlich. Er<br />
enthält die erste Nachricht über eine Kirche und einen<br />
Geistlichen am Ort, und schon 802 folgt eine zweite Urkunde<br />
desselben Klosters, die wieder einen Geistlichen<br />
nennt und zugleich erkennen läßt, warum der hl. Gallus<br />
Kirchenpatron in Rangendingen ist. Sie seien darum der<br />
Pfarrliste vorangestellt.<br />
»Im Namen Gottes. Ich Heriker habe den Plan gefaßt,<br />
aus Liebe zu Gott und zu meinem Seelenheil mein Eigentum<br />
hinzugeben. Und zwar übergebe ich es an die Kirche,<br />
die im Dorfe Rangodinga mit dem Patrozinium des<br />
hl. Petrus erbaut ist. Folgendes schenke ich auf der Gemarkung<br />
Rangedingas, was ich eigen besitze und erworben<br />
habe, mit Ausnahme des vierten Teils, Ich übermache<br />
es an die genannte Kirche des Hl. Petrus: Äcker,<br />
Wiesen, Weiden, Felder, Wälder, Wasser, Wasserläufe,<br />
daß die Kirche dies alles in Besitz nehme und behalte,<br />
oder damit auch nach freiem Willen handle. Falls aber,<br />
was hoffentlich nicht eintritt, ich selber oder einer meiner<br />
Erben und Nacherben gegen diese Übergabe angehen<br />
wollte, soll er zunächst den Zorn Gottes erfahren, dann<br />
muß er der zuständigen Staatskasse (Fiskus) Strafe zahlen,<br />
nämlich drei Pfund Gold und fünf Pfund Silber.<br />
Zudem soll er, was er genommen, nicht behalten dürfen.<br />
Vielmehr muß diese Urkunde (epistola) mit förmlicher<br />
Bestätigung (stipulatione subnixa) für alle Zeiten gelten<br />
und fest bleiben. Öffentlich geschehen im Dorfe Rangodinga.<br />
(Es unterzeichnen je mit einem Kreuzlein:) Heriger,<br />
der diese Schenkungsurkunde veranlasste, Rihpert,<br />
Hrodhoh, Wioland, Witfried, Gisalpert, Erpho, Wolfhoh,<br />
Toato, Anno und Teoto. Im 25. Jahr der Regierung<br />
unseres Königs Karl (des Großen), an den 5. Nonen des<br />
Monats Mai (d. i. 3. Mai). Notiert habe ichs am Sonntag.<br />
Ich der Priester Audadcar habe es geschrieben. (Ein »et<br />
subscripsit«, das Wartmann anfügt, fehlt in der Ablichtung<br />
des Originals!) (Nachschrift mit anderer Feder aber<br />
von gleicher Hand:) Und dieser Priester schenkt dem genannten<br />
Heriger vom Kirchengut leinene Kleider auf ein<br />
Jahr, wollene Kleider auf zwei Jahre und Getreide im<br />
Wert von zwei Drittelsschillingen auf drei Jahre, dazu<br />
bringen. Die überraschende Lösung brachte mit ein befreundeter<br />
Oberlehrer, der sich im Ruhestand mit Gartenbau<br />
und französischer Sprache beschäftigt. Er wies<br />
mich auf die französische Bezeichnung cassis = schwarze<br />
Johannisbeere hin. Mit »Kassebeera« konnten natürlich<br />
unsere Vorfahren nichts anfangen und bildeten das Wort<br />
einfach um zu Katzabeere. Zum Schluß sei noch ein stacheliges<br />
Ackerunkraut genannt, für das Fischers Schwäbisches<br />
Wörterbuch keine Erklärung angibt: der Fuudigel,<br />
Furtigel oder Pfurtigel. Der zweite Teil dürfte auf<br />
das bekannte Stacheltier, den Igel, hinweisen, aber was<br />
soll Fuud oder Furt oder Pfuud bedeuten? Furt wäre<br />
eine Durchfahrt, oder vielleicht Ackerfurche?<br />
Speise, falls er will. Alles aus Liebe zu Gott und dem hl.<br />
Petrus. Er darf wählen, wohin man diese Dinge liefern<br />
und die Speisung gewähren solle«.<br />
Karl der Große regierte seit Oktober 768, was nach 25<br />
Jahren 793 ergäbe. Da aber erst im Jahr 795 der Sonntag<br />
auf einen dritten Mai fällt, nahm Wartmann an, der<br />
Schreiber habe sich im Regierungsjahr geirrt, es müsse<br />
heißen: »im 27. Jahr der Regierung«. Da jedoch im Original<br />
vor dem Wort »Notiert« deutlich ein Punkt zu erkennen<br />
ist, könnte man vermuten, die Urkunde sei am<br />
3. Mai 793 verfaßt und am folgenden Sonntag den 5.<br />
Mai ins Reine geschrieben worden, also zwei Jahre früher,<br />
als bisher angenommen. Da die Urkunde im Stiftsarchiv<br />
von St. Gallen liegt und in einem weiteren Urkunden-Fragment<br />
daselbst die Rede ist von einer Schenkung<br />
von Gütern und einer Kirche zu Rangendingen ans<br />
genannte Kloster (unterm 19. August 802), die der Priester<br />
Tachari zu Rangendingen tätigt, muß man annehmen,<br />
dieser als Besitzer der Kirche habe sie samt den<br />
Gütern nach St. Gallen tradiert. Daher wird es kommen,<br />
daß in der Folge in Rangendingen nicht mehr der hl. Petrus,<br />
sondern der hl. Gallus als Kirchenpatron erscheint<br />
4 .<br />
Die Pfarrer:<br />
1. 795 (793?) Priester Audadcar an der Peterskirche<br />
Rangadinga.<br />
2. 802 der Priester Tachari schenkt die Peterskirche an<br />
St. Gallen.<br />
2a 1274 der nicht genannte Rektor der Kirche residiert<br />
am Ort und hat als Jahreseinkommen 5 Mark Silber<br />
(der von Zell hat 10 Mark).<br />
3. 1323 März 1: Kirchherr Marquard Pfinneblater.<br />
4. 1419 Ulrich Klüpfel, Kirchrektor, zahlt 26 fl Erstfrüchte<br />
nach Konstanz.<br />
5. 1436 Nikolaus N. wegen Verletzung der Residenzpflicht<br />
nach Konstanz zitiert: 19. III. 1438.<br />
5a 1437 Verweser N.<br />
6. 1453-69 Michael von Gärtringen (adelig).<br />
7. bis 1480 f Ludwig Schmid aus Hechingen, tot 1480.<br />
8. 1480-88 Johannes Kredler aus Neuffen, prokl.<br />
15. III. präs durch Pfalzgräfin Mechthild, invest.<br />
11. IV. 1480, nimmt schon 12. V. 80 für 1 Jahr Absenz.<br />
Verzichtet 1488.<br />
9. 1488-1514 f Johannes Bader prokl. 25. VII.<br />
10. 1531-50 Wolfgang Mene (Man), invest. 13. VI. 50,<br />
Dekan, ist 1550 tot.<br />
11. 1550-1602 f Konrad Strobel, Kammerer, 1599 Dekan.<br />
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