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Die ethik des stoikers Epictet - College of Stoic Philosophers

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'j^g2 <strong>Die</strong> stoischen Telosformeln.thätifun"' die v.atd 'faacv oder zfjor^Yjxsva genannt. Nichts<strong>des</strong>towenigerkennt auch <strong>Epictet</strong> recht Avohl den Begriflf der xata (poaLv sowie dender süXöYWTOc sxXoyt^: auch er erklärt es für eine sittliche Aufgabe<strong>des</strong> Menschen, in der Wahl der äusseren Dinge, s<strong>of</strong>ern eine Wahl gelassenresp. nicht durch andere unmittelbar sittliche Motive vorgeschriebenist, sich vernunftgemäss zu bethätigen, „denn auch dazu sindwü- geboren" (II, 10, 6). Aber dieses vernunftgemässe Verhalten hinsichtlichder Proegmena ist ihm nicht die ganze Tugend, sondern nurein Teil davon. <strong>Die</strong> erste Avifgabe <strong>des</strong> Menschen ist Ta Iota Tr^psüv,erst in zweiter Linie kommt die vernünftige Bethätigung in dem Gebietder Aussendinge (täv aXXwv ypr^a^at w? 7iB'fo'/.zv — dazu gehörtnamentlich auch die soXö^ioroc sxXoyYj twv v.. (p.). Auch bei <strong>Epictet</strong>finden Avir den Begi'iff der suXoY'.aTia in Verbindung mit dem za^Y/.ovoder der 6,ou.'/;: aber diese ist nur ein Stück der Sittlichkeit (III, 2, 2:ö -£pl zcf.:; 6f/[i.ac v.ai a'sorß^Az %al aTiAw? ö z^rA zb •/.ad'r^xov Iva tä^s'.,Iva £oX 07101 WC Iva |xr, c/.\i.s.KOiQ). Der Begriff soXoYtOTia bildet alsoauch bei <strong>Epictet</strong> ein wichtiges Merkmal in der Definition der Tugend,wenigstens soweit dieselbe in der öp^iTj, d. h. im Wollen und Handeln,besteht. Hieniit sind wir der Lösung <strong>des</strong> Rätsels nähergerückt. Bedenkenwir, dass die Stoa allgemein die vier Kardinaltugenden derttfyövY|a'.c, S'-xaioauvTi , avSpsta und aw^poauvYj unterschieden hat, so istersichtlich, dass die mittelstoische Telosformel vornehmlich resp. ausschliesslichdie erste dieser vier Haupttugenden , die 'p^/ynp'.:; , in sichbegreift. Denn diese ist die £7:taTr]jir| c'ov Tcol'Aj'ceov xal oö ttoit^tsov xaloooETSjOwv (Stob. ecl. II .59) , und wenn sie im Unterschied von dendrei anderen Tugenden ein eigentümliches Gebiet haben soll — dennim weiteren Sinn gefasst gehören natürlich auch die Funktionen derS'./.a'.oa'jvYj etc. zu den aotr^xsa ^) — , so kann man eben nur die Stellungzu den T^rjrjf^-^{[ii'ja oder '/.aia 'föa'.v darunter verstehen, wie dies auchbei Cicero fin. III, 31 deutlich ausgesprochen wird (si selectio nulla sit— earum rerum quae secundum naturam sunt, toUitur omnis — prudentia).So wird auch Stob. ecl. II. 60 der ©pövr^ai? als speziellesGebiet das xaö-Y/.ov zugewiesen, und zwar ist unter diesem xa^r^xov,wie aus den daselbst aufgezählten Unterarten der ^pov/jaic und ihrenDefinitionen (soßooXia, s'jAoY'.aria, aYyivoia, voovs'/sta etc.) klar hervorgeht,speziell dasjenige xaO'Tf/'.ov zu verstehen, das in der vernünftigenWahl <strong>des</strong> Naturgemässen besteht. Denn im weiteren Sinne ist ja, wieAvir sehen werden, auch das oixaiov, das avopsiov u. s. w. ein xa^-^xov.Nun haben aber die Stoiker die 'fpövrjai? auch anders definiert, nämlichals lTliozf^\^f^ äYai>wv zal -/.axcöv 7.al oöosTspwv (ecl. II, 59. D. L. 137,Sext. XI, 110. Musonius bei Stob. flor. II, 13). Jedermann sieht, dassso gefasst die 'fpovr^ot? eigentlich die ganze Tugend in sich begreift:denn wenn sie die Kenntnis der wahren Güter und Uebel ist, so ist.sie ja ebendamit zugleich auch avSpsia, or/.atooovr^ und awfpoaovTj,welche ja ihrerseits auch lediglich auf der richtigen Erkenntnis derwahren Güter und Uebel beruhen resp. selbst die wahren Güter sind.Das auch von anderen Forschern bemerkte Schwanken, das bei den) Stob. ecl. II, 63 cppov-fjasoj? |jiy v.scpäXa'!« zzzi fl-stupslv v.al irpaTTStv o no'.rt£ov7ipoY;cou|j.Evcu; (in erster Jrster Linie), , v.atä ol ok xb\> xbw Tosöxspov aöyov (in zweiter Linie),ditupE'.v v.al a Oll 3ti:ov£u.siv |j.siv y.ctl v.ctl äo. osl U7:o}j.sv£iv uitoasvEiv etc.

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