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SdL 1/2013 - SVLFG

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Agrarstrukturelle Wirkungen der Hofabgabeklausel29Die Einschätzungen darüber, wie viele Betriebsleiter bei Abschaffung derHofabgabeklausel weiterwirtschaften würden, gehen weit auseinander. Dieüberwiegend geäußerte Einschätzung lautete, dass bei Abschaffung der HAKzwischen 20 % und ungefähr einem Drittel der Betriebe weiterwirtschaftenkönnten. Große Einigkeit bestand dagegen darin, dass dies in erster Linieauslaufende Betriebe seien, deren Lebensdauer noch etwas verlängert würde.Bei Abschaffung der HAK sei zu erwarten, dass „bei einem Teil der auslaufendenBetriebe diese dann nicht mit Erreichen der Regelaltersgrenze abgegebenwerden, sondern dass sich die Betriebsabgabe oder die Einstellung derLandbewirtschaftung um drei bis acht Jahre im Schnitt nach oben verschiebt“.Der zentrale limitierende Faktor ist dabei die nachlassende Gesundheit bzw.Leistungsfähigkeit im Alter.Bei den Zukunftsbetrieben sind dagegen im Unterschied zu den auslaufendenBetrieben kaum Auswirkungen zu erwarten, weil in diesen Betrieben eineganze Reihe anderer Faktoren und Überlegungen bedeutsamer sind als dieHofabgabeklausel. Allerdings können sich potenziell die Konfl ikte zwischenden weichenden Betriebsleitern und den Nachfolgern im Wartestand überden Abgabezeitpunkt verschärfen, weil mit der Abschaffung der HAK den Hofnachfolgernein Instrument aus der Hand genommen werde, den weichendenBetriebsinhaber zur Abgabe zu bewegen. Auf der anderen Seite bietenGemeinschaftsunternehmen und die Option des § 21 Abs. 8 ALG eine Möglichkeitzur Konfl iktregelung. Entsprechend der Verteilung dieser Gruppe seienauch die regionalen Folgen einer Abschaffung der HAK sehr unterschiedlich.Wichtiger als die eigene Übergaberegelung ist für Zukunftsbetriebe die temporäreBeschränkung ihrer Wachstumsoptionen durch nicht abgabewilligeLandwirte.Bei einer Abschaffung der Abgabeklausel kann sich der Strukturwandel aufder Betriebsebene dadurch verlangsamen, dass sich das Abgabealter fürdie oben genannte Gruppe um 5 bis 7 Jahre erhöhen würde. Die Flächenseien für die Wachstumsbetriebe nicht dauerhaft verloren, kommen allerdingsetwas später auf den Pachtmarkt. Nach einer einmaligen Moratoriumsphaseim Gefolge der Abschaffung der HAK wird dann der Pachtmarkt wieder kontinuierlichbeliefert.Die regionalen Folgen hängen in erster Linie vom Pachtpreisniveau ab. Dort,wo der Boden bzw. Pachtmarkt sehr attraktiv sei, ist es auch attraktiv abzugeben,weil mit der Verpachtung Erlöse erzielt werden könnten, die über einerweiteren Bewirtschaftung des Betriebes liegen. Umgekehrt ist in den Regionen,in denen das Pachtpreisniveau niedrig liegt bzw. wenig Nachfrage nachfreiwerdenden Flächen besteht, eine Weiterbewirtschaftung möglicherweise

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